Ab Januar wird das 600 Jahre alte Gebäude in einen neun Monate langen Dornröschenschlaf fallen. Die Umbauarbeiten könnten dann Anfang 2017 beginnen.
Seit zwei Jahren wird das Rathaus von Säulen gestützt. Dass die Stadt an einer Sanierung des 1402 erbauten Gebäudes nicht vorbeikommt, ist seit der Stadtratssitzung vom Dezember 2014 bekannt. Ein Gutachten der Uni Bamberg und die Analyse eines Nürnberger Planers waren zu dem Ergebnis gekommen, dass eine umfassende Sanierung benötigt werde. Grund: Im Fachwerk gebe es enorm viele Verformungen, so dass es nicht ausreiche, nur einzelne Teile der Konstruktion auszutauschen.
Doch jetzt wird es konkret: Im Januar und Februar werden die ersten Mitarbeiter umziehen. Das Bürgermeisteramt werde dann in der ehemaligen Stadtbibliothek angesiedelt, sagt Brigitte Fuchs, Pressesprecherin der Stadt.
Zwar liegt noch kein endgültiges statisches Gutachten vor; aber das aktuelle Teilgutachten lasse keinen Zweifel an der Notwendigkeit einer "Gesamtsanierung", betont Torsten Brunk, Architekt bei der Stadt Forchheim. Das Rathaus sei ja bereits eine Baustelle, sagte Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) beim Festakt der Justiz am Donnerstag und wies auf die Arbeiten im hinteren Teil des Großen Rathaussaals hin.
Die Stützsäulen an der Front und am Rückgebäude gehören längst zum Stadtbild. Aber auch im Innenleben des Hauses wurde sicherheitshalber schon einiges verändert. So wurde der Rathaussaal von zwei Seiten mit einer Schutzwand gesichert.
Arbeitsbeginn im Januar 2017
Wenn der Zeitplan aufgeht, könnte der Rathausplatz im Januar 2017 zur Baustelle werden. Vorher wird das Rathaus "neun Monate in einen Dornröschenschlaf fallen", sagt Architekt Torsten Brunk. "Das Rathaus wird menschenleer gemacht."
In dieser Dornröschenschlaf-Phase werden die vorbereitenden Arbeiten erledigt: Etwa muss der Stadtrat die Ausschreibung für den Architekten beschließen und der Gewinner der Ausschreibung braucht dann etwa ein halbes Jahr, um die Pläne für die Sanierung anzufertigen.
15 Mitarbeiter müssen umziehen. Nicht alle werden in der ehemaligen Stadtbibliothek unterkommen. Auch werden nicht alle gleichzeitig ausziehen. Etwa sollen die vier Mitarbeiter der Tourist-Information als letzte ihr Büro im Erdgeschoss des Rathauses räumen. Noch sei die Neuordnung der Mitarbeiterplätze nicht ganz abgeschlossen, sagt Brigitte Fuchs. "Und auch über die Kosten der Sanierung kann man noch nichts sagen."
Geschätzte zehn Millionen Euro
Schätzungen gibt es aber. Bereits im Dezember 2014 hatte Oberbürgermeister Franz Stumpf gesagt: "Unter zehn Millionen Euro werden wir wohl nicht hinkommen. Doch ich hoffe, dass wir wie bei der Modernisierung der Kaiserpfalz etwa 70 Prozent Zuschüsse erhalten können."