Drei bei Haidhof freilaufende Hunde zeigten Vergiftungserscheinungen, zwei überlebten. Die Fälle sind suspekt, da keine Giftköder gefunden wurden.
Innerhalb von zwei Wochen zeigten drei Hunde in Haidhof bei Gräfenberg (Landkreis Forchheim) Anzeichen von Vergiftungen. Zwei Hunde konnten noch gerettet werden, der dritte wurde am Donnerstag verendet in der Wohnung gefunden. "Am Morgen war ,Akira' noch fidel", berichtet Michaela Raum, die sich an infranken.de gewendet hat, um andere Hundebesitzer zu warnen.
Vergiftungserscheinungen bei Hunden: Mit dem Australian Shepherd in die Tierklinik
Leichte Anzeichen waren bei dem Hund von Michaela Raums Schwester zu bemerken, was aber noch nicht als Vergiftung eingestuft wurde. Das war schon Anfang des Monats, als der kleine Hund der Rasse Bolonka zwar ein wenig Blut gespuckt und Durchfall hatte, aber ansonsten keine Anzeichen einer Vergiftung zeigte und sich das Unwohlsein wieder legte.
Lesen Sie auch: Rentner flüchtet aus Angst vor Hund auf einen Baum - Feuerwehr muss den Mann retten Anders erging es dem Australian Shepherd, dem Hund von Michaela Raums Nachbarin. Am Wochenende speichelte der Hund mit Blutbeimengungen. Die Familie hatte bereits einen Hund durch Vergiftung verloren, so dass sie die nun angezeigten Symptome besser einstufen konnte und den Hund sofort in die Tierklinik brachte.
Ratten- oder Nervengift - Gegenmittel verabreicht
Der behandelnde Arzt ordnete die Symptome als Vergiftung durch Rattengift oder ein Nervengift ein und verabreichte das Gegenmittel Vitamin K. Entweder es schlage an oder es handele sich nicht um eine Vergiftung durch Rattengift, wurde der Familie gesagt. Das Mittel schlug an, das Tier überlebte. Auffällig ist, dass es nur den Hund getroffen hat, der sich freilaufend auf der Gassi-Runde bewegte. Michaela Raums Nachbarin hat einen zweiten Hund, der jedoch an der Leine ging. Dieser Hund zeigte keine Symptome. Alle drei Familien gehen dieselbe Runde, wenn sie ihre Hunde ausführen. Alle Hunde waren freilaufend. Nun ist Michaela Raums Hund "Akira" verendet. "Er zeigte alle Symptome für Rattengift", berichtet Raum von der Aussage des Tierarztes, den die Familie gerufen hat, nachdem der Hund leblos im Badezimmer gefunden wurde. Er hatte alle Viere von sich gestreckt und Schaum sowie eine klebrige Flüssigkeit um das Maul herum.
Veterinäramt Forchheim möchte Rattengift als Ursache ausschließen
Für den Amtsarzt Bernhard Hauser vom Veterinärsamt Forchheim ist eine Ferndiagnose ohne wirkliche Hinweise schwierig. So bleibe es bei Spekulationen. Auch unbemerkte Krankheiten könnten Grund für die Auffälligkeiten sein. Eine gesicherte Aussage könne in dem Fall nur getroffen werden, wenn der Hund seziert werde oder eben Giftköder gefunden würden. Hauser möchte aber Rattengift ausschließen.
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"Rattengift wirkt nicht von jetzt auf gleich", sagt Hauser. Eine Vergiftung mit Rattengift bedeute ein langsames "Gesieche". Eine einmalige Aufnahme bewirke das nicht, wenn das Gift frei ausgestreut worden wäre. Der Hund müsste Unmengen fressen. Rattengift wirke normalerweise so, dass immer wieder davon gefressen werden müsse. Das hatte auch der behandelnde Tierarzt der Familie erklärt. Der Klinikarzt meinte jedoch, es könne ein Nervengift oder ein Rattengift der früheren Generation gewesen sein. Das sei deutlich aggressiver. Acht bis zehn Tage dauere es, bis es im Körper Wirkung entfalte. Dann gehe es schnell, der Hund beginne zu krampfen und fange an, kleine Mengen Blut zu spucken oder auszuscheiden. So gibt Raum die Informationen weiter.