Kundgebung in Forchheim: Erzieher-Streik weitet sich aus

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Mit einem Protestmarsch vom Landratsamt zum Rathausplatz machten die Erzieherinnen auf den Tarifkonflikt aufmerksam. Fotos: Josef Hofbauer
Mit einem Protestmarsch vom Landratsamt zum Rathausplatz machten die Erzieherinnen auf den Tarifkonflikt aufmerksam.  Fotos: Josef Hofbauer
Fotos: Josef Hofbauer
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Auch Eltern zeigten Sympathie für die streikenden Erzieherinnen.
Auch Eltern zeigten Sympathie für die streikenden Erzieherinnen.
 
Fotos: Josef Hofbauer
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Fotos: Josef Hofbauer
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Fotos: Josef Hofbauer
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Brigitte Zach Fotos: Josef Hofbauer
Brigitte Zach Fotos: Josef Hofbauer
 

Rund 300 Kindergärtnerinnen und Kinderpflegerinnen schlossen sich einem Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi durch Forchheim an. Unterstützung kam von der katholischen Betriebsseelsorge und dem DGB.

Neben den Erziehern freier und kirchlicher Träger haben sich dem Streik der Kindergärtnerinnen in Stadt und Landkreis Forchheim auch Mitarbeiter der Lebenshilfe angeschlossen. In den Ausstand getreten sind die Mitarbeiter im pädagogischen und pflegerischen Bereich. Wolfgang Badura, Geschäftsführer der Lebenshilfe, spricht deshalb von einer logistischen Herausforderung.

"Die äußeren Umstände waren nicht einfach", gesteht Badura. Per Brief seien die Angehörigen der 71 zu Betreuenden von dem Streik informiert worden. "Da aber auch bei der Post Streik an gekündigt war, konnten wir nicht sicher sein, dass die Info rechtzeitig ankam." Deshalb wurde eine Notgruppe eingerichtet. Fünf Erzieher standen dafür als "Feuerwehr" zur Verfügung.

Für den Fall, dass jemand nichts von dem Streik mitbekommen hätte, verkehrte der Fahrdienst des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) regelmäßig. Wäre da jemand an der Haltestelle gestanden, wäre er mitgenommen und beaufsichtigt worden. Das sei aber mit Ausnahme einer Person nicht notwendig gewesen. Die rund 70 Beschäftigten der Lebenshilfe würden in den Heimen in Unterleinleiter und beim ASB sowie von den Angehörigen betreut.

Das gleiche Szenario ist für kommenden Donnerstag geplant, denn da werden die pädagogischen Mitarbeiter und die Beschäftigten im Pflegedienst in den Ausstand treten. Auswirkungen auf die Produktion in den Lebenshilfe-Werkstätten sieht Badura vorerst nicht. "Sollten die Streiks andauern und wir in zeitlichen Verzug kommen, müssten wir halt mit unseren Auftraggebern reden", erklärt der Geschäftsführer.

Plakate und Trillerpfeifen

Wie vor einer Woche, als die Erzieherinnen der Forchheimer Kindergärten und Kindertagesstätten die Arbeit niederlegten und mit Trillerpfeifen und Protestplakaten ihren Forderungen nach einer höheren Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck verliehen, schlossen sich auch diesmal Kolleginnen aus dem Landkreis an.

Aus Wiesenthau, Eggolsheim und Hausen, aus Drügendorf, Kauernhofen und Bammersdorf, aus Kirchehrenbach, Egloffstein und Dormitz, aus Igensdorf, Pinzberg, Leutenbach und Unterleinleiter kamen die Erzieherinnen, um in aller Öffentlichkeit für mehr Anerkennung und eine bessere Bezahlung zu demonstrieren. Auch Abordnungen der katholischen Kindergärten, privater Einrichtungen und des Waldkindergartens Streitberg sowie einiger Kindergärten aus den Landkreisen Bamberg und Kronach schlossen sich an, so dass es insgesamt rund 300 Demonstranten waren.

Verhandlungen ohne Ergebnis

An den Grund der Arbeitsniederlegung erinnerte Brigitte Zach vom Verdi-Landesverband: Aus ihrer Sicht habe die Arbeitgeberseite bis heute kein akzeptables Angebot im schwelenden Tarifkonflikt abgegeben. Nach wie vor gebe es eine heftige Gegenwehr der Arbeitgeber, die nur zu minimalen Zugeständnissen bereit seien. Zach rief Erzieher und Eltern dazu auf, weiter Druck auf Bürgermeister. Landräte und alle anderen Politiker auszuüben, um den kommunalen Arbeitgeberverband zu echten Zugeständnissen zu bewegen. Mit einem gellenden Pfeifkonzert unterstrichen die Streikenden ihre Bereitschaft, sich nicht mit dem zufrieden zu geben, was freiwillig gegeben wird, sondern das Bestmöglichste herauszuholen.

Manfred Böhm von der Katholischen Betriebsseelsorge nannte die Frage der Bezahlung den Grundpfeiler der Sozialethik. Erziehung dürfe nicht schlechter bezahlt werden als ein Börsenjob, bei dem es lediglich um die Anhäufung von Geld gehe. "Da stimmt etwas mit dem sozialen Maßstab nicht", unterstrich Böhm.
Ein weiteres Grußwort kam von der DGB-Kreisvorsitzenden Christa Gerdes, die sich solidarisch mit den Streikenden zeigte. Verdi-Bezirksvorsitzender Harald Kober zeigte sich enttäuscht, dass Vertreter kirchlicher Einrichtungen ihren Mitarbeitern verboten hatten, an solchen Demonstrationen teilzunehmen.