Fränkische Schweiz lockt mit "Bierwochen"

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Hopfenanbau im Gräfenberger Land bei Lilling Foto: frankentourismus/frs/Hub
Hopfenanbau im Gräfenberger Land bei Lilling Foto: frankentourismus/frs/Hub

Vom 14. Februar bis zum 23. April können Besucher der Fränkischen Schweiz zum dritten Mal hintereinander mit Bier verfeinerte Gerichte genießen.

Nach dem Motto "Erleben, Schmecken, Wohlfühlen" steht im Frühjahr eine kulinarische Attraktion an - die "Bierwochen". Von Aschermittwoch, 14. Februar, bis zum "Tag des Bieres" am 23. April bieten Gastronomiebetriebe der Region Gerichte an, in denen Bier verarbeitet wurde. Dazu stehen regionale Biersorten zum Kennenlernen auf der Getränkekarte.

Angelehnt an das Konzept der "Scharfen Wochen" im Oktober wurden erstmalig 2016 - zum 500. Geburtstag des bayerischen Reinheitsgebotes - die "Bierwochen" gestartet. Als Region mit der größten Brauereidichte der Welt ist das Thema Braukultur in allen Facetten sehr präsent; mit Brauereiwanderungen und -führungen, mit der rollenden Bierverkostung in der Dampfbahn Fränkische Schweiz, mit Kochkursen, Bierbrau-Seminaren, Bierdiplomen und weiteren "bierigen" Veranstaltungen und Festen.

Die kulinarischen Wochen beginnen mit der Fastenzeit, in der nach alter Klostertradition oftmals zu Bier als Nahrungsmittel gegriffen wurde.

Die zwölf teilnehmenden Restaurants bieten mindestens drei Gerichte an, die mit Bier verfeinert werden. So gibt es beispielsweise eine fränkische Biersuppe, "Boef al la Bier" (Rinderbraten in Bier eingelegt), Braumeistergulasch, Schweinebraten mit Schwarzbiersoße, Mälzerschnitzel, Bierfleisch mit Wurzelgemüse, ja sogar Muscheln in Biersud.

Zum Nachtisch werden unter anderem Schwarzbier-Tiramisu, Bitterschokolade mit Rauchbier-Waldbeerenragout, Bierkrapfen oder Apfelküchla im Bierteig gereicht.

Mindestens zwei lokale Biersorten werden zu den angebotenen Speisen serviert, so dass ein komplettes regionales Gericht entsteht.

Immerhin pflegen in der Fränkischen Schweiz 69 familiengeführte Brauereibetriebe das traditionsreiche Brauhandwerk. Sie stellen 350 verschiedene Biere her.

In Deutschland gibt es laut Deutschem Brauerbund derzeit 1406 Brauereien, die rund 95 Millionen Hektoliter (117 Liter pro Kopf/Jahr) Bier herstellen. Auf das Bundesland Bayern entfallen 624 Brauereien mit 23,5 Millionen Hektoliter Bier (140 Liter pro Kopf/Jahr), für den Bezirk Oberfranken sind es 202 Brauereien mit 3,25 Millionen Liter (300 Liter pro Kopf/Jahr) Bierausstoß. Dabei kommt eine Brauerei auf rund 5500 Einwohner.

Als wäre eine der größten Brauereidichten der Welt (oberfrankenweit) noch nicht genug: Die Gemeinde Aufseß in der Fränkischen Schweiz läuft mit ihren vier Brauereien auf 1400 Einwohner sogar den deutschen Großstädten den Rang ab. Die Gemeinde steht seit dem Jahre 2001 als Ort mit der höchsten Brauereidichte weltweit, gemessen an der Einwohnerzahl, im Guinnessbuch der Rekorde.

Das Thema Bier ist für die Fränkische Schweiz ein sehr wichtiges Marketinginstrument, das zusätzlich einen weiter wichtigen Aspekt bedient: die Herstellung regionaler Produkte, die, zusammen mit der Nähe zum Verdichtungsraum Metropolregion Nürnberg, eine besondere wirtschaftliche Bedeutung besitzen. Die Rohstoffe für die oberfränkischen Brauereien wachsen direkt vor der Haustür in Franken. Oberfranken ist eines der größten Anbaugebiete für Braugerste, die in den zahlreichen oberfränkischen Mälzereien zur Braumalz veredelt wird.

Und im Gräfenberger Land wird neben herkömmlichem Hopfen auch Bio-Hopfen erzeugt. Zum Vergleich Brasilien: Nach Angaben des europäischen Brauerbundes gibt es in dem südamerikanischen Land nur eine Brauerei für 172 Millionen Menschen.