Hitliste unserer Forchheimer Facebook-Posts

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Fahrzeuge im Bächla - das ist ein Klassiker in Forchheim. 643 Likes gab es gleich im Juni 2012 für diesen Lieferwagen. Screenshot: FT
Fahrzeuge im Bächla - das ist ein Klassiker in Forchheim. 643 Likes gab es gleich im Juni 2012 für diesen Lieferwagen. Screenshot: FT
Dass im Forchheimer Süden ein weiterer Fast-Food-Laden aufmacht, kommentierten 102 Nutzer. Es wurde kein Burger-King, sondern ein KFC. Screenshot: FT
Dass im Forchheimer Süden ein weiterer Fast-Food-Laden aufmacht, kommentierten 102 Nutzer. Es wurde kein Burger-King, sondern ein KFC. Screenshot: FT
 
Der Tod einer 17-Jährigen am Forchheimer Busbahnhof im März 2013 rief sehr viel Anteilnahme hervor. 919 Nutzer bekundeten ihr Beileid, 170 Mal wurde die Seite geteilt. Screenshot: FT
Der Tod einer 17-Jährigen am Forchheimer Busbahnhof im März 2013 rief sehr viel Anteilnahme hervor. 919 Nutzer bekundeten ihr Beileid, 170 Mal wurde die Seite geteilt. Screenshot: FT
 
Die Trockenheit des Sommers 2015 bewegte die Menschen auch im Netz. Die Anordnung des Trinkwasserversorgers Leithenberggruppe in Kersbach, dass das Gartengießen und Autowaschen verboten ist, teilten 241 Nutzer auf ihrer Seite. Screenshot: FT
Die Trockenheit des Sommers 2015 bewegte die Menschen auch im Netz. Die Anordnung des Trinkwasserversorgers Leithenberggruppe in Kersbach, dass das Gartengießen und Autowaschen verboten ist, teilten 241 Nutzer auf ihrer Seite. Screenshot: FT
 
Auch Spaß muss sein: Für den Post im September 2015 mit dem Wegweiser in Ebersbach nach Maulaffenstein statt Marloffstein interessierten sich fast 30.000 Nutzer, 463 drückten Like. Foto: Fränkischer Tag Forchheim
Auch Spaß muss sein: Für den Post im September 2015 mit dem Wegweiser in Ebersbach nach Maulaffenstein statt Marloffstein interessierten sich fast 30.000 Nutzer, 463 drückten Like. Foto: Fränkischer Tag Forchheim
 
Fahrzeuge im Bächla - das ist ein Klassiker in Forchheim. 643 Likes gab es gleich im Juni 2012 für diesen Lieferwagen. Screenshot: FT
Fahrzeuge im Bächla - das ist ein Klassiker in Forchheim. 643 Likes gab es gleich im Juni 2012 für diesen Lieferwagen. Screenshot: FT
 
Seit Mai 2012 ist die Lokalredaktion Forchheim mit einer eigenen Facebook-Seite am Start. Die Zahl der 1000 Fans war schnell überschritten. 3667 waren es am 16. Oktober 2015, 15 Uhr. Screenshot: FT
Seit Mai 2012 ist die Lokalredaktion Forchheim mit einer eigenen Facebook-Seite am Start. Die Zahl der 1000 Fans war schnell überschritten. 3667 waren es am 16. Oktober 2015, 15 Uhr. Screenshot: FT
 
Der Wahlkampf trieb 2013 bunte Blüten. Unten Werbung für die in Heroldsbach auftretenden Amigos, oben für ein amigofreies Bayern. Screenshot: FT
Der Wahlkampf trieb 2013 bunte Blüten. Unten Werbung für die in Heroldsbach auftretenden Amigos, oben für ein amigofreies Bayern. Screenshot: FT
 

Die FT-Lokalredaktion Forchheim nutzt schon seit knapp dreieinhalb Jahren das soziale Netzwerk, um sich mit Menschen auszutauschen. Ein Rückblick auf die Erfahrungen und die Mitteilungen, die auf besonderen Widerhall gestoßen sind.

