Pretzfeld läßt's krachen und eröffnet mit Böllerschüssen zum 46. Mal sein einzigartige Naturfest unter dem kühlenden Blätterdach des Kellerwaldes. Es kamen so viele Gäste wie nie zuvor.
Die von Kanonier Rudolf Wild aus der Gemeindekanone abgegebenen drei Böllerschüsse waren das unüberhörbare Startsignal der 46. Neuauflage des Pretzfelder Kirschenfestes. Ob die Leutenbacher Musikanten mit ihrer mitreißenden Blasmusik oder das herrliche Festwetter dafür ausschlaggebend waren, dass zu der Auftaktveranstaltung im Vergleich zu den Vorjahren auffallend viele Besucher auf den Kellerberg gekommen sind, sei dahin gestellt. Jedenfalls freute sich darüber die erste Bürgermeisterin des Marktes Pretzfeld, Rose Stark, die neben den Mitgliedern des Marktgemeinderates viele weitere Ehrengäste begrüßen konnte. Ein besonders herzlicher Gruß ging an die Freunde aus der Partnergemeinde Bretzfeld/Baden Württemberg, allen voran an den Ehrenpretzfelder Peter Roll. "Wer wie unsere Kirschenbauern jedes Jahr darum bangt, dass das Wetter passt", der sei froh, wenn es eine so gute Ernte wie dieses Jahr gebe.
"Das ist Grund zur Dankbarkeit und ein sehr guter Grund, um ausgiebig zu feiern" so Stark. Weiter appellierte sie an alle Gäste als Konsumenten Wert auf regionale Produkte zu legen, und heimische Lebensmittel zu kaufen.
Mit einem herzlichen und sympathisch vorgetragenen Prolog wandte sich auch die Kirschenkönigin Marina I. (Marina Fink, Weilersbach) an die Festgäste und stellte fest:" Kirschen reinigen das Blut und halten jung". Bei 25 Großveranstaltungen war die Repräsentantin der Fränkischen Süßkirschen im ersten Jahr ihrer Amtszeit etwa 35 Tage auf Reisen. Sehr beeindruckend dabei fand sie die Grüne Woche in Berlin, bei der sie auch den früheren Landwirtschaftsminister Friedrich kennen lernen konnte, aber auch die Kirschen-Dauerausstellung im 300 Jahre alten Sporer Haus im Freilandmuseum Bad Windsheim. Dem FT gegenüber gab Marina I.
gerne zu: "Auch wenn es manchmal stressig wird, ich habe noch keine Sekunde bereut und freue mich sehr, dass ich dieses schöne Ehrenamt ausüben darf".
Anstich mit Hindernissen Traditionsgemäß gehört zum Kirschenfestauftakt auch der Bieranstich durch das Gemeindeoberhaupt. Inzwischen an Zapferfahrung gewonnen, holte die Bürgermeisterin mit dem Holzschlegel kräftig aus, denn die Schlagvorgabe (vier Schläge) im vergangenen Jahr sollte doch zu toppen sein. Und dann passierte es einfach. Aber nein: Warum auch immer - es waren in der Tat "gefühlte" 20 Schläge notwendig, bis der begehrte Gerstensaft den Weg in die bereitstehenden Maßkrüge fand. Den Kirschenfestauftakt nutzte auch ein Fernsehteam von TV Oberfranken, das neben Gößweinstein auch in Pretzfeld Filmaufnahmen für die geplante TV-Serie "der Landkreis Forchheim stellt sich vor" machte.
So wollte die Moderatorin Pia Ehnes von Heike und Jürgen Kaiser wissen, was Pretzfeld denn so lebenswert macht? Die Antworten von Beiden war eindeutig und nachvollziehbar: "... wenn ich zur Haustür rausgehe, habe ich das Gefühl im Paradies zu stehen".
Den Festgottesdienst, den etwa 200 Gläubige besuchten, hielt in diesem Jahr Pfarrer Matthias Haag von der evangelischen Kirchengemeinde Hetzelsdorf. Als Gastpredigerin war Pastoralreferentin Katharina Grill dabei. Die musikalische Umrahmung übernahm die Blaskapelle des Musikvereins Pretzfeld, die auch den anschließenden musikalischen Frühschoppen stimmungsvoll begleitete.
Festwirt Wolfgang Römer freut sich mit seinem Team über den guten Kirschenfest-Start.
Für gute Stimmung sorgten noch die Aischtaler Musikanten und die Regnitz Musikanten.
Montag ist Party-Abend Am Montag steht ab 19 Uhr eine Live-Party mit den Calimeros auf dem Programm. Während die Blaskapelle Niedermirsberg den Dienstag Abend gestalten wird, endet am Mittwoch abends das Kirschenfest mit einem gemütlichen Beisammensein im schönen Pretzfelder Kellerwald.