Die japanische Gemeinde in München zeigt sich bei einer Präsentation begeistert von der Fränkischen Schweiz.
Zuerst waren die Gäste japanisch, die Organisatoren fränkisch verhalten. Doch dann blühten die japanischen Besucher und die fränkischen Präsentatoren immer mehr auf und die Veranstaltung verwandelte sich zum Familientreffen. So geschehen am vergangenen Samstag bei Alpine Electronics in München.
Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE), Forchheims Wirtschaftsreferent Andreas Rösch, Gößweinsteins Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (CSU) und Corinna Brauer vom Michael-Müller-Verlag stellten die vielfältigen Facetten der Fränkischen Schweiz in englischer Sprache vor den Familien der japanischen Community in München vor. Ein Flyer war ins Japanische übersetzt worden. Die japanischen Kinder wollten sich auch gleich mit einer echten fränkischen Kirschenkönigin fotografieren lassen. So lächelte Sandra Grau geduldig in die Kameras der japanischen Eltern.
Während sich die ersten Besucher frittierte Karpfenklößchen und Apfel-Avocado-Tatar schmecken ließen, informierten sich die anderen bei den Bürgermeistern über die Region Fränkische Schweiz, schmökerten in Reiseführern aus dem Michael-Müller-Verlag oder freuten sich über Meerrettich-Proben von Schamel. In Japan wird oft der japanische Meerrettich - auch Wasabi genannt - verwendet.
Andreas Rösch und Kirschenkönigin Sandra verteilten Pretzfelder Säfte, Huppendorfer Weihnachtsfestbier und Brände von Ilse Blank. Dann bereiteten Küchenchef Marcus Müller und "Gwexhauskoch" Manfred Kuscher Schweinebraten in Misosoße und Ochsenbacken in Rote-Beete-Püree zu. Jessica, Rosemarie und Raimund Müller konnten gar nicht schnell genug die Teller verteilen, da waren sie auch schon wieder leer. Als Dessert hatte Marcus Müller "Kirschen-Michel", "Bayerische Creme" mit Meerrettich, "Zwetschgermännla" und Panna Cotta zubereitet. Besonders interessiert waren die japanischen Gäste an der Kirschblüte. Diese wird in Japan ganz besonders gefeiert. Japaner, die in München leben, suchen nach einer Möglichkeit, dieses Fest in der näheren Umgebung feiern zu können. Deshalb sprachen die Bilder der fränkischen Kirschenblüte die Gäste am meisten an. "Ich finde es bemerkenswert, dass zwei Bürgermeister uns besuchen und ihre schöne Region präsentieren", meinte Atsushi Suzuki, Direktor bei Alpine Electronics.
"Ja, wir wollten Flagge zeigen und nicht einfach Mitarbeiter schicken", antwortete Christiane Meyer. Und Hanngörg Zimmermann ergänzte: "Das Thema Tourismus ist einfach sehr wichtig für unsere Region, deshalb ist das unser erstes Projekt für ILE - Integrierte Ländliche Entwicklung."
Einige Manager anderer japanischer Firmen waren überrascht vom Wirtschaftsstandort Forchheim, den Andreas Rösch vorstellte. Die japanischen Gäste bedankten sich mit Applaus bei Küchenchef Marcus Müller und Verbeugung und "Arigato", dem japanischen "Danke", bei den Organisatoren und kündigten einen Besuch in der Fränkischen Schweiz an.