Der Fränkische Schweiz Verein hat 60 Wanderführer in seinen Reihen. Wer sich mit den Einheimischen auf Wanderung begibt, soll die Fränkische authentisch kennen lernen. Um junge Menschen anzusprechen will der Verein aber auch neue, digitale Wege gehen.
Wandern gehört zum fränkischen Kulturgut. Nicht von ungefähr spielt das Wandern auch beim größten Kulturverein in der Region eine herausragende Rolle. Im Fränkische Schweiz Verein (FSV) sind aktuell 60 Wanderführer und Wanderführerinnen dabei, die regelmäßig mit anderen Menschen zu Fuß die einzigartigen Landschaften der Region erkunden. Zudem sorgt der FSV für die Markierung der Wegestrecken.
Wer sich mit einem Wanderführer auf die Strecke begibt, soll mehr erleben, als nur von A nach B gebracht zu werden. "Bei uns können die Leute Spannendes über die Kultur und Natur der Fränkischen Schweiz lernen", betont Oliver Hobuß, der Teil des neuen fünfköpfigen Wanderführerteams ist. Der FSV will zusätzlich neue Wege beschreiten: Mit zeitgemäßen Themenwanderungen und der Hilfe des Internets will der Verein vermehrt junge Menschen ansprechen.
Schritt in die Zukunft zum Tag des Wanderns
Einen ersten Schritt in die Zukunft gehen die FSV-Wanderführer am Tag des Wanderns am 14. Mai. Mehrere Mitglieder haben dafür spezielle Wanderungen ausgearbeitet. Eine Neuheit: Sie haben interaktive Wanderkarten mit auf der Homepage www.tag-des-wanderns.de veröffentlicht. Nutzer können sich dort die Wanderung ihrer Wahl aus ihrer Region aussuchen und bekommen per Mausklick Treffpunkt, Uhrzeit und was einen dort erwartet. Und sie können sofort Kontakt mit dem Wanderführer aufnehmen.
Wanderführer in der virtuellen Welt
Wie vermarkte ich mich heutzutage als Wanderführer in der virtuellen Welt? Das ist ein Aspekt, den das neue Wanderführerteam um Max Falk, Herbert Herlitz, Oliver Hobuß, Annette Ritter und Wolfgang Spörlein im FSV künftig vorantreiben möchte. Außerdem sollen sich die Wanderführer in der Fränkischen Schweiz untereinander vernetzen und sich gegenseitig fortbilden: Die zertifizierten Wanderführern in ihren Reihen zum Beispiel sollen ihr Know-How über Outdoor-Erste-Hilfe, Selbstvermarktung, Rechten und Pflichten weitertragen.
Außerdem sollen die Angebote der Wanderungen im FSV moderner und vielfältiger werden. "Es ist essenziell notwendig auch junge Leute anzusprechen", betont Hobuß. Es gebe einen Trend: Die jüngeren Generation sei wieder im Wald und der Natur unterwegs. Mit ihren Wanderungen wollen die Mitglieder bei den jungen Menschen Interesse am FSV wecken. "Wir können mehr bieten als eine Wander-App. Uns geht es darum, Geschichten und Geschichte zu vermitteln, etwas über unsere Heimat zu erzählen", so Herlitz.
Vielfalt an unterschiedlichen Erlebnissen
Aber auch die Vielfalt der Wanderungen sei entscheidend: Jeder Wanderführer habe seinen eigenen Schwerpunkt. Annette Ritter zum Beispiel ist Physiotherapeutin und hat sich zu Gesundheitswanderführerin ausbilden lassen. Daneben bieten die Mitglieder des FSV unterschiedliche Erlebnis- und Themenwanderungen an - ob Geologie oder Geschichte, ob sportlich oder bewusst entschleunigt durch die Natur.
Die Wanderführer wollen besonders als Experten der Fränkischen Schweiz punkten. "Wir erklären den Leuten die Phänomene am Wegesrand. Das kann eine Doline sein oder das Wissen, dass in Gößweinstein der größte Eibenwald Deutschlands ist. Sachen, an denen man vorbei läuft, ohne das man es weiß, erfährt von uns", verdeutlicht Hobuß. Sie sind alle in der Region aufgewachsen und leben hier. Die Wanderführer und Wanderführerinnen würden auch die unbekannten Wege kennen, die nicht ausgeschildert oder bereits zugewachsen sind.