Heubisch will sich für die Schleuse 94 einsetzen

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Claus Schwarzmann und der Stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Schleuse 94, Fritz Sitzmann, zeigen den FDP-Mitgliedern Wolfgang Heubisch, Sebastian Körber und Patrick Schroll (von links) die Relikte des Schleusen-Denkmals. Foto: Josef Hofbauer
Claus Schwarzmann und der Stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Schleuse 94, Fritz Sitzmann, zeigen den FDP-Mitgliedern Wolfgang Heubisch, Sebastian Körber und Patrick Schroll (von links) die Relikte des Schleusen-Denkmals.  Foto: Josef Hofbauer
 
 
 

Das Relikt des Ludwig-Main- Donau- Kanals soll noch heuer saniert und als Zeugnis des Industriezeitalters erhalten werden. Dafür will sich neben dem Förderverein auch Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) einsetzen.

Ein Kulturobjekt von nationaler Bedeutung sei die Schleuse 94 des Ludwig-Main-Donau-Kanals. Dies bekräftigte Toni Eckert, Leader-Manager des Landkreises. Ihre Sanierung sei ein Leitprojekt für den Landkreis. Um das Denkmal wieder erlebbar zu machen, fehlten noch 20.000 Euro, erklärte Eckert dem Bayerischen Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Wolfgang Heubisch (FDP). Der versprach bei seinem Besuch am Montag: "Ich werde intensiv nachsehen."

"Vor Jahren noch", blickte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) zurück, war die Schleuse verwildert und verwachsen. In Eigeninitiative habe eine Gruppe von Idealisten in Kooperation mit dem Landschafts-Pflegeverband das Bauwerk freigelegt.

Während die Forchheimer Schleusen des einst 173 Kilometer langen Bauwerks aus der Mitte des 19.
Jahrhunderts einem Industriegebiet zum Opfer fielen und auf der Kanal-Trasse zwischen Erlangen und Forchheim die Autobahn 73 verläuft, soll der 1,2 Kilometer lange Abschnitt bei Eggolsheim dauerhaft für die Nachwelt erhalten werden.

Relikt soll erhalten bleiben

"Wir haben uns zum Ziele gesetzt, dieses Relikt aus dem Industriezeitalter zu erhalten", erklärte Claus Schwarzmann. Der Förderverein, der dieses Vorhaben unterstütze, zähle mittlerweile 142 Mitglieder, darunter acht Firmen. "Wir versuchen da, was rund zu machen", sagte Schwarzmann. Es solle der museale Charakter erhalten bleiben, ohne dass ein Museum entstehe. Schwarzmann denkt vielmehr an einen Pavillon mit Schautafeln: "Es soll dargestellt werden, wie der Kanal damals funktioniert hat."

Davor muss das Bauwerk auf Vordermann gebracht werden. Neben Sandstrahlarbeiten muss auch ein Tor wieder eingesetzt werden. Auch ein Treidelpfad, auf dem früher die Schiffe gezogen wurden, soll wieder entstehen. Auch der Brückenbogen soll rekonstruiert werden.

Finanzierung ist gesichert

Die Finanzierung des gut 300.000 Euro teueren Projektes sei gesichert. 155.000 Euro kommen von der Oberfrankenstiftung, 48.000 Euro zahlt die Bayerische Landesstiftung, das Landesamt für Denkmalpflege beteiligt sich mit 77.000 Euro und der Förderverein habe gut 20.000 Euro gesammelt. Für weitere Investitionen in einer Größenordnung von 250.000 Euro - darunter der Bau der Treidelpfade - gebe es teilweise bereits Förderzusagen, erklärte Toni Eckert.

Für das Leader-Plus-Projekt fehlen aber noch die Förderbescheide der Staatsregierung, gab der Kulturreferent des Landkreises dem Minister mit auf den Weg. Lägen diese Bescheide vor, könnten noch heuer die EU-Fördermittel von 105.000 Euro abgerufen werden. Die Oberfrankenstiftung habe 62.000 Euro in Aussicht gestellt, der Träger 50.000 und der Landkreis wolle 10.000 beisteuern, erläuterte Eckert die Finanzierung. Da noch 20.000 Euro fehlten, bat er Heubisch, nach weiteren Fördermöglichkeiten zu sehen.

"Ich verspreche, dass ich sehr intensiv nachschauen werde", bekräftigte der Münchner, der sich beeindruckt zeigte vom Engagement des Fördervereins und dem Stellenwert, den das Bauwerk im Landkreis hat: "Was ich hier sehe, freut mich sehr und ich will Sie gerne unterstützen."