Neue Vorschläge für die Sanierung der Lindelberghalle

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Die Lindelberghalle in Stöckach Foto: Petra Malbrich
Die Lindelberghalle in Stöckach Foto: Petra Malbrich

Eine größere Bühne, die Galerie durch Sitzpodeste nutzen und statt der Außentreppe eine Rampe, das sind Vorschläge für die Sanierung der Lindelberghalle.

Statt 52 Wochen wird wohl 86 Wochen lang an der Lindelberghalle gebaut werden. Die Kulturhalle muss generalsaniert werden und die Baustelle dementsprechend eingerichtet werden. Aufgrund der längeren Bauzeit entstehen auch höhere Kosten für die Einrichtung - dazu gehören die Container und die Bauzäune.

Zwei Angebote lagen dem Marktgemeinderat Igensdorf vor. Den Zuschlag erhielt die Firma Kraus aus Heroldsbach mit 40.822 Euro brutto. Viele Fragen haben sich bei den Nachbesserungsaufgaben in der Bauausschusssitzung ergeben, weshalb Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) einige Punkte rund um die Lindelberghalle kurzfristig auf die Tagesordnung setzte.

"Überall, wo wir die Standards erhöhen, kostet es mehr Geld. Andererseits: Wenn wir schon sanieren, dann wollen wir ein vernünftiges Ergebnis haben", sagte Rast. Dazu gehört die Heizungs- und Lüftungsanlage. Bislang wird mit einer Luftheizungsanlage gearbeitet. Dafür soll eine Deckenstrahlungsheizung eingebaut werden. Doch kann diese auch Behaglichkeit bei Veranstaltungen bringen?

Die Vorgabe an die Planer lautete, die Halle selbst soll unangetastet bleiben, deshalb müsse die Beheizung neu hergestellt werden. Durch die bestehende Luftheizungsanlage werden 16 000 Kubikmeter Luft in die Halle geschafft und wieder hinaus. Wenn jedoch die Decke Schaden genommen hat, was bei dem Abbau des Daches sichtbar wird, könnte man eine Heiz-Kühl-Decke einbauen. Das Luftvolumina würde sich auf 6000 Kubikmeter reduzieren. Diese Form des Heizens sei ansprechend für das Wohlbefinden, die Strahlungswärme angenehm, es sei kostenreduzierend und würde eine Einsparung von 30.000 Euro bringen. Zudem wäre die Lüftungsanlage kleiner. Optischer Vorteil: Die Heizung wäre hinter der Decke versteckt.

Das System habe sich laut Planer bewährt. Während der Veranstaltungszeiten könne man die Fenster geschlossen halten. Dies war für Edeltraud Rösner (CSU) und den Dritten Bürgermeister Hans-Jürgen Röhrer (SPD) wichtig, um die Anwohner keiner Lärmbelästigung auszusetzen.

Laut Günther Prechtel von der Technischen Gebäudeausstattung (TGA) dauere es nur 15 Minuten, bis eine behagliche Wärme oder Kühle in der Halle spürbar sei. Die Gesamtkosten würden sich auf 190.000 Euro belaufen, für das jetzige System 230.000 Euro. Dem Rat gefiel der Vorschlag, weshalb er einstimmig für eine Heiz-Kühl-Decke stimmte.


Notausgang

Die Situation am hinteren Gebäudeteil der Lindelberghalle - bei der Feuerwehr und dem Musikerheim, wo der Notausgang ist - finden nicht alle ideal. Bei einem Brand würden in Panik alle zur Treppe rennen. "Da hat man versucht, eine Lösung zu finden", sagte Bürgermeister Rast. Diese Außentreppe soll also wegfallen und stattdessen eine Rampe geschaffen werden.


Die Bühne

Alle anderen Verbesserungen hängen auch damit zusammen. Von der Künstlergarderobe hoch gibt es einen Zugang zur Bühne. Die Bühne zu vergrößern, war der Wunsch an das Architekturbüro Jürgen Schönfelder gewesen. Die vorhandene Treppe könnte dazu um vier Stufen erweitert werden. So komme man auf ein Niveau mit der Bühne. Das Bühnenportal hingegen würde man ein Stück weiter in die Halle ziehen. Der Vorteil: eine Vergrößerung der Bühne und deine kompaktere Anordnung des Saals.

Bislang haben jedoch vor allem die Firmen, die für die Bühnentechnik zuständig sind, Probleme. Mit ihren Lkw fahren sie an, die Mitarbeiter müssen große schwere Kisten auf die Bühne tragen. Über den Haupteingang funktioniert das nicht. Die Firmen können um die Halle herumfahren, statt der wenigen Stufen dort könnte eine Nische für die Bühnenanlieferung geschaffen werden. Parallel dazu würde eine Rampe die drei Stufen ersetzen. Diese Beschlüsse - die Bühnenverlängerung kostet 35.700 Euro, und die Rampe statt Stufen - konnte der Gemeinderat noch mittragen.

Das andere Problem - der Regieraum in der Halle oben auf der Galerie - war dem Gemeinderat zu teuer. "Der Beschallungstechniker muss mittig in der Halle sitzen, um zu hören, wie es klingt", betonte Schönfelder. Demzufolge sollte die Treppengestaltung geändert werden, um die Galerie teilen zu können. Die Treppe würde nach den Vorschlägen des Architekturbüros mittig angeordnet sein. Dort wäre der Regieraum. Links und rechts davon würde ein Sitzpodest eingebaut werden, damit die Zuschauer auch auf der Galerie etwas von der Veranstaltung sehen.


Verlorener Platz

Bei der jetzigen Gestaltung wäre die Galerie verlorener Platz, da er nicht genutzt würde. Durch das Podest hätten alle Zuschauer eine perfekten Blick. "Die Plätze, die durch die Bühnenverlängerung wegfallen, erhalten wir dadurch, dass oben Plätze entstehen", sagte Schönfelder. Da alleine das Sitzpodest 100.000 Euro kosten würde, stimmte der Gemeinderat dem Vorschlag nicht zu. Hier muss eine andere Lösung gefunden werden.