Neue Kreiseinsatzzentrale im Landkreis Forchheim trotzt Sturm Eberhard

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In der Fränkischen Schweiz entwurzelte Sturm Eberhard Bäume. Sogar eine Stromleitung wurde getroffen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Kleingesee
In der Fränkischen Schweiz entwurzelte Sturm Eberhard Bäume. Sogar eine Stromleitung wurde getroffen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Kleingesee

Während Sturmtief Eberhard in Forchheim keine größeren Schäden anrichtete, ging es in der Fränkischen Schweiz heftiger zu. Das Unwetter war auch die erste Bewährungsprobe für die neu geschaffene Kreiseinsatzzentrale.

Am Ende eines langen Einsatztages waren sich die Feuerwehren im Landkreis einig: Die neu geschaffene Kreiseinsatzzentrale (KEZ) in Ebermannstadt ist bei Unwetterlagen wie Sturmtief Eberhard eine große Erleichterung.

Das Unwetter am Sonntag war der erste Großeinsatz, bei dem die KEZ genutzt wurde. "Das Zusammenspiel mit der ILS, die Kommunikation und die Organisation liefen sehr gut", sagt Kreisbrandrat Oliver Flake einen Tage nach dem Sturm. Gegen 12.45 Uhr gab die Integrierte Leitstelle Bamberg-Forchheim (ILS) einen Voralarm und verstärkte sich personell.

Ab 15 Uhr versammelten sich in der Kreiseinsatzzentrale im Katastrophenschutzzentrum in Ebermannstadt Kreisbrandrat Flake, vier Kreisbrandinspektoren und drei weitere Einsatzkräfte. Die großen Feuerwehren wurden vorab benachrichtigt, zahlreiche Feuerwehren hatten ihre Gerätehäuser besetzt, um im Einsatzfall schnell Hilfe zu leisten. "Wir müssen uns organisatorisch aufstellen, bevor es zu größeren Ereignissen kommt", sagt Flake.

Überblick behalten in der KEZ

Während die einzelnen Feuerwehren zu ihren Einsätzen ausrückten, behielten die Verantwortlichen in der KEZ den Überblick und koordinierten die Einsätze. Die Einsatzleitungen vor Ort meldeten die Lage an die KEZ weiter. Dort lief alles zusammen.

Eine große Unwetterkarte mit Vorwarnungen zeigte den Einsatzkräften in der KEZ, wohin sich der Sturm bewegt. "Man konnte sehen, welche Regionen stärker von Orkanböen betroffen sein werden", erklärt Flake. Eingehende Einsätze und deren Dokumentation wurden weiterhin von der ILS übernommen.

Dass die KEZ hilfreich ist, kann Marcel Zweck, Kommandant der Feuerwehr Gößweinstein, bestätigen. "Die Kreiseinsatzzentrale hat merklich entlastet", sagt Zweck. Durch die KEZ können Einsätze besser verteilt werden. Zu insgesamt sieben Einsätzen musste die Feuerwehr Gößweinstein ausrücken, gegen 21.30 Uhr war der letzte Einsatz beendet. Ein Baum drohte, auf die Kapelle in Gößweinstein zu stürzen. Er musste mit Seilwinden weggezogen und abgeschnitten werden. Ein weiterer Baum stürzte auf eine Telefonleitung.

Sturm Eberhard: Baum fällt bei Wolfsberg in Stromleitung

Steife Brise im Stadtgebiet, heftiger Sturm in der Fränkischen: Sturmtief Eberhard fegte am Sonntag über den Landkreis und hinterließ entwurzelte Bäume, eine gekappte Stromleitung und lose Dachziegel. Um 12.50 Uhr informierte die Integrierte Leitstelle Bamberg-Forchheim Kreisbrandrat Oliver Flake über die erwartete Extremwetterlage.

Ab 15 Uhr war die neue Kreiseinsatzzentrale in Ebermannstadt besetzt. Rund 30 Einsätze kamen im gesamten Landkreis zusammen, berichtet Flake.

Gegen Nachmittag musste die Freiwillige Feuerwehr Forchheim zu Einsätzen im Stadtgebiet ausrücken. "Im Bereich der Stadtfeuerwehr Forchheim waren lediglich fünf Einsätze abzuarbeiten, der große Einsatzregen blieb gottlob aus", teilt ein Sprecher der Feuerwehr Forchheim mit. Am Bahnhofsplatz wirbelten Dachplatten umher, eine Werbetafel eines Geschäftshauses im Bereich der Dreikirchenstraße hatte sich gelöst und musste gesichert werden.

Auf der Verbindungsstraße zwischen dem Kellerwald und der Jägersburg gerieten zwei Bäume in gefährliche Schieflage. In der Willy-Brandt-Allee blockierte ein umgestürzter Baum die Straße und musste beseitigt werden.

Heftiger stürmte es dagegen in der Fränkischen Schweiz. "Ab 17 Uhr kam dann die geballte Situation in der Fränkischen Schweiz", sagt Kreisbrandrat Flake. Die Einsatzschwerpunkte lagen rund um Gößweinstein, in Bärnfels und im Trubachtal. Bei Wolfsberg fiel ein Baum in eine Stromleitung, über eine Stunde fiel der Strom aus. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren Wolfsberg und Egloffstein rückten an. Am Abend waren die Haushalte wieder mit Strom versorgt. In Pottenstein blockierten mehrere Bäume die B 470.

Auch die Deutsche Bahn musste Zugausfälle wegen des Sturms melden: Zwischen Eschenau und Gräfenberg blockierte ein Baum die Eisenbahnschienen. Ein weiterer Baum stürze auf die Schienen auf dem Streckenabschnitt Nürnberg Nordost - Heroldsberg. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.fr