An diesem Wochenende öffneten sich bayernweit wieder Gottesdienste für Besucher. Auch in den Kirchen im Forchheimer Landkreis - aber unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. So auch in der Basilika Gößweinstein.
Alle Besucher fanden problemlos einen Sitzplatz bei den Sonntagsgottesdiensten am Vormittag in der Basilika Gößweinstein. Um die Abstandsregeln einhalten zu können, sind 56 Plätze mit roten Punkten gekennzeichnet. Ordner helfen, dass die Höchstzahl nicht überschritten und im Kirchenraum der Abstand eingehalten wird. Beim Betreten der Basilika kann auch durch die Mund-Nase-Maske der Geruch von Desinfektionsmittel statt von Weihrauch wahrgenommen werden. Und mit eben diesem Mittel reinigen sich die Gottesdienstbesucher die Hände, statt sich mit dem Bekreuzigen mit Weihwasser ans reinigende Bad der Taufe zu erinnern.
"Zwei Dinge sind für mich sehr wichtig", hat Pfarrer Pater Ludwig Mazur schon bei den Vorbereitungen der Gottesdienste immer wiederholt. "Es ist die Freude, jetzt mit der Gemeinde - wenn auch in stark reduziertem Umfang - wieder Gottesdienste feiern zu können, und die Einhaltung aller Abstandsregeln und Hygienevorschriften, damit alle Gläubigen mit einem guten Gefühl an den Gottesdiensten teilnehmen können."
Gemeinsam mit Pfarrgemeinderatsvorsitzender Kathrin Heckel wurde deshalb aus dem Pfarrgemeinderat, der Kirchenverwaltung, dem Frauenbund und dem Basilikachor ein Kreis von Personen gewonnen, die sich als Ordner für die Gottesdienste zur Verfügung stellen. Beim Gottesdienst in der Basilika um 10.30 Uhr achten Kirchenpfleger Georg Lang und Pfarrgemeinderätin Christel Polster darauf, dass alle Gottesdienstteilnehmer ihren Mund-Nasen-Schutz ordnungsgemäß angelegt haben, sich beim Eintritt die Hände desinfizieren und sich zu den gekennzeichneten Plätzen begeben.
Alles klappt tadellos. Die Anzahl der Teilnehmer bleibt mit 22 Personen weit unter der zugelassenen Höchstzahl. An gewöhnlichen Sonntagen ist dieser Gottesdienst oft der meistbesuchte. Um 7 Uhr waren es 36 und um 9 Uhr 26 Gläubige.
Erläuterungen
Vor Beginn des Gottesdienstes gibt Mesner Reinhold Hutzler Hinweise zum Ablauf des Gottesdienstes und den Verhaltensregeln. Die kleine Glocke läutet, ein Ministrant - dessen einzige Aufgabe es in diesem Gottesdienst sein wird, den Priester zu begleiten und zur Wandlung zu läuten - und im vorgeschriebenen Abstand Pater Ludwig betreten den Altarraum. Pater Ludwig wendet sich besonders an die Mütter.
In Corona-Zeiten würden Veränderungen schmerzlich wahrgenommen. So auch das eingeschränkte Singen während des Gottesdienstes. In der fast schon meditativen Stille im Kirchenraum hallen die Worte des Priesters anders als gewohnt. Die von Georg Schäffner gespielte Orgel übertönt den Gesang der wenigen Gottesdienstteilnehmer.
Pater Ludwig legt das Tagesevangelium nach Johannes aus. Darin schwingen die Gedanken von Abschied, Ungewissheit oder auch Existenzangst der Jünger. Doch Jesus sagt ihnen wie auch uns heute: "Habt Mut, euch zu dem zu bekennen, was euch wichtig ist. Jeder findet seinen Platz im Himmel, denn es gibt viele Wohnungen, wenn er die frohe Botschaft Jesu mit seinen Fähigkeiten weiterträgt."