Lara, Jasmin und Bastian aus Weißenohe (Landkreis Forchheim) wollen an Halloween wieder verkleidet durch die eigene Straße ziehen. Es gibt Pro und Contra zu dem Thema. Ein Jugendpfleger und eine Kindergartenleiterin nehmen Stellung.
Die elfjährige Lara bereitet sich nicht großartig auf Halloween nicht vor. Sie hat einen schwarzen Umhang, der am günstigsten war und so lang ist, dass sie ihn jahrelang tragen kann, um wie ein Vampir auszusehen. Mit ihrer Freundin zieht sie am Halloween-Abend an ihrer Straße entlang, um an den Häusern zu klingeln und ein paar Süßigkeiten einzuheimsen. Aber nur dort.
Nachts herumgeistern Halloween ist für sie aufregend, da man nachts noch draußen herumgeistern darf. Sie weiß: Eigentlich ist Reformationstag. Gespenster vertreiben will sie also nicht. "Es macht so viel Spaß, verkleidet herumzulaufen", freut sich die fünfjährige Jasmin auf Halloween. Im Fernsehen, bei den Freundinnen, überall wird über Halloween geredet, selbst im Supermarkt ist es ein großes Thema. Doch für Jasmin und ihren Bruder Bastian steht Halloween nicht für Gruseliges, sondern für Verkleidung. Sie beschließt deshalb, in ein Schmetterlingskostüm zu schlüpfen. Auch der Bruder weigert sich hartnäckig, als Gespenst zu gehen, lieber verkleidet er sich als Ritter. "Für die Kinder ist Halloween wie Fasching", erklärt die Mutter.
Im Kostüm Denn alle reden über Kostüme und die unheimliche Nachtwanderung.
Doch wie Lara, Jasmin, Bastian klingeln auch viele andere Kinder nicht im ganzen Dorf an den Haustüren, sondern nur in der eigenen Straße. So feiern auch Lara und Bastian nach dem abenteuerlichen Ausflug in der Dämmerung mit ihren Kusinen weiter, naschen ein wenig von der Schokolade, spielen und lachen in ihren Faschingskostümen.
Vielleicht hat sich auch in Amerika Halloween bereits zu einer Art Fasching entwickelt, wenn man bedenkt, dass Bibo, der gelbe Vogel aus der Sesamstraße, als Halloweenkostüm bereits über eine Millionen Mal verkauft wurde.
Pro: Ein schöner Anlass Christian Schönfelder, Jugendpfleger für Weißenohe und Gräfenberg, meint: "Solange die Kinder und Jugendlichen den Respekt bewahren, ihre Grenzen einhalten und es nicht in Vandalismus endet, habe ich nichts gegen Halloween. Als Brauch betrachte ich es nicht, es ist nichts Althergebrachtes, vielmehr ist es der Zeitgeist bei Kindern und Jugendlichen. Sie verkleiden sich einfach gerne, vor allem die kleinen Kinder, die Jugendlichen weniger, ziehen auch mal gerne um die Häuser und Süßigkeiten naschen sie auch gerne. Halloween ist dann ein schöner Anlass, Jugendliche zusammenzubringen, Spaß zu haben, eine Party zu feiern, zu Hause oder auch im Jugendtreff, wie wir es schon angeboten hatten.
Wenn sie dabei die Rechte der anderen Menschen achten, ist Halloween durchaus in Ordnung."
Contra: Ein richtiger Hype Andrea Roder, Kindergartenleiterin in Hiltpoltstein, meint: "Eigentlich bin ich gegen Halloween. Bei uns ist Reformationstag und kaum jemand weiß, dass an diesem Tag die evangelische Kirche entstanden ist. Außerdem artet Halloween inzwischen aus. Die Kinder kommen oft mit Süßigkeiten zurück, die sie in einem Jahr nicht essen können. Im Fernsehen gibt es kaum ein anderes Thema und in der Werbung wird auf Schminke wie Silikonkleber und Reißverschlüsse für die Haut hingewiesen, dass man aussieht, als würde einem das halbe Gesicht abfallen. Es ist in den Medien zu einem richtigen Hype geworden. Obwohl die Kinder gar nicht wissen, was hinter Halloween steht und was der 31. Oktober für uns bedeutet, ziehen viele mit. Es ist einfach der Reiz, im Dunkeln verkleidet herumzulaufen."
Halloween wird mit Amerika in Verbindung gebracht.
Amerika hat die Macht, also zeigt der deutsche Gutbürger Amerika seine höhere Moral. Amerikanische Verhältnisse lehnt man ab und damit ja auch zwansläufig Halloween. Das hat Tradition in Linksliberalen Bürgertum der BRD. Für Gewerkschaftler sind die USA der Vorhof zur Hölle ohne Flächentarifvertrag.
Man lebt zwar wie die Amis, hört die selbe Musik, geht zur Kindergeburstagsparty in ein amerikanischen Fast-Food Restaurant, benutzt ihre Comuterprogramme und telefoniert mit ihren supermodernen
i-Phones, mag sie aber trotzdem nicht, weil sie oberflächlich, geldgeil, selbstbezogen und sehr materialistisch sind.
Bevor wir den Kids die Basballmützen aufsetzten und mit ihnen im Cherokee SUV zum Reformationesgottesdienst in die Kirche fahren ,muß man noch schnell diesen Blockbuster mit Dolby Digital Suround downloaden.