Den Leerstand von Gebäuden in Leutenbach zu beenden, ist eine große Herausforderung. Außerdem beschäftigte sich der Gemeinderat mit Wanderwegen.
Ein Vortrag zum Thema städtebauliche Maßnahmen und Fördermöglichkeiten in der Gemeinde Leutenbach bildete das zentrale Thema der Gemeinderatssitzung. Architekt Klaus Stiefler aus Bayreuth legte dabei den dicken Band einer Studie für Leutenbach aus dem Jahre 2000 auf den Tisch. Sie war mit dem damaligen Bürgermeister ausgearbeitet und verabschiedet worden. Aus den verschiedenen Maßnahmen wurden lediglich für den Umbau des damaligen Schulhauses als Rathaus teilweise städtebauliche Mittel in Anspruch genommen. Projekte wie die Gestaltung des Kirchplatzes oder der Ehrenbürgstraße wurden diskutiert, aber nicht umgesetzt. Weitere städtebauliche Projekte wurden nicht mehr angegangen. Das sogenannte Krämer-Anwesen im Ortszentrum und das Gebäude der Volksbank kaufte die Gemeinde Leutenbach, ohne die erheblichen Fördermittel in Anspruch zu nehmen.
Fränkisches Ortsbild
Stiefler betonte die Wichtigkeit, das fränkische Ortsbild zu bewahren. Leutenbach sei gut eingebettet in die Landschaft. Dorfweiher oder das gute Zusammenwirken Bach/Straße bildeten gute Voraussetzungen. "Leer stehende Häuser wie das Krämer-Anwesen, ein zentraler und markanter Punkt, ziehen den Ort herunter", meinte Stiefler. Vor kurzem hat er den Ort nochmals unter die Lupe genommen. Wie in anderen Kommunen ist in Leutenbach das Thema Leerstand von Häusern eine besondere Herausforderung. Öffentliche städtebauliche Maßnahmen können nur in Orten mit über 500 Einwohnern mit 60 Prozent gefördert werden. Daneben gibt es weitere kommunale Programme oder auch die Dorferneuerung. Nicht zu übersehen ist auch, dass private Renovierungen unter Umständen gefördert werden können. Nach der allgemeinen Informationsrunde im Gemeinderat wird Bürgermeister Florian Kraft (FW) zusammen mit dem Architekten einen Termin bei der Regierung von Oberfranken vereinbaren, um das Thema mit den Fördermöglichkeiten für Projekte in Leutenbach und seinen Ortsteilen voranzutreiben.
Satzung für Ortspitz
Einstimmig verabschiedete der Rat nach eingehender Behandlung der eingegangenen Anregungen und Bedenken die Einbeziehungssatzung "Ortspitz-Süd" im Gemeindeteil Ortspitz. Klärungsbedarf gibt es allerdings noch für den Bebauungsplan "Lohe" in Oberehrenbach. Er ist 2017 in Kraft gesetzt worden. Eine noch eingeplante Straße zu den Grundstücken dahinter sowie der damit verbundene Zuschnitt der Privatgrundstücke sorgen für Kopfzerbrechen. Eine erste schriftliche Einladung des Bürgermeisters zur Aussprache mit dem Ziel eines privaten Landtausches fand kaum Resonanz unter den Grundstückseigentümern. Eine Möglichkeit wäre die Anordnung der Baulandumlegung. Zunächst sucht aber der Bürgermeister nochmals das Gespräch mit den Anliegern.
Wanderwege
Drei Maßnahmen fasste die Gemeindevertretung schließlich beim Wanderwegebau ins Auge. Seit längerem wird die Überholung des viel begangenen Weges vom St.-Moritz-Parkplatz zum Burgstein diskutiert. Die Treppen am Steilgelände am oberen Ende sind mittlerweile komplett verschwunden und der Steilhang von älteren Menschen kaum noch begehbar. Nach einer Begehung mit Fachleuten der Bautruppe des Veldensteiner Forstes sind dafür geschätzte 45.000 Euro erforderlich, der gemeindliche Anteil nach Abzug von Fördermitteln beläuft sich auf 13.000 Euro. Stufen und Handläufe sind zu reparieren oder zu erneuern.
Aufstieg zum Kreuzweg
Ähnlich frequentiert und bedeutend ist der dem Parkplatz gegenüberliegende Aufstieg zum Kreuzweg. Mit 33.000 Euro veranschlagen die Experten in einer ersten Schätzung den Aufwand für Stufen und Geländer. 11.000 Euro blieben als Kosten bei der Gemeinde hängen. Wenig bekannt, aber interessant, wie Bürgermeister Kraft sagte, sei der Mehlbergschaugarten, der auf einem Wanderweg entlang der Obstanlage des Landkreises Forchheim in Dietzhof zu erreichen ist. Zur Sanierung wird hier ein Betrag von 12.500 Euro genannt, wovon die Gemeinde 3500 Euro zu tragen hätte. Bürgermeister Kraft nannte den Weg zum Mehlbergschaugarten als vordringlich. Sein Stellvertreter Richard Dorsch (FW) machte auf die Bedeutung der beiden anderen Wege aufmerksam. Gemeinderat Konrad Alt (WOS) schließlich hielt es für das Sinnvollste, alle drei Projekte 2019 in den Haushalt aufzunehmen. Dieser Vorschlag fand die Zustimmung der Mehrheit. Florian Kraft wird den Bautrupp des Veldensteiner Forsts entsprechend informieren.