Auf der Reuther Hut formiert sich der Widerstand. Anwohner des Oberen Schulweges, der Angerstraße oder der Hutstraße wehren sich dagegen, dass das Naherholungsgebiet vor ihrer Haustür zerstört werden soll.
"Dutzende sind im engeren Widerstand und Hunderte sympathisieren mit uns", sagt Wilfried Kasper. Neben der Oberen Schulstraße könnten demnächst 32 Häuser auf einer etwa zwei Hektar großen Wiese entstehen. Babetin Weber gehört zu den Protestierenden, die Unterschriften sammeln und Listen in den Reuther Geschäften auslegen: "Die Leute sind dankbar und sagen, endlich macht jemand was." Allerdings gebe es auch Widerstand und Drohungen.
Die Anwohner, die am 20. Juli eine Bürgerinitiative gründen werden (Treffpunkt im Sportlerheim Reuth, 18 Uhr), sind aus drei Gründen irritiert. Erstens: "Ohne Not wird aus rein finanziellen Interessen ein Naherholungsgebiet zerstört", sagt Barbara Weber-Wildermann.
Zweitens: Das Verkehrsaufkommen während und nach der Bauphase sei nicht tragbar. Die Straßen seien 40 Jahre alt, eng und voller Risse: "Und darüber soll nun der Schwerlastverkehr der Baufahrzeuge laufen?", wundert sich Jürgen Griesmann. Er befürchtet, dass die Straßen wegen des Baugebietes saniert und ausgebaut werden - "und diese Kosten werden dann auf uns Anwohner umgelegt".
Drittens: Das Wasser nach starken Regenfällen sei schon jetzt ein Problem, sagt Ingolf Franke. "Immer wieder muss die Feuerwehr die Keller auspumpen." Die Wiese, die bebaut werden soll, sei ein "Wasserspeicher", gibt Franke zu bedenken. Werde noch mehr Land auf der Reuther Hut versiegelt, sagt Jürgen Griesmann, "dann saufen die Leute ab, die unterhalb wohnen".
Infrastruktur passt nicht
Er könne verstehen, dass Grundbesitzer wie die Familie Gronauer die Streuobstwiesen zu Bauland machen wolle, das sei ein legitimes Interesse, sagt Jürgen Griesmann - aber die Infrastruktur rund um die Obere Schulstraße stehe dem Vorhaben im Weg.
Elisabeth und Volker Gronauer wiederum halten den Protestierenden eine "polemische Verdrehung der Tatsachen" vor. Sie weisen darauf hin, dass nicht die Reuther Hänge, sondern "lediglich ein Teil der Reuther Hochebene auf der Hut bebaut" werde. Dieses Areal sei seit über 20 Jahren als Bauerwartungsland vorgesehen. Ohne Bauland habe Reuth keine Zukunftsperspektive und werde von der Stadtentwicklung abgehängt.
Der Stadtrat habe sich in großer Mehrheit hinter die Bebauung gestellt; selbst die SPD sei dafür, wenn auch in anderer Form, argumentieren Elisabeth und Volker Gronauer und fordern eine "Bürgerinformationsveranstaltung": So könnten sich Bürger, Stadträte, Planer und Bauamt "sachlich näher kommen und Fakten besprechen, ohne das Dorf gegeneinander auszuspielen".
Sollten sich die Befürworter der Bebauung durchsetzen, sei das ein grundsätzliches Problem, meint Gesa Franke: "Wenn das hier bei uns anfängt, dann zieht sich das Baugebiet eines Tages bis rüber zum Kennedy-Ring." Für Wilfried Kasper wäre die Realisierung des Bauvorhabens "eine Schande": Die Streuobstwiesen und die Ruhstraße würden an schönen Tagen "von Hunderten von Erholungssuchenden frequentiert". Damit wäre es dann vorbei, meint Wilfried Kasper. Er fürchtet, dass die Ruhstraße, die nur für den landwirtschaftlichen Verkehr frei ist, für den normalen Verkehr geöffnet werde.
Widerstand auch online
Gerade die ungeklärte Frage nach der Verkehrsführung und die bisherige Weigerung der Stadt, ein Verkehrskonzept erstellen zu lassen, sei ein Grund, sich zu organisieren, erklären die aufgebrachten Anwohner. "Wir sind keine Politiker. Wir fangen an, uns schlau zu machen", sagt Babetin Weber.
