Mehr Kita-Plätze sind das Ziel

2 Min
Die Kinderkrippe St. Jakobus in UnterrüsselbachPetra Malbrich
Die Kinderkrippe St. Jakobus in UnterrüsselbachPetra Malbrich

Igensdorf steht in Sachen Kinderbetreuung gut da. Das zeigte sich in der jüngsten Ratssitzung. Lediglich für die unter Dreihährigen fehlen Kapazitäten.

In Unterrüsselbach wird gerade ein neuer Kindergarten gebaut. Damit werden mehr Betreuungsplätze geschaffen und der langfristigen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in der wachsenden Gemeinde gedeckt. Das spiegelte auch die Bestandsaufnahme in Sachen Kinderbetreuung wieder, die Martin Hempfling vom Jugendamt Forchheim in der jüngsten Sitzung Marktgemeinderats vorlegte.

Aufgegliedert war das in die Altersgruppen der Kinder unter drei Jahren und der Regelkinder von drei Jahren an bis zur Einschulung. Für diese Erhebung waren die Eltern befragt worden. Insgesamt 300 Fragebögen hatte man verschickt, 164 Rückmeldungen erhielt Hempfling. Auch die Familiensituation wurde betrachtet. 95 Prozent der Eltern leben demnach zusammen, es sind nur wenige Alleinerziehende. Aufgrund der hohen Einwohnerzahl zeigen sich in Igensdorf nur geringe Schwankungen bei den benötigten Betreuungsplätzen. Fast jedes Kind braucht einen Betreuungsplatz.

Die meisten wollen einen Krippenplatz

Auffällig ist der vielfach geäußerte Wunsch nach Plätzen in der Kinderkrippe. "Der Wunsch nach einer Kinderkrippe ist hier stärker als im Landkreis", meinte Hempfling. Welche Art der Betreuung bei den unter Dreijährigen gewünscht sei, war ebenfalls eine Frage. 73 Prozent der Eltern gaben an, einen Krippenplatz zu wünschen, 23 Prozent wollten einen Kindergartenplatz, damit das Kind nicht von der Krippe in Kindergarten wechseln müsse, und zwei Prozent wünschten einen Platz in der Kindertagespflege. Auch hier ist Igensdorf mit neun Kindern, die eine Kindertagespflege besuchen, gut vertreten. Zehn Kinder sind außerhalb des Landkreises untergebracht und 15 stehen auf der sogenannten Warteliste.

"Das können aber auch Doppelanmeldungen sein", meinte Hempfling dazu, der diese Wartelisten kritisch betrachtet. Bei den Betreuungsplätzen für unter Dreijährige hat Igensdorf ein Defizit von elf Plätzen, wohingegen es bei den Regelkindern gerade mit dem Kiga-Neubau sehr gut aufgestellt ist. 196 Plätze sind hier vorhanden, bei 180 Plätzen werde der Bedarf den Hochrechnungen zufolge im Jahre 2021 liegen. 200 Plätze sollte Igensdorf zur Verfügung stellen. 30 Regelkinder sind außerhalb des Landkreises untergebracht.

Pendlergemeinde mit vielen Kindern

"Hier kommt die Struktur unserer Gemeinde heraus. Wie sind eine Pendlergemeinde und eine mit vielen Kindern", sagte Bürgermeister Wolfgang Rast. "Bei den Kindergartenplätzen sind wir auf der sicheren Seite. Bei den Krippenplätzen müssen wir bald tätig werden und unser Augenmerk auf normale Krippenplätze richten", fasste Edeltraud Rösner (CSU) zusammen.

Ihre Frage, ob es sinnvoll sei, die Tagespflege zu forcieren, verneinte Hempfling. Er lehne einen massiven Ausbau ab, weil es sonst Personalprobleme gäbe und die Kosten stiegen.

Auch Barbara Poneleit (Grüne) fügte an, die Tagespflege sei eher als Angebot für Schichtdienst oder als Randbetreuung gedacht. Erst Kinderkrippe und dazu in den Abend- oder frühen Morgenstunden Tagespflege sei nicht optimal, weil die Krippenkinder dann mehrere Bezugspersonen hätten.

Ob eine Kostenfreiheit der Betreuungsplätze Auswirkungen auf den Bedarf habe, wollte Werner Hammerand (IU) wissen. Bürgermeister Wolfgang Rast erläuterte, aktuell sei geplant, die Plätze nicht kostenfrei zur Verfügung zu stellen, den Eltern aber Zuschüsse zu gewähren. Trotzdem könne die Nachfrage deshalb steigen, stimmte Hempfling zu.

Schließtage als Problem

Auch für die sogenannten Schließtage - wenn Kita oder Kiga geschlossen sind, ohne dass es sich um einen Feiertag handelt, berufstätige Eltern also arbeiten müssen - wurde noch keine zündende Idee gefunden. Bei den Schulkindern konnte immerhin mit der Ferienbetreuung Entspannung geschafft werden. Das Resümee bei den Kinderbetreuungsplätzen war: "Wir sind gerade am Bauen und können nicht wieder einen Bau beginnen, aber die Weichen stellen", sagte Rast.

So stellte der Gemeinderat zunächst den Bedarf an Betreuung fest. Für Kinder unter drei Jahren sind das 85 Plätze, für über Dreijährige 200 Plätze. Die Kinderbetreuung werde weiter ausgebaut, die Verwaltung beauftragt, die Erweiterung der Krippenplätze in den bestehenden Einrichtungen zu prüfen, gegebenenfalls eine Neuerrichtung und deren Trägerschaft.

Gleich im Anschluss wurden einige Gewerke für den Kiga-Neubau in Unterrüsselbach vergeben. Die Heizungsarbeiten und die Lüftungsarbeiten wird die Firma Wolfschmidt Haustechnik aus Bamberg für 79 597 Euro bzw. 57 703 Euro erledigen. Die Sanitärarbeiten wurden für 94 056 Euro an die Firma Maier & Georgs GmbH aus Nürnberg vergeben.