Rund 40 Bauern aus dem Kreis Forchheim beteiligen sich an der Sternfahrt in die Bundeshauptstadt, um gegen die Agrar- und Umweltpolitik zu demonstrieren.
Die ersten großen Traktoren stehen auf dem Anwesen Galster in Dietzhof bereit für die große Demo am Brandenburger Tor in Berlin am Dienstag, 26. November. "Mit uns nach Berlin für eine Agrarpolitik mit Zukunft", lautet dazu auch ein Infoblatt der Aktionsgemeinschaft "Land schafft Verbindung". Bisher haben sich rund 40 Traktorfahrer aus dem Landkreis Forchheim zur Teilnahme gemeldet.
Bundesweit werden in einer Sternfahrt einige Tausend Traktoren nach Berlin fahren. Die derzeitige Agrar- und Umweltpolitik gefährde in erheblichem Maße die Wirtschaftskraft der landwirtschaftlichen Betriebe, belaste die Familien und verhindere eine zukunftsorientierte Betriebsentwicklung, so das Anliegen der Verbindung, die sich seit Anfang Oktober per WhatsApp bundesweit gebildet hat.
"Dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar, deshalb laden wir ein zur Sternfahrt mit anschließender Kundgebung am Brandenburger Tor in Berlin", ist im Faltblatt zu lesen. Weiterhin werden von der Aktion "Land schafft Verbindung" Ziele formuliert wie "regional statt zunehmender Import", Kooperation statt Verbotspolitik, "lebendiges Land statt Land ohne Leben", und dazu werden detaillierte Schritte aufgeführt.
450 Kilometer
Die Teilnehmer aus dem Landkreis Forchheim werden für die Fahrt mit dem Schlepper die 450 Kilometer lange Strecke auf sich nehmen. Thomas Dittrich vom Biohof Argushof (Rüssenbach) und Helmut Ott (Störnhof) sind die Ansprechpartner für den Raum Forchheim. Dittrich freut sich über jeden weiteren Traktorfahrer, um eine möglichst eindrucksvolle Vertretung für Berlin zu erreichen.
Die Fahrt startet um etwa 7 Uhr am Montagmorgen. Sie führt über die B 2. Ab Triptis (Thüringen) liegt kurzfristig die Erlaubnis vor, die Autobahn bis Berlin zu benutzen. Auf der Hinfahrt haben die Landwirte der Agrargenossenschaft Wildau-Wentdorf, rund 100 Kilometer vor Berlin, die Übernachtung für ihre Berufskollegen aus Franken organisiert.
Daneben werden eintägige Busfahrten für 20 Euro inklusive Brotzeit angeboten. 25 Anmeldungen liegen bis dato vor. Für weitere Details können sich Interessenten an Thomas Dittrich wenden. Aus Gründen der Organisation ist ohnehin die Anmeldung für Traktor und Busfahrer bei ihm erforderlich.
Aus dem Allgäu nach Gräfenberg
Bereits am Sonntag, 24. November, wird eine Gruppe von rund 80 Traktorfahrern aus dem Allgäu auf dem Weg nach Berlin im landwirtschaftlichen Anwesen Krämer (Gräfenberg) Rast machen. Die Solidarität greift offensichtlich landesweit.
Leider fehlt hier der Hinweis, dass die Teilnehmer sich strafbar machen, wenn sie die Sondernutzung ihrer steuerbefreiten grünen Kennzeichen nicht beim zuständigen Hauptzollamt anmelden. Steuerhinterziehung wird auch bei Landwirten verfolgt. Ohne den Hinweis stiftet der Artikel quasi dazu an.