Kreis Forchheim: Nicht jeder Christbaum muss auf dem Müll landen - aber so entsorgt man richtig

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Wer seinen Tannenbaum nicht weiterverwenden sondern entsorgen will, sollte einiges beachten. "Ein alter Christbaum gilt als Abfall", betont Heinrich Kögel, Leiter für Abfallwirtschaft im Landkreis. Foto: Ronald Heck
Wer seinen Tannenbaum nicht weiterverwenden sondern entsorgen will, sollte einiges beachten. "Ein alter Christbaum gilt als Abfall", betont Heinrich Kögel, Leiter für Abfallwirtschaft im Landkreis.  Foto: Ronald Heck

Die Weihnachtszeit ist vorbei und der Christbaum muss weg. Doch was machen mit der ausgedienten Tanne? Forchheimer Experten verraten, wie's richtig geht.

Die Zeit für den Weihnachtsbaum ist wieder abgelaufen: Zum Start ins neue Jahr heißt es erneut Abschied nehmen von den Tannen, die viele Wochen unsere Wohnzimmer weihnachtlich schmückten. Doch wohin mit dem guten Stück? Wer keine Gelegenheit hat, seinen Weihnachtsbaum bei einer Sammelaktion abholen zu lassen, kann den Baum auch sinnvoll nutzen und weiterverwerten. Im eigenen Garten kann der aussortierte Tannenbaum im Winter gute Dienste leisten, weiß Hans Schilling, der Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau.

Er rät zum Beispiel, die Zweige als "Frostschutz" für die eigenen Rosen zu nutzen. Dafür einfach die Zweige abschneiden und über die zurückgeschnittenen Rosensträucher legen. "Dann frieren die Rosen nicht so - dafür sind Tannenzweige hervorragend geeignet", sagt Schilling. Gartenbesitzer, die eine Häckselmaschine haben, können ihren Christbaum auch klein hacken, zu Mulch verarbeiten und an Obst-, Beerensträuchern und Bäumen verteilen. So hält die geschredderte Tanne den Boden warm und schützt die Pflanzen vor Frost.

Wer bis nach dem Winter wartet, kann die "Christbaum-Schnitzel" auch ins Gemüsebeet einarbeiten. Die klein gehackte Tanne dazu auf das Beet streuen und umgraben. "Als organische Substanz erhöht sie den Humus-Gehalt im Boden", erläutert der Gartenberater. Außerdem kann der Christbaum auch selbst kompostiert werden.

Wildtiere mögen nicht alle Bäume

Immer öfter hört man, dass Wildtiergehege, Zoos und Wildparks ihren Tieren alte Weihnachtsbäume zum Spielen und Fressen geben. Auch Daniel Schäffer, Leiter des Wildparks Hundshaupten, weiß davon und bestätigt: "Prinzipiell ist das möglich." Aber: Die meisten Christbäume sind heutzutage chemisch vorbehandelt und können den Tieren sogar schaden. "Dann verursachen die Tannen bei unseren Tieren zum Beispiel Durchfall", berichtet Schäffer aus eigener Erfahrung. Deswegen gilt: Für Tiere kommen nur Öko-Bäume in Frage und immer vorher im Wildgehege oder -park nachfragen.

Auch wer die Tanne nicht weiterverwenden sondern entsorgen will, sollte einiges beachten. "Der alte Christbaum gilt als Abfall", betont Heinrich Kögel, Leiter für Abfallwirtschaft im Landkreis. Genauer gesagt als Grüngut. Die Bäume einfach im Wald abladen oder vor die Haustür stellen, ohne dass eine Sammelaktion sie mitnimmt, ist nicht erlaubt. Es drohen Bußgelder. Die Müllmänner haben für die ausgedienten Christbäume keinen "Hol-Service", betont er.

So geht's richtig:

Die Christbaum-Besitzer müssen ihre Tannen selbst zu den Öffnungszeiten in die Wertstoffhöfe bringen. Die größte ist die Deponie in Gosberg. Dort stehen Container für Gartenabfälle bereit. Die Tannenbäume sollten selbstverständlich frei von Christbaumschmuck sein. Und Kögel hat eine Bitte: Die weggeschmissenen Tannen sollten am besten klein geschnitten abgeliefert werden. Denn die Gartenabfall-Container drohen wegen der vielen ausrangierten Christbäume derzeit überzuquellen. Wer das beachtet, kann guten Gewissens von seinem geliebten Weihnachtsbaum Abschied nehmen und in zwölf Monaten die nächste Tanne willkommen heißen.