220 PS stark ist das neue Mehrzweckboot für den Katastrophenschutz im Landkreis Forchheim. Es kommt vor allem zur Ölschadensbekämpfung auf größeren Fließgewässern zum Einsatz und ist beim Technischen Hilfswerk Forchheim stationiert.
Mit der Neuanschaffung eines Mehrzweckbootes für den Katastrophenschutz ist laut Landratsamt ein wichtiger Baustein zur Schadensbekämpfung im Landkreis Forchheim gesetzt worden. Nach einer corona-bedingt etwas längeren Bauzeit wurde das Boot von den Katastrophenschützern und dem Landratsamt am neuen Standort in Forchheim in Empfang genommen.
In den 1970er Jahren wurden vom Staatsministerium des Innern staatseigene Katastrophenschutzboote für Zwecke der Ölschadensbekämpfung auf größeren Fließgewässern (Ölwehr) beschafft. Seit 1992 werden diese Boote zur Ölwehr nicht mehr als staatseigene Ausstattung beschafft, sondern nur noch im Rahmen der vorhandenen Haushaltsmittel gefördert. Durch das Sonderförderprogramm "Katastrophenschutz" sollte vorrangig die dringend erforderliche Ersatzbeschaffung dieser Boote angeschoben werden. Sie ist Bestandteil des Sonderinvestitionsprogramms Katastrophenschutz. Als Zuwendungsempfänger sind die Landkreise vorgesehen.
Im Ortsverband Forchheim des Technischen Hilfswerks (THW) war bereits in diesen frühen Jahren ein Boot zur Sicherstellung der Ölwehr im Landkreis Forchheim stationiert. Das THW übernahm somit die Ölaufnahme und die Feuerwehr Hausen die Aufgabe der Separation des aufgenommenen Schadstoffes. Für die inzwischen etwa 30 Jahre alten staatseigenen Boote konnte laut Landratsamt die Einsatzbereitschaft und Fahrtüchtigkeit zuletzt jedoch nur noch bedingt gewährleistet werden.
Auftrag 2019 erteilt
Der Landkreis Forchheim machte sich bei der Fortschreibung seines Entwicklungskonzepts für den Brand- und Katastrophenschutz 2016 bis 2020 diesen Sachverhalt zunutze und verwirklichte diese "zwingend notwendige Beschaffung" für die Ölwehr sowie für die neuen Herausforderungen auf der Bundeswasserstraße Main-Donau-Kanal mit einer 70-prozentigen Förderung über das Sonderinvestitionsprogramm des Freistaats. Nach der Beschlussfassung im Kreisausschuss und der Durchführung des Ausschreibungsverfahrens konnte der Auftrag für die Anschaffung des Mehrzweckbootes Ende 2019 erteilt werden.
Das Landratsamt, der Kreisbrandrat und das THW betonen, dass diese Anschaffung eine "zielgerichtete Investition zur Förderung des Brand- und Katastrophenschutzes" darstelle und die Stationierung beim Technischen Hilfswerk Forchheim die "hervorragende Ausbildung, jahrelange Erfahrung und Einsatzbereitschaft in diesem Fachbereich" ausbaue.
Auch für Brandbekämpfung
Da dem Förderprogramm die bestehende Feuerwehrnorm zugrunde liegt, eröffne
dieses Boot zusätzlich die Einsatzoption der Brandbekämpfung durch Verwendung eines Löschmonitors und stelle somit einen maximalen Nutzen für die gemeinsame Gefahrenabwehr durch die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk dar. Diese Zusammenarbeit von Landkreis, Feuerwehr und THW spiegele sich auch in der Außenerscheinung des 220 PS starken Mehrzweckbootes wider: Alle Organisationen der technischen Gefahrenabwehr und die Gebietskörperschaft schmücken die Bordwände und verdeutlichen diese Zusammenarbeit.