Noch vier Monate sind es bis zur Schließung des Seniorenheimes. Für die letzten zehn Bewohner muss bis dahin ein neues Zuhause gefunden werden.
Die Stille ist fühlbar im Katharinenspital. Wo sich noch vor kurzem die alten Leute zum Plausch in den Sitzecken trafen, herrscht Leere. "Es ist einsam geworden in den Gängen", gibt Christiane Schmidt zu. Aber gleichzeitig sei das Streben nach Gemeinsamkeit unter den zehn noch verbliebenen Bewohnern stärker als vorher, stellt die Pflegedienstleiterin fest, die nach dem Ausscheiden von Christine Unger auch die Heimleitung übernommen hat.
Die Bewohner, die man an zwei Händen abzählen kann, leben noch in ihren alten Zimmern. Auf eine gemeinsame Etage umziehen, wollte niemand. So wohnen die wenigen Senioren auf allen vier Stockwerken verteilt - gleich neben den bereits ausgeräumten Zimmer. Im Erdgeschoss sind beispielsweise nur noch drei Räume belegt.
Einer der "letzten Mohikaner" beziehungsweise "Katharinenspitaler" ist Hans Koch. Der 87-Jährige will am liebsten sein neues Zuhause innerhalb der Stadt finden. "Als alter Forchheimer geht man nicht woanders hin!", sagt Hans Koch.
Kämmerer Detlef Winkler ist zuversichtlich, dass bis zur Schließung des Katharinenspitals am 30. Juni auch für die restlichen Bewohner neue, adäquate Unterkünfte gefunden werden können.
Die Zahl der ursprünglich 44 Bewohner hat sich seit letztem Jahr kontinuierlich reduziert. Waren es Ende November noch 25 Senioren und Ende Januar 20, so wurden im Februar nur mehr 14 Belegungen verzeichnet. Die Schwerstpflegebedürftigen haben bereits seit Januar alle ein neues Zuhause gefunden", berichtet Heimleiterin Christiane Schmidt.
Bis Ende dieses Monats werden nur noch zehn Senioren im Katharinenspital wohnen. Davon sind sechs noch rüstig, vier mit Pflegestufe 0 bis 1.
Wohnungssuche mit Hochdruck
"Nach wie vor wird, wie versprochen, mit Hochdruck daran gearbeitet, für die verbliebenen Personen ein neues Zuhause zu finden", versichert Brigitte Fuchs, Pressesprecherin der Stadt. Winkler bekräftigt: "Es wird jedem das angeboten, was er benötigt." Für Rüstige auf Wunsch betreutes Wohnen, für Pflegebedürftige ein Pflegeplatz und für Menschen mit Demenz ein Platz im dafür spezialisierten Kompetenzzentrum in der Sattlertorstraße.
Allerdings: Da der Begriff der "Rüstigkeit" im neuen Konzept der stationären Heime vom Gesetzgeber nicht mehr vorgesehen sei, seien Rüstigenplätze dementsprechend nicht mehr so vorhanden wie es einmal gewesen sei, gibt Detlef Winkler zu.
So seien die 17 Plätze für Rüstige, die man derzeit anbieten könne, auch nicht in Forchheim, sondern im Umkreis gelegen - bis hin nach Nürnberg. Wer rüstig sei und unbedingt in Forchheim bleiben wolle, für den könne man allerdings nach einer seniorengerechten Wohnung mit Betreuung durch einen mobilen Dienst suchen. Dabei arbeite man mit den Wohnungsbaugenossenschaften zusammen. "So aussichtslos, etwas zu finden, ist es nicht", betont Kämmerer Winkler.