Im Wiesenthauer Gemeinderat stellt Baudirektor Norbert Schmitt einen Fahrplan für die kommenden Monate auf.
Die jüngste Gemeinderatssitzung in Wiesenthau stand ganz im Zeichen der geplanten Ostspange von Forchheim. Als wohl interessantester Punkt der Tagesordnung hatte die Ostspange rekordverdächtige Besucherzahlen in den Sitzungssaal des Rathauses gelockt.
Angekündigt war dazu ein Vortrag von Uwe Zeuschel, Leiter des Staatlichen Bauamts Bamberg, zum aktuellen Stand der Planung. Aus gesundheitlichen Gründen musste ihn allerdings dann Baudirektor Norbert Schmitt vertreten.
Nichts wirklich Neues
Bürgermeister Bernd Drummer (JB) begrüßte neben dem Gastredner aus Bamberg Altbürgermeister Ernst Drummer und leitete kurz auf das Thema ein. Er forderte alle Beteiligten dazu auf, sich für ein gutes Ergebnis zu engagieren. Die Gemeinde habe sich bereits an früherer Stelle gegen das Projekt in der vorliegenden Form ausgesprochen.
"Sachstand, Rückblick, Vorschau", so umschrieb Schmitt seinen Vortrag. Er stellte gleich eingangs klar, dass er nicht wirklich Neues verkünden könne. Er versuchte, nochmals den Werdegang der bisherigen Planung und ihre Entwicklung transparent zu machen. Im Jahr 2012 sind die sechs angedachten Varianten für die Ostspange vorgestellt worden. Alle regional beteiligten Bürgermeister, politischen Vertreter bis hin zu den Landtagsabgeordneten waren damals anwesend.
Nach Betrachtung aller Kriterien der Region entstand das mittlerweile bekannte grüne Band. In diesem Band wurde laut Schmitt für den Antrag für den bevorzugten Bedarf des Bundesverkehrswegeplans eine rote Linie definiert.
Schmitt machte in seinem Vortrag klar, dass es ein sehr komplexes und langwieriges Verfahren sein wird. Die Suche nach einer Linienführung im Grünen Band befinde sich erst im Anfang.
Jetzt sei erst einmal Voraussetzung, dass das Projekt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird. Diese Entscheidung war für Januar 2016 erwartet worden und soll jetzt Mitte März fallen.
Schmitt weist Vorwurf zurück
Ab hier werden heiße Diskussionen erwartet. Dann folgt die Abstimmung mit den beteiligten Gemeinden und der Stadt Forchheim. Produkt ist der Vorentwurf des Staatlichen Bauamtes zur Vorlage bei der Regierung.
Ein weiterer Schritt ist die Planfeststellung und Anhörung der Bevölkerung. Nach dem Planfestellungsbeschluss kann noch jeder klagen. Erst wenn alle die Prozeduren erfolgreich abgeschlossen sind, folgt das Baurecht. Was hier mit wenigen Worten vor den Augen der Zuhörer entstand, ist ein Prozess, der, so Schmitt, durchaus bis zu zehn Jahren in Anspruch nehmen kann. Viele Einwendungen werden dabei zu berücksichtigen sein.
Gemeinderat Johannes Pieger (DS) beklagte, dass es das große Interesse der Stadt Forchheim ist, die Linie möglichst weit weg von der Stadt zu haben. Diesem Eindruck widersprach Schmitt deutlich. Mit Politik habe die Entscheidungsfindung nichts zu tun.
Sie beruhe rein auf Fachbelangen. "Maßgeblich wird die Linienführung von diversen Schutzgebieten beeinflusst", sagte Schmitt. Bürgermeister Drummer wies seinerseits darauf hin, dass Wiesenthau schon jetzt die zweitkleinste Flächengemeinde des Landkreises sei. Gleichzeitig erkannte er den Bedarf von Gosberg nach einer Lösung an.