Fränkische Schweiz: Altarstein macht seinem Namen nun alle Ehre

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Felix Reichel (mit Trompete am Kreuz) Oliver Gebhardt, Sebastian Steinlein und Bernd Reichel bei der Arbeit Foto: Franz Galster
Felix Reichel (mit Trompete am Kreuz) Oliver Gebhardt, Sebastian Steinlein und Bernd Reichel bei der Arbeit Foto: Franz Galster
Felix Reichel, Oliver Gebhardt, Sebastian Steinlein und Bernd Reichel bei der Arbeit Foto: Franz Galster
Felix Reichel, Oliver Gebhardt, Sebastian Steinlein und Bernd Reichel bei der Arbeit Foto: Franz Galster
 
Fast geschafft haben es Oliver Gebhardt, Sebastian Steinlein und Bernd Reichel. Foto: Franz Galster
Fast geschafft haben es Oliver Gebhardt, Sebastian Steinlein und Bernd Reichel. Foto: Franz Galster
 
Der Kran hebt das Kreuz hoch. Foto: Franz Galster
Der Kran hebt das Kreuz hoch. Foto: Franz Galster
 

Mit einer technischen Meisterleistung ist am Altarstein hoch über Obertrubach ein gestiftetes Metallkreuz errichtet worden.

"Das ist Fränkische Schweiz in ihrer schönsten Form", sagt Bernd Reichelt, während er hoch oben am Felsen am Altarstein bei Obertrubach steht. Der eindrucksvolle Altarstein, ein steiler Hang mit den typischen Felsen der Region durchsetzt, macht jetzt auch seinem Namen Ehre. Am Sonntag war auf der davorliegenden Wiese bei einem ökumenischen Gottesdienst ein großes Metallkreuz geweiht worden, das Reichel gestiftet hat. Jetzt musste es noch seinen Platz finden, hoch oben am Fels. Die enorme Hitze hinderte etwa hundert Obertrubacher zusammen mit Pfarrer Werner Wolf und Bürgermeister Markus Grüner (CSU) nicht, Zeugen dieser seltenen Aktion zu sein und anschließend ein wenig zu feiern. Mit den beiden Architekten Oliver Gebhardt und Sebastian Steinlein aus dem Ort hatte Bernd Reichel zwei Experten zur Hand, die am Fels das Fundament für das Kreuz vorbereiteten. Sie hatten in diesem Moment keinen Blick für die herrliche Sicht auf Obertrubach und die imposanten Felsen. Wegen Absturzgefahr mussten sie gesichert arbeiten.

Acht Anker

Nach der Vorlage von Schablonen trieben sie acht Anker etwa 40 Zentimeter tief in den Stein. Gewinde am oberen Ende ermöglichten die Justierung bei der Aufrichtung. Dabei untersuchten die Experten auch die Stabilität des Felsen, der letztlich aber nur geringe poröse Stellen aufwies. Schließlich soll er das 200 Kilogramm schwere Kreuz bei Wind und Wetter über viele Jahre zuverlässig tragen. Mit Spannung wurde dann der stattliche 60-Tonnen-Autokran aus Bamberg erwartet. Die aufwendige Bereitstellung war ein Beitrag des hiesigen Unternehmens Schmetterling-Verkehrslogistik. Die Trockenheit kam dem Vorhaben auf der Wiese entgegen. Trotzdem mussten noch Balken zur Stabilisierung der Hubarme auf dem Boden unterlegt werden. Dann fuhr der Kran seinen Arm langsam aus. Reicht die Höhe?, fragten sich die Experten etwas besorgt auf der schwindelnden Höhe. 44 Meter reicht der Mast in die Höhe. Bei einer Ausladung von 18 Metern hievte der Kranfahrer das Kreuz behutsam und millimetergenau auf seinen Platz, 23 Meter über der Wiese mit der Naturbühne. Jetzt galt es nur noch, die umweltfreundliche Solarbeleuchtung mit zwei Strahlern und zwei Solarplatten zu verbinden. Dank und Erleichterung waren anschließend zu spüren. Oberhalb des Kreuzes stand in diesem Moment Felix Reichel und stimmte mit seiner Trompete solo und weithin hörbar das feierliche "Großer Gott, wir loben Dich" an. Es war eben nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern die Errichtung eines religiösen Symbols, auf das die Obertrubacher viel Wert legen.