Welche Wellen das Thema schlägt, kann Ingolf Franke auch auf seiner Internetseite verfolgen. Unter www.FOpanocam.de zeigt eine Webcam Bilder der Wiese. Der Betrachter kann Live-Bilder und Zeitraffer-Aufnahmen sehen. "Naturschutz geht vor - Bebauung stoppen!" steht unter den Bildern.
Ingolf Frankes Initiative, den Widerstand online zu organisieren, stößt auf Resonanz. Die ersten Beiträge stehen auf der Seite. Die Schreibenden machen sich Gedanken, über die Versickerung, über die Frischluftentstehung und über die Reuther Hänge "als Tor zur Fränkischen - dieses Tor muss grün sein!"
Die Formulierung des Artikels ist an Einseitigkeit nicht zu überbieten.
Der Verfasser hatte wohl einen Termin, zu dem er eingeladen wurde, und hat kritik- und skrupellos das in einen Artikel "verwandelt", was ihm diktiert wurde. Hätte er recherchiert, hätte er sich manche Frage stellen müssen:
- Angeblich wurde gedroht - Von wem und wann? Wurde das recherchiert? - Behauptung abgeschrieben.
- Hat sich der Verfasser mit den Bauplänen befasst? Warum hat er nicht erwähnt, dass es ein Wasserauffangbecken geben wird, das die Situation in den Hängen verbessert. Stattdessen lässt er den Satz "...die saufen ab!" einfach als Tatsachenbehauptung stehen! Er weiß, dass mit diesen Unwahrheiten auch das nicht betroffene Dorf aufgehetzt werden soll! Wenn eine Wiese gesättigt ist, läuft das Wasser in die Hänge. Das wird in Zukunft nicht mehr so sein!
Behauptung abgeschrieben.
- Warum wurde nicht erwähnt, dass die zukünftigen Baueinfahrten schon seit Jahren existieren und widerrechtlich von den Anliegern genutzt (teilweise als Garten) werden?!
- Fotos und Zitate - nur von einer Seite. Einseitig und tendenziös.
- Weiß er, dass einer der Wortführer ("...eine Schande...") mitten in den Wald gebaut hat? Dass er ein Topmanager war, dem Naturschutz stehts ein Fremdwort war? Jetzt will er ein Wortführer sein?
- Sie stehen auf einer fremden Wiese und er schreibt "Hände weg" und fotografiert diese Leute - eine Frechheit! Sozialismus in Reinkultur!
- Angebliche Sympathisanten - per eMail aus ganz Deutschland oder aus Reuth? Der Ort will das Baugebiet!
Im Übrigen gibt es Äußerungen von einigen, plötzlichen Naturschützern, wie "Wir wollen hier kein Kindergeschrei." Das ist die demaskierte Wahrheit. Dass der FT sich so einspannen lässt, war bis heute morgen jenseits meiner Vorstellungskraft. Eine Schande!
Der Verfasser ist den Unwahrheiten durch kritiklose Widergabe von Behauptungen voll auf den Leim gegangen. Traurig.
Ich finde es immer wieder verblüffend, dass Anwohner, die bereits auf Filetstückchen gebaut haben, dagegen sind, dass auch andere dort bauen möchten! Egal wo. Auch im Bereich der Bergstraße kamen schon solche Äußerungen. Und jetzt auf der Reuther Hut.
Familie Gronauer, völlig wertfrei, ist da auch nicht anders. Sie möchten auch nicht die ganzen Reuther Hänge bebaut haben, sondern nur das Teilstückchen, in dem sie ein Grundstück besitzen.
Wir besitzen weiter vorne ein traumhaftes Grundstück und würden dort schon seit 20 Jahren gerne bauen! Kurzzeitig war es sogar schon mal im Bebauungsplan, bis es zu unserem Bedauern dann wieder rausgestrichen wurde! Jetzt hoffen wir, dass die nächste Generation vielleicht die Chance bekommt, das vom Großvater gekaufte Grundstück zu bebauen!
Wir jedenfalls würden auch Nachbarn in Kauf nehmen! Denn leben und leben lassen - bzw. bauen und bauen lassen - ist unser Familienmotto!