Ein Ingenieurbüro hat für die Feuerwehren in Heroldsbach, Oesdorf und Poppendorf auf 150 Seiten ausgearbeitet, wo es hapert. Bei einigen kritischen Punkten wurde von einer Veröffentlichung abgeraten - zur Verwunderung der Gemeinderäte.
Es ist schwer für Gemeinden, eine eigene Feuerwehr zu unterhalten, die allen Einsatzanforderungen genügt. Denn die Feuerwehr ist längst nicht mehr nur zum Brandschutz da. Wie die Situation in Heroldsbach, Oesdorf und Poppendorf ist, wie sie sein sollte und wo es hapert, das stellt auf 150 Seiten ausführlich der neue Feuerwehrbedarfsplan vor.
Diesen Plan hat das Ingenieurbüro Schur erarbeitet und erläuterte diesen in der Heroldsbacher Gemeinderatssitzung. Demnach ist jede Gemeinde verpflichtet, auf eigene Kosten eine den örtlichen Verhältnissen angepasste Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten.
Michael Schur hat die drei Wehren seit 2019 unter die Lupe genommen. Seine Analyse begann mit einer Risikoanalyse, gefolgt von einer Schutzzieldefinition und der Feststellung des Erreichungsgrades. Nach dem Abgleich des vorgefundenen Ist-Zustands mit dem Soll-Zustand wurden die abzuleitenden Maßnahmen festgelegt.
Schurs Ermittlungen beruhen auf den Auswertungen der Heroldsbacher Wehren. Demnach konnten keine außergewöhnlichen Einsätze in den letzten drei Jahren festgestellt werden. Die Einsatzarten verteilten sich vorwiegend auf technische Hilfeleistungen.
Gut ausgerüstet, aber Aufgaben
Die Gemeinde Heroldsbach könne auf eine gut ausgerüstete Feuerwehr zurückgreifen, bescheinigte Schur in seinem Fazit. Doch gab er der Gemeinde einige Hausaufgaben mit auf den Weg. In den nächsten Jahren ist in Teilen eine Anpassung der Feuerwehrgebäude nötig. Der Fokus müsse auf die künftige Aus- und Fortbildung gelegt werden.
So kritisierte er besonders den fehlenden zweiten Fluchtweg im Feuerwehrhaus in Heroldsbach sowie die Situation der Verkehrswege rund um das Gerätehaus, wo sich Einsatzfahrzeuge gegenseitig behindern. Die dortigen Parkplätze werden intensiv genutzt, so dass es im Einsatzfall sehr eng zugeht.
Brandschutz im Freizeitpark
Wichtig sei auch die Beseitigung von Gefahrenstellen, die Kennzeichnung der Entnahmestellen sowie die Einsatzplanung für das Sonderobjekt Freizeitpark Schloss Thurn und dessen Brandschutzsicherung, die gesondert betrachtet wurde. Ganz oben auf der Mängelliste steht das Gerätehaus Poppendorf. Hier müssen schnellstmöglich die Umkleiden an moderne Anforderungen angepasst werden. Ebenfalls besteht hohe Unfallgefahr durch falsch gelagerte Gegenstände und die engen Verhältnisse im Gerätehaus. Als gravierende Mängel nennt der Plan die Gefährdungssituation durch Feuerwehrfahrzeuge sowohl im Übungs- als auch im Einsatzdienst für Einsatzkräfte beim Ankleiden im Feuerwehrgerätehaus.