Der Hallerndorfer Gesangverein stolpert bei einem anspruchsvollen Stück und muss neu ansetzen. Die Sänger umschaffen diese Klippe mit Würde und Gelassenheit.
Das Adventskonzert des Hallerndorfer Kirchenchors und des Gesangvereins "Liederkranz" erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Jetzt hat er erneut viele Zuhörer in die Hallerndorfer Pfarrkirche St. Sebastian gelockt.
Pfarrer Matthias Steffel oblag die herzliche Begrüßung zu einem einstündigen und sehr kurzweiligen Konzert mit gesanglichen Höhepunkten. Allerdings: Es gab auch einen kleinen Patzer des Männergesangvereins, den Dirigent Georg Gunselmann aber mannhaft auf seine Kappe nahm und der aber den Gesamteindruck und die musikalische Klasse des Abends in keiner Weise schmälerte.
Just im Hauptteil des Konzerts, für das sich Gunselmann da ausgesprochen anspruchsvolle Stück "Ich steh an deiner Krippen hier" von Johann Sebastian Bach ausgesucht hatte, lag der Chor bei seinem Einstieg in der Tonlage nämlich komplett daneben. Ein kurzes "Stop!,Stop!" des Dirigenten, und ein neuer Anlauf rettete die Situation.
Hohe Messlatte Anschließend zeigt der Chor, dass er sich nicht zu viel vorgenommen hatte und auch auf diesem Niveau eine beachtliche gesangliche Leistung bieten kann.
Der kleine Patzer des "Liederkranz" nahm keiner übel, denn es wird ja schließlich live und zudem von keinen Vollprofis gesungen.
Wahrscheinlich wäre es auch gar nicht so aufgefallen, hätte der Kirchenchor nicht zuvor mit dem teilweise sechsstimmigen "Tröstet mein Volk" von Eduard Karl Nössler und dem vierstimmigen Kanon "Es ist ein Ros entsprungen" von Michael Praetorius und Melchior Vulpius eine Messlatte gesetzt, die kaum zu überbieten war.