Facebook - muss das sein? Eine Diskussion, die immer mal wieder geführt wird. Ziemlich verständnislos stehen sich da die Generationen gegenüber. Die mit Büchern und Zeitungen aufgewachsenen Alten rümpfen die Nase: "Was wollt ihr mit dem Schmarrn! Das kann man doch nicht ernst nehmen, wenn da die Leute Bilder von ihren Kätzchen oder ihrem Mittagessen hochladen und in einem kümmerlichen Deutsch den Tod ihres Hamsters betrauern." Und die "Digital Natives" kontern prompt: "Es vergeht kaum eine Stunde, ohne dass ich ins G'sichtsbuch schau. Es gibt mir die Möglichkeit überall und ganz nebenbei an dem Leben meiner Freunde teilzuhaben, auch wenn es sich gerade auf der anderen Seite des Globus abspielt."

Ganz ähnlich werden diese Debatten auch in der Redaktion einer lokalen Tageszeitung geführt - zwischen den routinierten und den jungen Journalisten. Aber sie finden immer seltener statt.
Es reift langsam die Erkenntnis, dass Soziale Medien wie Facebook ein wunderbares Instrument für Journalisten sind - um den Menschen nahe zu sein und sich schnell und direkt mit ihnen auszutauschen. Wir vom Fränkischen Tag Forchheim wollten frühzeitig lernen, dieses Instrument zu spielen und gründeten im Mai 2012 eine eigene Seite. Zunächst rasant, dann langsamer, aber stetig stieg die Zahl unserer Fans auf aktuell 3667.

Facebook nutzen wir in vielerlei Weise: Wir machen die Redaktion sichtbar und stellen unsere Mitarbeiter vor und was sie im Arbeitsleben bewegt. Wir weisen auf unsere besten Artikel hin und lernen aus der Resonanz darauf, ob sich die User ebenso wie wir für das Thema interessieren. Wir fragen zu aktuellen Themen und Zeitungsartikeln die Meinung unserer Fans ab und bereichern damit auch wieder unser Printprodukt. Wir nehmen die Anregungen der Community auf und überlegen, wie wir ihre Themen journalistisch umsetzen können - manchmal bedeutet das auch, eine falsche Meinung, die im Netz stark beachtet wird, zu hinterfragen und zu relativieren. Und wir lassen unsere Freunde auch mal Zeitungsmacher spielen und geben die Entscheidung, ob wir ein Thema überhaupt umsetzen sollen, an sie weiter.

Manchmal staunen wir, wenn eine Geschichte, die uns völlig belanglos erscheint, einen bestimmten Nerv trifft und plötzlich durch die Decke geht. So geschehen kurz nach Einrichtung der Seite, als ein Bild von einem Transporter, der ins Forchheimer Bächla gefahren ist, auf einmal über 600 "Gefällt mir" bekam. Wir hatten das Bild zunächst gar nicht veröffentlichen, sondern einfach wegwerfen wollen. Da lagen wir wohl daneben.

Genauso hatten wir nicht erwartet, dass der Tod eines Mädchens am Forchheimer Bahnhof, die meisten "Likes" erhalten würde, aber 919 Personen sahen die Zustimmung zu unserem Post als Gelegenheit, ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Gleichzeitig entschlossen wir uns - auf Bitten der Angehörigen -, sämtliche Kommentare zu löschen, da darunter auch einige geschmacklose Zeilen waren.

Um die Themen aufzuspüren, welche die Menschen in der Region bewegen, mussten wir uns früher ins Wirtshaus setzen. Bei ein, zwei Bierchen erzählten die Gesprächspartner bald, wo ihnen der Schuh drückt oder welche Riesensauerei gerade wieder in der Gemeinde passiert. Wir mussten nur Ohren und Bleistift spitzen. Heute, da die Geselligkeit im Wirtshaus schon auf dem Rückzug ist, hat Facebook diese Rolle übernommen. Unter vielen platten Mitteilungen und harmlosen Bildern finden sich nicht selten Hinweise auf die echten Aufreger. Wir halten nun dort Augen und Windowsfenster offen. Und das Bierchen steht nun neben dem Laptop.