Moggaster Krippe erscheint jetzt weiter und tiefer

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Künstlerin Angelika Decker weist auf den harmonischen Übergang der Krippe zu ihrem Hintergrundgemälde. Foto: Franz Galster
Künstlerin Angelika Decker weist auf den harmonischen Übergang der Krippe zu ihrem Hintergrundgemälde.  Foto: Franz Galster
Friedrich Wölfel, Thomas Kormann und die Künstlerin Angelika Decker vor der Krippe mit dem neuen Hintergrundgemälde Fotos: Franz Galster
Friedrich Wölfel, Thomas Kormann und die Künstlerin Angelika Decker vor der Krippe mit dem neuen Hintergrundgemälde Fotos: Franz Galster
 
 

Die Künstlerin Angelika Decker aus Gößweinstein hat ein stimmiges Hintergrundbild für die Moggaster Krippe in der Stephanuskirche geschaffen. Das Arrangement entführt gekonnt in die Zeit der Geburt Jesu Christi.

Die Kirche in Moggast hat wieder ein Hintergrundbild zu ihrer Krippe. Vor etwa zehn Jahren verschwand das Originalgemälde, das in Form einer Papierrolle von Jahr zu Jahr aufbewahrt worden war. Seitdem schmückten schlichte Tannenzweige den Hintergrund.

Das wollte nicht so richtig zum Stil der Krippe passen, fanden die Mitglieder der Kirchenverwaltung. Die Darstellung der Geburt Christi selbst stammte von Franz Krebs aus einer Familie mit langer Krippenbauertradition in Georgswalde in Nordböhmen.

Nach den Kriegswirren und der Vertreibung gelangte Krebs über Umwege nach Gaustadt bei Bamberg, wo er seine neue Heimat fand und seiner Leidenschaft des Krippenbaus weiter nachging. Der damalige Moggaster Pfarrer Ludwig Ebensberger stellte den Kontakt mit ihm her.

Orientalisch anmutend

1967 stand eine neue Krippe in der St. Stephanuskirche von Moggast. Die typische Art der Darstellung der Geburt Christi in Nordböhmen war orientalisch. Dazu gehörte die plastische Darstellung der Stadt Betlehem und die gemalte Landschaft, welche die Krippe weiter und tiefer erscheinen lässt.

Es war letztlich die Idee und die Initiative der Kirchenverwaltung beim Abbau der Krippe nach Weihnachten 2012, wieder einen gemalten Hintergrund zu schaffen. Die Verwaltung setzte sich mit der freiberuflichen Dekorationsmalerin Angelika Decker aus Gößweinstein in Verbindung und konnte sie für die Sache begeistern.

Messner Ulrich Angermeier, Thomas Kormann und die weiteren Kirchenmitglieder sorgten dafür, dass eine stabile, entsprechend präparierte Holzplatte zur Verfügung stand. Ab dem Frühsommer im Jahr 2012 legte die Künstlerin Hand an, schaffte Zug um Zug das Gemälde und orientierte sich dabei an den Vorlagen des verschwundenen Bildes.

Das entsprach auch ganz dem Wunsch der Moggaster. "Das Gemälde sollte kein Fremdkörper sein und dem Stil von Krebs entgegenkommen", stellt Kirchenpfleger Friedrich Wölfel zufrieden fest.

Jetzt betrachtet es die Künstlerin nochmals kritisch hinter der eben aufgestellten Krippe mit ihren Figuren. Als Material verwendete sie Acrylfarben. Die hält sie unter den Lagerbedingungen im Turm mit stark schwankenden Temperaturen für dauerhafter. "Man stellt sich auf das Thema ein, dabei muss einem das Motiv liegen. Dazu gilt es, die weihnachtliche Stimmung zu verinnerlichen", erzählt sie von den Herausforderungen.

Licht der Dämmerung

"Natürlich sollte auch die herannahende Nacht im Himmel zum Ausdruck gebracht werden", erinnert sich Thomas Kormann. An den Minen der Gesprächspartner ist unschwer abzulesen, dass sie glücklich sind über die Komplettierung ihrer Krippe in der Kirche mit dem gelungenen Gemälde, rechtzeitig zum großen Fest der Christen. Die Ministranten hatten in ihrer Kasse zuvor so viel Geld gesammelt, dass davon das Künstlerhonorar bestritten werden konnte.

Bei der Feier der Christmette am Heiligen Abend mit Pfarrer Zlatko Kidjemet werden die Gläubigen die Krippe in ihrer Vollständigkeit bewundern können. "Der Hintergrund erinnert mich schon sehr an meinen Besuch der Hirtenfelder von Betlehem", meinte Betrachterin Agnes Kormann und bestätigt damit unbewusst das Ziel der Aufgabe.

Etwas über die Hintergründe

Eng verbunden ist der spätere und mittlerweile im Ruhestand in Forchheim befindliche Pfarrer Friedrich Braun mit der Pfarrgemeinde in Moggast. Er feiert hier oder im benachbarten Morschreuth immer noch die Sonntagsmesse. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird er im Gottesdienst nochmals näher auf die Hintergründe der Krippe eingehen.