Kahlschlag in Weißenohe ist überzogen

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Anlieger, Naturschützer und "Amtsgrüne" halten den Kahlschlag der Gehölze entlang der Lillach in Weißenohe für unangemessen. Bürgermeister Braun ist sich keiner Schuld bewusst.

Jede Menge Holz lagert derzeit unweit des Festplatzes in Weißenohe. Zum Unwillen der Kreisgruppe Forchheim des Landesbundes für Vogelschutz. Vorsitzender Helmut Schmitt zeigt sich erschüttert über diesen Kahlschlag. Unglücklich ist auch der Sachbearbeiter der Unteren Naturschutzbehörde, der von der Aktion erst über mehrere Anrufe empörter Anwohner erfahren hatte. Das war bereits im Januar.

Bei einem Ortstermin stufte der Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde die Aktion als "vom Umfang überzogen" ein. Auch lasse der Kahlschlag die "gute fachliche Praxis" vermissen. Dies teilte der "Amtsgrüne" dem Bürgermeister per Telefon mit.

Rudolf Braun indes kann sich an kein Gespräch mit einem Vertreter der unteren Naturschutzbehörde erinnern. Die Maßnahme habe er vor zwei Jahren beim Landschaftspflegeverband zur Bezuschussung eingereicht. Dies sei abgelehnt worden.
Daher hätten die Bauhof-Mitarbeiter selbst zur Säge gegriffen, denn eine Baumschutzverordnung gebe es schließlich nicht. Der Bürgermeister räumt aber ein, dass ein paar Stämme mehr gefällt wurden, als vom Förster angezeichnet. "Aber wertvolle Eichen waren nicht darunter. Die stehen noch", versichert Braun.

Von einem Kahlschlag uferbegleitender Gehölze nach dem Stichtag 28. Februar - ab diesem Zeitpunkt dürfen keine Bäume mehr außerhalb eines Waldes gefällt werden - könne keine Rede sein. "Es wurden lediglich vier einzelne Bäume umgemacht, die schräg lagen und eine Sicherheitsgefahr darstellten", klärt Braun.

Seitens der Naturschutzbehörde am Landratsamt wird die Begründung der Fällaktion mit der Verkehrssicherungspflicht als wenig stichhaltig angesehen. Im betroffenen Bereich gebe es keine akute Gefährdung von Personen. Auch die begutachteten Baumstümpfe gäben keine Hinweise auf eine akute Gefährdung.