Der neue Hallerndorfer Bürgermeister will in den kommenden Jahren den Ortskern attraktiver machen und auch die ansässigen Unternehmen unterstützen. Dafür nimmt er eine steigende Verschuldung in Kauf.
"Gemeinde, das sind wir alle", sagte Torsten Gunselmann (FWG), der neue Bürgermeister von Hallerndorf in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats. In seiner Antrittsrede betonte er wiederholt, dass nur gemeinsam etwas zu erreichen sei.
Die Bildung von Vertrauen nannte Gunselmann als eines seiner wichtigsten Ziele als neues Gemeindeoberhaupt. "Seid euch bewusst, dass wir die Interessen der Großgemeinde vertreten", mahnte er.
Ein Gleichnis vom Pfarrer Zur Eröffnung der ersten Sitzung nach den Wahlen hatte bereits Pfarrer Matthias Steffel den Gemeinschaftsgedanken herausgestellt. Er tat dies anhand einer kleinen Geschichte von Willi Hoffsümmmer, in der ein Vater seinen Söhnen gleichnishaft verdeutlicht, dass sie ohne Zusammenhalt und Eintracht ihre Stärke einbüßen, wie wenn man ein stabiles Bündel von Stäben löst, sodass jeder einzelne plötzlich
mit Leichtigkeit zu zerbrechen geht.
"Wir sollten uns das zu Herzen nehmen und versuchen, dass wir in den nächsten sechs Jahren wirklich zusammenarbeiten", kommentierte Gunselmann die Geschichte.
Bei allem Wunsch nach Harmonie verschwieg Gunselmann nicht, dass er einiges zu ändern gedenke. Er wolle nicht das Unterste zuoberst kehren, doch halte er auch nichts von Stillstand.
Er selbst wolle seine Fähigkeiten gemäß dem geleisteten Amtseid ohne Einschränkung in den Dienst des Gemeinwohls stellen, sei sich jedoch auch bewusst, dass er die in seinem Versprechen beinhalteten Erwartungen nicht immer werde erfüllen können. Zwar befinde sich die Pro-Kopf-Verschuldung in Hallerndorf derzeit auf einem stabilen Niveau, sagte Gunselmann, aber aufgrund verschiedener anstehender großer Projekte müsse mit einer steigenden Verschuldung gerechnet werden.
Nicht nur kulturelle Veranstaltungen als Basis für das Zusammenwachsen der Gemeinde seien zu bewältigen, sondern beispielsweise auch die Dorferneuerung in Pautzfeld, die Trinkwasserversorgung in Schnaid seien zu stemmen.
Schwarzmann siegt Zu Letzterer seien Experten und vergleichbare Lösungen anderer Gemeinden heranzuziehen. "Die von uns angestrebten Lösungen werden finanziell wehtun, sind aber meiner Meinung nach ohne Alternative", gibt der frisch gebackene Bürgermeister die Marschrichtung vor.
Und eines stellte Gunselmann schon jetzt klar: "Bisher hatten wir einen überschaubaren Schuldenstand, aber das wird nicht so bleiben." Gunselmann hat sich vorgenommen, das Straßennetz weiter auszubauen und "sinnvolle Mobilitätsangebote" zu schaffen. Als erstes Vorhaben plant er demnach einen Geh- und Radweg von Hallerndorf in Richtung Willersdorf.
Was die Wirtschaftsförderung anbelange, schwebt ihm eine konsequente Unterstützung kleinerer und mittlerer Unternehmen sowie von Handwerksbetrieben vor.
Den Ortskern will Gunselmann attraktiver gestalten. Denn nur dann lebten, wohnten und arbeiteten Menschen dort gern.
Nachdem Gunselmann sechs neue Gemeinderäte vereidigt hatte, fasste der Gemeinderat den Beschluss, wie in den bisherigen Amtsperioden auch heuer auch stellvertretende Bürgermeister zu wählen. Mit einer Brandrede für Mathias Erlwein als Wunschkandidaten für die Stelle des Zweiten Bürgermeisters stieß Georg Gunselmann auf wenig Gegenliebe. Sebastian Schwarzmann, der sich dagegen für eine gerechte Postenverteilung einsetzte, behielt am Ende recht und wurde zum Zweiten Bürgermeister gewählt.
Reinhold Kotzer bekleidet künftig den Posten des Dritten Bürgermeisters.