Mostvieler müssen für Straßenausbau nicht zahlen

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Luftbild von Mostviel. Entlang der Staatsstraße, die mitten durch den Ort in einer S-Kurve führt, soll der Geh- und Radweg angelegt werden. Dadurch wird die Straßenbreite auf rund zehn Meter anwachsen. Foto: Reinhard Löwisch
Luftbild von Mostviel. Entlang der Staatsstraße, die mitten durch den Ort in einer S-Kurve führt, soll der Geh- und Radweg angelegt werden. Dadurch wird die Straßenbreite auf rund zehn Meter anwachsen. Foto: Reinhard Löwisch

Die Mostvieler Bürger dürften zufrieden sein. Für den Bau eines Rad- und Gehweges im Zuge der Straßenverbreiterung werden sie nicht zur Kasse gebeten.

Dies ist das Ergebnis aus der jüngsten dreistündigen Gemeinderatssitzung in Egloffstein. Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) war einen Tag nach der Dezember-Sitzung des Marktgemeinderates bei der Regierung von Oberfranken, um die Zuschussfrage beim Bau des Rad- und Gehweges zu klären.

Im Hinterkopf hatte er die berüchtigte Straßenausbausatzung, die die Anlieger zur Kostenbeteiligung zwingt und die dazu geführt hätte, dass sich der Straßenausbau noch weiter in die Länge gezogen hätte. Mit dem jetzt erzielten einstimmigen Kompromiss übernimmt die Gemeinde deren Anteil und zahlt somit insgesamt rund 60.000 Euro.


80 Prozent Zuschüsse

Rund 300.000 Euro kostet der Bau des Rad- und Gehweges, der anlässlich der geplanten Straßenverbreiterung in Mostviel mit angelegt wird. Davon bekommt die Gemeinde rund 80 Prozent an Zuschüssen zurück.

Im Vergleich zur früher angenommenen Variante mit Beteiligung der Anlieger sind das anstatt 37.000 Euro nun 60.000 Euro Eigenanteil der Gemeinde. Mit der Übernahme der Mehrkosten in Höhe von 23.000 Euro werden die Anlieger von einer Mitfinanzierung befreit. Damit sei man dem längst überfälligen Ausbau der Durchgangsstraße ein gutes Stück nähergekommen meinte Förtsch, nachdem der einstimmige Beschluss gefallen war.


"Untere Schmiedsgasse"

Die längst Zeit der öffentlichen Sitzung nahm der Bebauungsplan "Untere Schmiedsgasse" in Anspruch. Da hier ein Haus geplant ist, das nicht fränkischen Formen entspricht, und da sich das Grundstück im Außenbereich befindet, musste ein Bauleitverfahren durchgeführt werden. Darin ist festgelegt, wie das Haus gebaut werden darf.

Bei der Gelegenheit fasste der Gemeinderat mit 7:5 Stimmen den Beschluss, dass neben einem Pult- oder einem Satteldach auch ein Flachdach zugelassen wird. Damit kann das Haus, das an einem Hang gebaut wird, eine würfelförmige Form bekommen und damit zu einem exotischen Außenseiter werden, was die Form angeht.

Bedenken gab es von einigen Anliegern, die befürchten, dass der Weg dort die Belastung durch den Hausbau nicht aushalten wird, weil er nicht richtig befestigt ist.


Thema Jugendschutz

Martin Hempfling vom Landratsamt Forchheim stellte die Sozialraumanalyse vor. In ihm ist zum Beispiel festgehalten, wo Hilfe in Sachen Jugendschutz von Amts wegen notwendig ist. Bezogen auf die Gemeinde Egloffstein, die einen mittleren Platz im Vergleich der 29 Gemeinden des Landkreises einnimmt, sieht er einen Nachholbedarf in Sachen Kindergartenplätze. Die angestellten Prognosen deuten darauf hin, dass es künftig mehr Kinder geben wird.


Waldkindergarten als Angebot

Außerdem werden derzeit von politischer Seite Überlegungen angestellt, Grundschulkinder ganztägig zu betreuen, "was die derzeitigen Statistiken komplett verändern würde", meinte Hempfling. Bezogen auf die Frage nach dem im Gespräch befindlichen Waldkindergarten meinte er, dass dies sicherlich ein gutes zusätzliches Angebot darstelle. Allerdings sollte die Gemeinde eher den Fokus auf den Ausbau der Kindertagesstätte legen, was auch die Integration ausländischer Mitbürger fördern würde.

Derzeit sind zwei zusätzliche Waldkindergärten in Planung, sagte Hempfling. Der Nachteil liege darin, dass als Betreuungszeit meist nur die Zeit von 8 bis 13.30 Uhr angeboten werde, in normalen Kitas liegt sie zwischen 7 und 20 Uhr. Er plädierte außerdem dafür, preiswerten Wohnraum für alle zur Verfügung zu stellen. Daran mangelt es derzeit überall.