"Gesundheitsamt blickt mit großer Besorgnis in die Zukunft" - Landkreis Forchheim bereitet sich auf die zweite Corona-Welle vor
Autor: Ronald Heck
LKR Forchheim, Donnerstag, 06. August 2020
Die Fallzahlen steigen erneut. Obwohl der Corona-Ausbruch im Kreis Forchheim bislang glimpflich verlief, nehmen die Sorgen am Landratsamt zu. Im Interview appelliert Krisenmanagerin Franziska Bütof an Ärzte und Bürger.
Mehrere Wochen im Juni und Juli war der Landkreis Forchheim Corona-frei, das Landratsamt verzeichnete keine Infektionen mehr. Nach der ersten Pandemie-Welle ist die Covid19-Gefahr aber nicht gebannt. Die Fallzahlen steigen wieder. Aktuell gibt es elf bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Insgesamt waren 221 Personen infiziert, 205 sind genesen, vier Menschen sind mit Covid19 gestorben (Stand 6. August, 15.30 Uhr).
Vor knapp zwei Monaten, am 16. Juni, wurde der bayernweite Katastrophenfall aufgehoben. Aber das Krisenmanagement befinde sich weiter in Alarmbereitschaft, betont Franziska Bütof, stellvertretende Leiterin des Katastrophenstabes des Landratsamtes Forchheim und stellvertretende Leiterin des Geschäftsbereichs Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Der "K-Stab" (jetzt Koordinierungsstab genannt) arbeite weiter an der Bekämpfung des Virus. Eine der wichtigsten Aufgaben bleibt die Kontakt-Nachverfolgung bei Positiv-Getesteten. Angesichts der Lockerungen sei die "Detektivarbeit", die Kontakt-Ketten zu identifizieren, zu unterbrechen und dadurch die Ausbreitung zu verhindern, noch wichtiger, sagt Bütof. Im Gespräch mit dem Fränkischen Tag richtet die Corona-Krisenmanagerin einen deutlichen Appell an die Öffentlichkeit.
FT:
Wie ist die Corona-Lage aktuell?
Woran liegt es, dass der Kreis bisher so gut durchgekommen ist?
Eine Virus-Pandemie ist nicht vorhersehbar. Da ist auch Glück dabei, wo das Virus auftaucht und wo nicht. Ein Feuer oder eine Überschwemmung sieht man, ein Virus ist unsichtbar. Das große Problem ist, dass die Gefahr nicht unmittelbar vor Augen ist. Man sollte sich immer noch verdeutlichen, dass das Virus nach wie vor da ist.