In Oberfranken gibt es wegen der Stimmkreisreform jetzt nur noch acht statt bislang neun Stimmkreise und 16 statt 17 Abgeordnetenmandate. Es wird enger für die 13 Parteien und ihre Kandidaten, die wir hier vorstellen.
Die
CSU schickt als Direktkandidaten Michael Hofmann ins Rennen um einen Platz im Landtag. Der 39-jährige Rechtsanwalt aus Neuses ist ein "homo politicus": Vater ehemaliger Landtagsabgeordneter, seit dem 19. Lebensjahr in der Jungen Union und acht Jahre JU-Kreisvorsitzender, seit 2004 Kreisrat und seit heuer stellvertretender Kreisvorsitzender der CSU. Sein Ziel: Den Landkreis Forchheim in München stark zu vertreten und die Menschen bei Entscheidungsfindungen "ganz eng mitzunehmen".
Als CSU-Listenkandidat wirft Hermann Greif seinen Hut in den Ring. Der 49-jährige Landwirt aus Pinzberg ist Gemeinderat und Kreisrat. Als Unternehmer ist der Schutz des Mittelstandes sein erklärtes Ziel. Als Familienvater gilt der Familien- und der Bildungspolitik sein besonderes Augenmerk.
Die
SPD geht zum zweiten Mal mit Reiner Büttner als Direktkandidat in den Wahlkampf. Der 41-Jährige, der als Schaltkreisentwickler bei Siemens arbeitet und als Familienvater in Buckenhofen wohnt, besitzt seit 1998 das rote Parteibuch. Seit Jahren ist er im SPD-Ortsverein Forchheim aktiv und seit 2006 Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Forchheim. Hier einige seiner Positionen: der ländlichen Region helfen, Schulstandorte erhalten, den demographischen Wandel begleiten.
Als Listenkandidatin ist Anita Kern aufgestellt. Die 55-jährige Diplom-Betriebswirtin aus Buckenhofen ist seit 2002 politisch aktiv. Sie ist Stadträtin und Mitglied im SPD-Orts- und Kreisvorstand. Sie will "für die Ärmsten der Armen da sein". Und sie will für den Mindestlohn kämpfen und für die Abschaffung prekärer Beschäftigungen. Ferner hat sie sich die Chancengleichheit in der Bildungspolitik auf die Fahne geschrieben.
Moderne Bürgermitbestimmung Die
Freien Wähler treten zum zweiten Mal mit Thorsten Glauber als Direktkandidat an. Ob der amtierende Abgeordnete sein sensationelles Wahlergebnis von 2008 wiederholen oder gar toppen kann, darüber will der 42-jährige Pinzberger nicht spekulieren: "Die Wähler werden meine Arbeit am 15. September bewerten." Sein erklärter Einsatz gilt einer modernen Bürgermitbestimmung. Als Beispiel nennt er die Abschaffung der Studiengebühren. Ferner setzt er sich ein für eine zukunftsfähige Bildungsregion und für leistungsfähige Kommunen.
Als Listenkandidatin stellt sich Elisabeth Simmerlein zur Wahl. Die 22-jährige Jura-Studentin aus Elsenberg hat ihr politisches Interesse beim Kommunalwahlkampf 2008 entdeckt - als sie mit 17 Jahren mit ihrem Opa, dem Kreisrat Otto Simmerlein, im Wahlkampf unterwegs war. Ihre Positionen: Sie will die Jugend repräsentieren und sich dafür einsetzen, dass sich mehr junge Frauen für die Politik interessieren.
Die
FDP hat Patrick Schroll aus Weilersbach als Direktkandidaten auf den Schild gehoben. Der 24-jährige ist seit 2008 Parteimitglied und hat im gleichen Jahr in seinem Heimatdorf den ersten FDP-Ortsverband im Landkreis Forchheim gegründet. Seit 2010 ist er Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen und Mitglied des FDP-Bezirksvorstandes.
Er sagt: "Schluss mit der ständigen Verbotspolitik!" Mit dem Slogan "Schäufala jeden Tag - wenn Sie wollen", wendet er sich gegen "grüne Bevormundung". Auf dem Listenplatz ist der 24-jährige Christoph Dötzer aufgestellt.
Die Grünen setzen ihre ganze Hoffnungen auf Karl Waldmann als Direkt- und Listenkandidat. Der 57-jährige Gymnasiallehrer ist seit 1998 bei den Grünen. Politisch aktiv ist Waldmann seit 2002 im Kreisvorstand, seit 2007 als Nachrücker im Kreistag und als Fraktionsvorsitzender. Zu seinen Zielen gehören die Energiewende und die Verbesserung der Bildung in Bayern. Ferner will er sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen - insbesondere für faire Löhne an der Klinik Fränkische Schweiz.
"Demokratischer Sozialismus" Die Linke setzt auf Dirk Eickels (49) aus Pautzfeld als Direktkandidaten. Der als Dozent in der Erwachsenenbildung arbeitende 49-Jährige ist für eine "soziale Marktwirtschaft" und gegen eine "Merkelsche marktkonforme Demokratie". Hannelore Decker (69) aus Gößweinstein ist Listenkandidatin. Sie kämpft für den "demokratischen Sozialismus".
Die
ÖDP schickt Roger Kuchenreuther aus Scheßlitz ins Rennen. Der 59-jährige Zimmermeister setzt sich ein für den ökologischen Umbau der Gesellschaft unter sozialen Gesichtspunkten.
Die
Frauenliste Bayern geht mit Maria Bauer aus Hallerndorf in den Wahlkampf. Die 58-Jährige Verwaltungskraft orientiert sich an den Werten der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und fordert eine gerechte Entlohnung für Frauen.
Die
Partei für Franken wirbt mit Andreas Merkel aus Hallern dorf um die Wählergunst.Der 39-jährige Flugzeugmechaniker aus Hetzles setzt sich ein für "die Gleichberechtigung der Franken in Bayern".
Die Piraten haben Richard Leopold aus Forchheim als Galeonsfigur. Er fühlt sich als "Meta-Politiker" und betrachtet die Dinge aus "übergeordneter philosophischer Sicht". Sein Ziel ist "die emanzipatorische wie individuelle Freiheit der Menschen".
Die
REP haben Lorenz Baier aus Ebermannstadt als Direktkandidaten aufgestellt. Die
NPD will mit Sven Diem aus Nürnberg direkt punkten. Und die
Bayernpartei hat Melanie Hummel aus Gröbenzell als Direktkandidatin aufgestellt, als Listenkandidaten Alfred Ehret aus Forchheim.
Noch mehr Informationen zur Wahl und allen Kandidaten erhalten Sie unter
wahlen.infranken.de.
Mensch Maier, da fehlt ja noch die grüne Stadträtin mit ihrem Listenplatz. Da wird doch die mangelhafte Berichterstattung den Zukunfstverhinderern ihr Wahlergebniss nicht vermasseln. Übrigens, wer die Grüne Politik kristiseiert, der landet schnell auf der untersten moralischen Stufe eines einfältigen Wählers.