Lied aus Gasseldorf für den Erfinder des Wiener Würstchens

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Seit seinem 16. Lebensjahr spielt der jetzt 75-jährige Georg Burkard Akkordeon. Das hat er sich selbst beigebracht. Foto: Josef Hofbauer
Seit seinem 16. Lebensjahr spielt der jetzt 75-jährige Georg Burkard Akkordeon. Das hat er sich selbst beigebracht. Foto: Josef Hofbauer
Auch am Keyboard ist Burkard in seinem Element. Foto: Josef Hofbauer
Auch am Keyboard ist Burkard in seinem Element.  Foto: Josef Hofbauer
 

Der Gasseldorfer Georg Burkard setzt mit seinem Wiener-Wörschdla-Lied Johann Georg Lahner, dem Erfinder des Wiener Würstchens, ein musikalisches Denkmal. Das Stück hat der Musiker auf seine Facebook-Seite gestellt.

Nur eine Gedenktafel mit Inschrift erinnert in dem Ebermannstadter Ortsteil an Johann Georg Lahner, den "Erfinder" der "Frankfurter", die als Wiener Würstchen Berühmtheit erlangten. Schade findet es der Gasseldorfer Georg Burkard (75), dass dieses Fleisch-Erzeugnis heute als "Wiener" und nicht als Gasseldorfer Würstchen in aller Munde ist.

Doch nun hat Burkard dem Erfinder ein musikalisches Denkmal gesetzt, bei dem es um die Wurst geht. Der Freizeit-Musiker komponierte, textete, arrangierte und produzierte das "Wiener-Wörschdla-Lied."

"Die Idee dazu hatte ich schon bei der 200-Jahr-Feier der schmackhaften Erfindung vor zehn Jahren. Aber erst heuer habe ich sie zum Abschluss gebracht", erzählt Burkard, der sich mit 16 Jahren selber das Akkordeonspielen beigebracht hat. Bei Schulleiter Josef Kaiser lernte er Horn, so dass er im Gasseldorfer Bläserchor mitspielen konnte.

Musik im Blut

Doch Burkards Metier, der sein Geld bei der Firma Vierling verdiente, war die Unterhaltungsmusik, die ihm im Blut liegt. Zusammen mit Kollegen spielte er zehn Jahre lang als einer der "Four Rockets" zum Tanz auf. Als einer ausscherte, nannte sich das Trio "The Lonely Boys" nach dem 1959 erschienenen Song "I'm just a lonely boy" von Paul Anka, der nur um ein Jahr jünger ist als Georg Burkard. "Fast 20 Jahre waren wir in den Wirtshäusern unterwegs und haben für Stimmung gesorgt", erinnert sich Burkard, der nach eigenem Bekunden "ohne Musik nicht leben" kann.

So hat er einige Zeit auch als Alleinunterhalter gespielt. Doch als er zunehmend Probleme mit seiner Stimme bekam, musste er aufhören. Seither versucht sich der Musiker als Texter, Komponist und Produzent. Im eigenen Tonstudio im Keller seines Hauses komponiert er Schlager und Stimmungslieder. Aus Spaß an der Freud. Ein Geschäft will der 75-Jährige nicht daraus machen.

Auf der Facebook-Seite

Wem das Lied gefällt, der kann es sich von seiner Facebook-Seite herunterladen. "Gratis", versichert Burkard, der im Oberkrainer-Stil darüber musiziert und reimt, dass die Gasseldorfer einen Bewohner mit einem ganz berühmten "Nooma" (Namen) haben. Und er singt: "Naa, des is kaa Inder, sondern der Wienerwurschd-Erfinder."

In der zweiten Strophe reimt Burkard: "Mia Gasseldörfer senn doch kaane Wiener, senn höchstens amoll Schlawiener....", während das Video mit bewegten Bildern von Wienerla und Senf den Appetit anregt.
Gänsehaut-Gefühl kommt bei dem "Heimatlied" auf, wenn Burkard trällert: "Unter unserm Wahrzeichen Hummersch daa-aa, wölln mir immer froh und glücklich saa-aa, dort wo die Leinlei-der nei der Wiesent flie-iießt, dort unser schönes Gasseldorf zu finden i-ist."

Jodeln auf dem Hummerstein

Für sein Video hat Burkard auch den Aufstieg zum Hummerstein nicht gescheut. Zwischen den Felsen dieses Berges krönt der Musiker seine Hommage an Johann Georg Lahner mit einem "ganz gewaltigen Jodler". Diese komplett selbst produzierte DVD hat Burkard richtig auf den Geschmack gebracht. Er machte sich daran, eine neue Hymne auf die Fränkische Schweiz zu schreiben. Im Walzertakt besingt er Ebermannstadt und das Wiesenttal. "Hier fehlen noch ein paar Bilder", gesteht Burkard, der vom Segelflugzeug aus die Heimat in einem Video festhalten und mit seiner Fränkische-Schweiz-Hymne verbinden will.

Und Burkard hat weitere Pläne: Im Stil von Wolfgang Petri will er ein ganz besonders fröhliches Lied schreiben. "Da geht es dann richtig zur Sache, da gibt es Stimmung so wie am Ballermann", verspricht der Gasseldorfer Selfmade-Musiker. Die geplante Premiere dieses Lach-Songs soll der 1. Mai kommenden Jahres, der Weltlachtag 2016 sein.