Wie kam es zur Tragödie auf der Theodor-Heuss-Allee? Wieso ist der Fahrer zunächst geflüchtet? Die Polizei ermittelt.
Eine fröhliche Silvester-Runde endete im Desaster. Freunde und Bekannte des 19-jährigen Eggolsheimers, der in der Neujahrsnacht bei einem Verkehrsunfall auf der schnurgeraden Theodor-Heuss-Allee tödlich verunglückte, sind fassungslos. Auch die Polizei steht vor einem Rätsel, wie es zu dem folgenschweren Unglück kommen konnte.
Fest steht: Acht Personen hatten sich in den VW Golf gezwängt, weil die jungen Leute bei der Silvester-Feier die Lokalität wechseln wollten. Wer wie in dem Auto Platz fand, das soll ein Gutachter herausfinden, erklärt die Pressesprecherin der Polizeidirektion Oberfranken.
Im Dunkeln liegt auch die Unfallursache. Was war der Grund, dass der Golf von der Fahrbahn abkam, eine Böschung hinauffuhr und sich mehrfach überschlug? Dazu werden die Zeugen befragt. Insbesondere der junge Mann, der mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Erlanger Klinik eingeliefert wurde, sei noch nicht vernehmungsfähig. "Gottlob aber außer Lebensgefahr", bestätigt die Polizei, die auch einräumt, dass bei dem Unfall "Alkohol im Spiel" war.
Fahrer flüchtete zunächst
Der Fahrer war zunächst geflüchtet, stellte sich aber zwei Stunden nach dem schrecklichen Unfall der Polizei. Da wurde ein Alkoholtest gemacht. "Diese Ergebnisse müssen wir abwarten", betont die Pressesprecherin. Ebenso unklar ist die genaue Todesursache des 19-Jährigen, der drauf und dran war, sich einen Namen als Musiker zu machen. Es steht noch nicht einmal fest, wo er im Fahrzeug saß und ob er angegurtet war. Eine Obduktion soll Aufschluss darüber geben, wie der junge Mann zu Tode kam.
Seine Freunde sind fassungslos. "Es ist schwer zu verstehen, kaum zu glauben und nicht zu vergessen. In den Herzen lebst du weiter", postet "Jasmin" auf der Facebook-Seite des Toten. Dort meldet sich auch dessen großer Bruder zu Wort. Er klagt: "Du fehlst mir so, kleiner Bruder (...) Ich hoffe, du schaust von oben herab."
Fassungslose Freunde
"Ich schau in den Himmel und denk an dich", "Jahrelange Freundschaft und die Erinnerung sind alles, was noch bleibt", lauten weitere Kommentare. Und Jennifer versichert: "Du wirst mit deinem Herzen immer bei uns bleiben." Ein Kumpel findet: "Alles, was ich für dich tun kann, ist eine Kerze anzuzünden."
Und Brittany postet in ihrem Schmerz das letzte Bild, das ihr der Verunglückte wenige Stunden vor seinem Tod geschickt hat. So ist die Facebook-Seite des jungen Mannes zum Kondolenz-Buch geworden.
Unterstützung angefordert
Um den Eltern die Nachricht vom Tod des 19-jährigen Eggolsheimers zu überbringen, forderten die Beamten der Polizeiinspektion Forchheim den Beistand eines Notfall-Seelsorgers an. Über die integrierte Leitstelle Bamberg-Forchheim wurde am Neujahrsmorgen um 4.30 der Pastoralreferent Manfred Herl aus Breitengüßbach alarmiert. Ob die Jugendlichen, die im Unfallfahrzeug saßen ebenfalls von einem Krisen-Interventionsteam betreut wurden, kann der 57-jährige Familienvater nicht bestätigen.
"Meine Aufgabe ist es, da zu sein, wenn die Polizei den Angehörigen die unfassbare Nachricht überbringt", erklärt Herl. Was passiert war, erfuhr der Theologe erst am vereinbarten Treffpunkt von der Polizei. Doch die Eltern waren nicht zu Hause. Auch in Bammersdorf, beim älteren Bruder des Unfallopfers, standen Polizei und Seelsorger vor verschlossenen Türen.
Werden Angehörige mit der schrecklichen Gewissheit konfrontiert, dass ein Familienmitglied tödlich verunglückt ist, seien diese verständlicherweise erst einmal geschockt. Die meisten wollten es nicht wahr haben, dass der geliebte Mensch nie mehr wiederkommt. "In dieser Situation muss ich gestehen, dass ich den Menschen nicht so helfen kann, wie sie es gerne hätten. Ich kann den Angehörigen nicht wieder lebendig machen" bedauert Herl. Er sieht seine Aufgabe darin, Beistand zu leisten, den Trauernden zu zeigen, dass sie nicht allein sind.
"Da geht es darum, den Angehörigen noch einmal zu sehen. Der Abschied und die Beerdigung müssten vorbereitet werden. Freunde und Verwandte müssten verständigt werden. Da helfe es, unabhängig von der Konfession, einen Menschen an seiner Seite zu haben. Bisher habe er es noch nie erlebt, dass ihn jemand nicht da haben wollte. "Trotz aller Tragik bin ich immer mit dem Gefühl heim gefahren, dass ich helfen konnte", betont Manfred Herl.
Kann man wenigstens nicht bei so tragischen Videos auf die - eh nervende Werbung - im Video verzichten ?
Ist es menschlich noch tragbar, daß man bei zu so einer Gelegfenheit noch Werbung für z.b. Elegante Damen & Herrenschuhe lesen DARF / MUSS