Singen verbindet" - unter diesem Motto lud der Gesangverein Liederkranz Leutenbach zum Frühlingskonzert in den Pfarrsaal von Leutenbach ein.
Der Saal war in seiner Kapazität völlig ausgelastet. Vorsitzender Richard Dorsch begrüßte neben den lokalen Ehrengästen besonders Michael Knörlein und Alwin Wagner vom Vorstand der Sängergruppe Forchheim-Ost des Fränkischen Sängerbunds.
Es galt an diesem Abend auch, herausragende Sängerpersönlichkeiten zu ehren. Igor Lamprecht, der den Sängerabend moderierte, mochte anfangs keinen roten Faden in der Liedauswahl erkennen, das Liedrepertoire war in der Tat vielfältig.
Für die musikalische Gesamtleitung zeichnete Estirah Nikkah verantwortlich, die auch die mitwirkenden Chöre von
Leutenbach und den Gesangverein Eintracht Forchheim dirigiert. Was hat man vielleicht versäumt, fragte Lamprecht und leitete damit auf das erste Stück des Männerchores aus Leutenbach über mit dem Beitrag "Ich war noch niemals in New York", gefolgt von der Lebensweisheit "Über sieben Brücken musst du gehen". In die Ferne zu schweifen, davon träumte an diesem Abend besonders innig der Shanty-Chor "Die Regnitzmöwen". "Immer ran an den Wind", forderten die festen Männerstimmen unter Leitung von Bernhard Dittrich und wünschten an anderer Stelle "Einmal noch nach Bombay".
Lieder voller Wehmut
Früher, da waren die Seeleute Helden wie heute die Astronauten, verglich der Moderator. Sie zogen hinaus, sahen die weite Welt, kamen auch oft von rauer See oder wegen Krankheit nie mehr zurück.
Männer, die auf See an harte Arbeit gewöhnt waren und dabei eben ihre Shantylieder sangen. Der gemischte Chor Liederkranz Leutenbach besann sich dagegen wieder mehr auf die verinnerlichte Art mit fast wehmütigen Beiträgen wie "Ach, ich hab dich in meinem Herzen". Weiter hinaus wagte sich der Männerchor des gleichen Chores wieder mit "Die Glocken von Isola Bella" mit der immer wieder herausragenden Solostimme von Bernhard Maltenberger. Mit goldenen Evergreens, Melodien zum Verlieben wartete gegen Ende der Gesangverein Eintracht Forchheim auf, bevor er gemeinsam mit dem gemischten Chor des Liederkranzes Leutenbach den Beitrag "Das ist der Frühling in Berlin" intonierte. Alle, Sänger wie Gäste, vereinten sich zum Schluss mit dem in der Region immer passenden Fränkische-Schweiz-Lied.
Eine Pause nutzte Vorstand Richard Dorsch, vier Sänger zur Ehrung auf die Bühne zu bitten. "Ehrungen bei einem Gesangverein", so Dorsch in seiner Laudatio, "die kann man nicht einfach ersitzen, man muss sie schon arbeiten". Michael Knörlein und Alwin Wagner war es schließlich für den Fränkischen Sängerbund vorbehalten, Margret Eckert und Margit Siebenhaar für zehn Jahre aktives Singen auszuzeichnen. Anschließend waren zwei besondere Persönlichkeiten auszuzeichnen.
40 Jahre singt Bernhard Maltenberger. Er ist nicht nur ein hervorragender Tenor, der den Auftritt des Vereins immer wieder unverwechselbar prägt. Maltenberger ist Musiker und springt immer wieder ersatzweise als Dirigent ein, wenn es wieder einmal eng wird. Er prägt in aller Bescheidenheit das Musikleben im Dorf und besonders im Gesangverein über viele Jahre maßgeblich mit in seiner Leidenschaft für das Lied.
Auf stolze 50 Jahre bringt es Franz Roth als aktiver Sänger im Männerchor. Roth ist ein Beispiel von Menschen, die die Heimat lieben, ihre Traditionen pflegen. Das drückt sich eben auch im Lied in ganz besonderer Weise aus.