Pinzbergs hat ein neues Schmuckstück

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Der Lohranger in neuer BeleuchtungFotos: Franz Galster
Der Lohranger in neuer BeleuchtungFotos: Franz Galster
Thorsten Glauber verschafft sich einen Eindruck vom Zustand der Annakapelle.
Thorsten Glauber verschafft sich einen Eindruck vom Zustand der Annakapelle.
 
 

Mit viel Sorgfalt und mit 237 000 Euro im Rücken haben die Pinzberger in den vergangenen Jahren das Mesnerhaus saniert. Am Samstag wird es als Neues Geschichtshaus der Öffentlichkeit übergeben.

Mit Spannung schaut die Pfarrgemeinde Pinzberg auf die Eröffnung des ehemaligen Mesnerhauses, das an diesem Samstag als Neues Geschichtshaus der Öffentlichkeit übergeben wird. Es bildet schon jetzt zusammen mit der der Annakapelle und der Marienkapelle am Lohranger, die am Ortsrand von Pinzberg liegt, ein harmonisches Sakralensemble, das aus dem 19. Jahrhundert stammt.
Weihbischof Herwig Goessl wird das Gebäude am Samstag segnen. Zusammen mit der aus dem 18. Jahrhundert datierenden Einsiedelei bei St. Moritz ist es eine Außenstelle des Wallfahrtsmuseums Gößweinstein.

Entschiedener Verfechter

Entsprechend war Gößweinstein am Konzept und der Betreuung eingebunden. Die Planer und ausführenden Firmen haben tadellose Arbeit geleistet, wie ein Rundgang zeigt.
Die Idee der Umgestaltung und Renovierung wurde bereits vor 2003 geboren, als Reinhardt Glauber als damaliger Landrat des Kreises Forchheim einen ersten Anlauf für Fördermittel unternahm. Im inzwischen gestorbenen ehemaligen Lehrer und Gemeinderat Xaver Helmprobst gab es einen entschiedenen Verfechter des Erhalts und Ausbaus des Lohrangers.

Der Pinzberger Bürgermeister Reinhard Seeber (CSU) erinnert sich noch an das Jahr 2007, als das Projekt in das Förderprogramm "Leader" aufgenommen worden ist. Im Jahr 2008 sorgte Kulturreferent Toni Eckert vom Landratsamt Forchheim für die Beschreibung des Objekts. Dabei konnte er auch auf die gründlichen Texte von Xaver Helmprobst zurückgreifen, der an anderer Stelle bereits intensiv die Dorfchronik von Pinzberg erforscht hatte.

"Anspruchsvolles Projekt"

Das Planungsbüro Glauber & Rosbigalle kümmerte sich um die Renovierung des ehemaligen Mesnerhauses. Das Mauerwerk war marode. Eine zusätzliche Mauerhülle sorgt jetzt für durchgängig gleiche Klimabedingungen, die den wertvollen Ausstellungsstücken gerecht werden.
Die Innenfarben sollen die Erdverbundenheit betonen, bei Materialien wie dem Holzboden achtete man auf Materialien, die es in der Region schon lange gibt. "Es ist ein anspruchsvolles und gelungenes Projekt", freut sich Architekt Thorsten Glauber.

Das Neue Geschichtshaus gliedert sich in drei Bereiche. Im Hauptraum fallen die acht renovierten Votivgaben ins Auge. Sie sind Inbegriff früherer Volksfrömmigkeit. Zwei weitere finden sich in der Annakapelle. Die restlichen drei stehen in den unteren Räumen des Pfarrhauses. Sie müssen zunächst einmal restauriert werden. Gegenüber finden sich Gegenstände der Sakralkunst wie Monstranz oder Messkelche.

Schwarze Madonna

Der dritte Raum beherbergt einen Bilderzyklus mit den sieben Schmerzen Mariens oder auch einen alten Rauchmantel. Im Zentrum des Raumes findet sich die Abbildung einer geheimnisvollen schwarzen Madonna. "Hier ist auch eine touristische Attraktion entstanden", glaubt Glauber.

Das gesamte Projekt war 237 000 Euro teuer. Über das "Leader"-Projekt flossen 100 000 Euro, die Marienkapellenstiftung beteiligte sich mit 50 000 Euro, die Oberfrankenstiftung mit 58 000 Euro und der Landkreis Forchheim mit 9000 Euro. Die Gemeinde Pinzberg selbst unterstützte das Projekt mit 20 000 Euro.
Der ehemalige Forchheimer Landrat Reinhardt Glauber ist noch heute "Leader"-Aktionsvorsitzender und freut sich deshalb ganz besonders über den Erfolg.

Freiwillige Helfer

Für die Neugestaltung der benachbarten Annakapelle zeichnete das Planungsbüro GMS Historische Bauten Gregor Stolarski verantwortlich.
Freiwillige Helfer und die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs haben an die 500 Stunden investiert.


Programm am Samstag 25. Juli