"Fehler kann jeder machen", sagte Richter und bat seine Räte um Zustimmung der einzelnen Punkte. Doch diese Zustimmung konnten die Räte nicht immer geben.
Finanzielle Konsequenzen
Abgesehen davon, dass nur einmal vertagt wurde, weil die Verwaltung Stellungnahmen bei den Ergebnissen einarbeiten solle, wie Dritter Bürgermeister Andreas Pfister (SPD) anmerkte, gab es Fälle, die Regressansprüche zur Folge hatten. "Die Rechnungsprüfung kostet viel Geld", sagte Pfister. Das könne nicht mit einigen Kommentaren erledigt sein, meinte er über die leichtfertige Ausarbeitung der Verwaltung.
"Das ist leichtverdientes Geld", schimpfte Pfister und stellte Heinz Richters Führungsqualitäten infrage. Dass vieles liegenblieb, sei auch der Personalsituation geschuldet, meinte die Verwaltung, was bei Bettina Wittmann (Grüne) Fragen aufwarf. "Wir haben immer wieder Personal eingestellt und die Aufstockungen beschlossen", sagte Wittmann, die gern wissen wollte, wo die zusätzlichen Arbeitszeiten hingehen. Auch der Bürgermeister sei ihrer Meinung nach gefordert, müsse durchsetzen, dass sich eine Person um die geforderten Aufgaben, in dem Fall um die Erfassung des Vermögens, kümmere und nicht anderswo eingesetzt werde.
Hier wollte Andreas Pfister (SPD) etwas Luft aus dem Vorfall nehmen, da eine Gemeinde nicht verpflichtet sei, Vermögen darzulegen, um ein Darlehen zu erhalten. Er ärgerte sich vielmehr über die lapidare Ausarbeitung der Stellungnahme. "Ich zahle keine Kraft für 50 000 Euro für ein Blatt Papier. Ich möchte eine vernünftige Stellungnahme", kritisierte Pfister die Ausarbeitung durch die Verwaltung. Die Gemeinderäte verweigerten teils ihre Zustimmung, wenn Erklärungen falsch dargelegt wurden.
Rückstände gibt es beispielsweise bei den Erschließungsbeiträgen. Laut Satzung müssten bei den Straßenerschließungen Vorausleistungen gezahlt werden, was aber bei einigen Straßen nicht erfolgte. Andreas Pfister (SPD) pochte darauf, dass die Satzung so zu vollziehen sei, wie sie vom Gemeinderat beschlossen wurde.
Ein anderer länger diskutierter Punkt auf der Liste des Prüfungsausschusses war der Kostenersatz für Einsätze und Leistungen der gemeindlichen Feuerwehren. Abgesehen davon, dass der Beschluss, dass Feuerwehrmitglieder für die Einsätze nichts bezahlen müssen, wieder aufgehoben werden müsse, gehe laut Pfister aus der Erklärung der Verwaltung nicht hervor, ob die Feuerwehren ihre Einsätze auch melden.
Das sei nicht der Fall. Vielmehr versuche die Verwaltung, Einsätze festzustellen, indem die Zeitungen nach solchen Meldungen durchgeschaut würden, indem auf der Homepage der Wehren nach Einsätzen gesucht werde und Ähnliches. Wiederholt habe man die Wehren darauf hingewiesen, Einsätze zu melden, sagte der zuständige Mitarbeiter der Verwaltung. Walz fasste zusammen: "Die Feuerwehren melden weiterhin nicht, was sie eigentlich melden müssten. Das sind Einnahmen, die wir nicht realisieren und mit Steuergeldern querfinanzieren."
Kontrollsystem
Es könne nicht sein, dass die Verwaltung hier hinterherlaufen müsse. Bereits 2004 sei das vom Landratsamt angemahnt worden. Auch Andreas Pfister pochte darauf, ein Kontrollsystem einzuführen.
Alle Punkte, bei denen Diskussionsbedarf zu den Prüfberichten besteht, wurden nicht geschafft. Deshalb wird es dazu eine weitere Sondersitzung geben.