130 Teilnehmer machten das Morschreuther Bulldog-Oldtimertreffen auch in diesem Jahr zu einer großen Schau.
"Echte Männer fahren Traktor" - dieser Spruch stand am Traktor des Gößweinsteiner Marktgemeinderats Stefan Richter (CSU). Er war einer der insgesamt 130 Teilnehmer des diesjährigen Bulldog-Oldtimertreffens beim bekannten Stöckelackerfest. Auf die Beine gestellt hat das Event die Morschreuther Dorfjugend. Dass heuer im Vergleich zum vergangenen Jahr etwa 20 Teilnehmer weniger zum Bulldogtreffen kamen, könnte am schlechten Wetter gelegen haben.
Beim Mittagessen war das Festzelt hinter der Kulturwerkstatt aber dennoch fast bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Das Stöckelackerfest in
Morschreuth ist Kult und das Traktortreffen mit der Rundfahrt der Dieselrösser durch das Malerdorf inzwischen auch.
Zwölf Dieselrösser
Einige Teilnehmer kamen von weit her und reisten schon am Tag zuvor mit ihren Bulldogs an. So auch ein Deutz aus Kaisten bei Schweinfurt und ein Hanomag aus dem unterfränkischen Schlüsselfeld.
Dabei waren auch zahlreiche Traktorfreunde und Bulldogvereine aus der Umgebung. Die benachbarten Leutzdorfer Bulldogfreunde kamen gleich mit zwölf Dieselrössern angetuckert.
Auch Willi Distler macht dem Treffen seine Aufwartung. Er kam mit einem seltenen Bautz- Traktor mit Baujahr 1956 und zwölf PS. Er hat ihn von seinem Vater geerbt.
Seit 13 Jahren gibt es das Bulldogtreffen in Morschreuth und zum 13. Mal ist Willi Distler dabei.Er und die anderen treffen sich mit Gleichgesinnten und pflegen auch die Nachbarschaft. "Kommen wir zum Stöckelackerfest, dann kommen die Morschreuther auch zum Kulmfest zu uns", sagt Stefan Richter.
Ganz stark vertreten waren in diesem Jahr auch die Traktor-freunde aus Kühlenfels. Bei den Kühlenfelsern mit dabei war Pottensteins dritter Bürgermeister Josef Schrüfer (FWG): "Für Männer ist Traktorfahren ein Traumhobby", sagte er. Das aber wirklich Besondere an einem Bulldogtreffen sind Dieselgeruch und Sound. Denn jeder Traktor klingt anders, wenn er angelassen wird. Eine wirkliche Alternative zum Diesel gibt es für Traktoren derzeit noch nicht. Die Bulldog-Oldtimerfreunde aus Ottenhof im Markt Plech waren mit acht Traktoren am Start.
Jan Zeilmann und seine Freunde kommen aus dem kleinen Waischenfelder Ortsteil Seelig. Sie waren in Morschreuth in Feierlaune. "Bei den Bulldogtreffen sieht man immer wieder schöne Bulldogs, auch solche die es nicht mehr so oft gibt", sagt Jan Zeilmann. Konrad Ziegler kommt aus Streitberg im Wiesenttal.
Er hatte eine ganz besondere Rarität mitgebracht: einen selbstfahrenden Holzspalter mit integrierter Bandsäge; Baujahr etwa 1910. Der fahrende Holzspalter war damit das älteste Gefährt des diesjährigen Morschreuther Bulldogtreffens.
Unterstützung aus dem Dorf
Dank Ziegler ist das Fahrzeug wieder voll funktionsfähig. Welche Firma dieses Vehikel einst gebaut hat, kann Ziegler nicht sagen. In eine Hecke der Ebermannstadter Firma Vierling sie die Maschine regelrecht eingewachsen gewesen. Ziegler restaurierte den Holzspalter und musste dabei viel improvisieren. So stammen zwei der
Laufrollen vom Tiger 1, einem Panzer aus dem Ersten Weltkrieg.
Johannes Roppelt ist Kassier der Jugendgruppe Morschreuth. "Das Besondere am Stöckelackerfest, das es nun schon seit 45 Jahren gibt, ist, dass es komplett von der Dorfjugend organisiert wird. Also von Jugendlichen im Alter von 16 bis Mitte 20. Unterstützung kriegen wir aber vom ganzen Dorf", so Roppelt.
Roppelt ist der Überzeugung, dass es für eine kleine Ortschaft wie Morschreuth sehr beachtlich ist, so etwas auf die Beine zu stellen. Trotz zeitweise schlechtem Wetter konnten die Morschreuther unter der Schirmherrschaft von Marktrat Benno Beck (BMG) mit dem Besuch zufrieden sein.