Der FDP-Landesparteitag hat den Forchheimer Sebastian Körber auf Listenplatz 7 gewählt. Genügt das, um zumindest theoretisch die Chance auf einen erneuten Einzug in den Bundestag zu haben?
Beim Landesparteitag in Rosenheim hat die FDP am Wochenende ihre Kandidaten für die Bundestagswahl 2013 ins Rennen geschickt.
Der Forchheimer MdB Sebastian Körber wurde auf Platz 7 der bayerischen Liste aufgestellt. Reicht das für einen Einzug in den Bundestag? Im Interview spricht er über die Bedeutung dieses Listenplatzes und seine beruflichen Perspektiven.
Platz 7. Reicht Ihnen das, gemessen an Ihrem Einsatz seit 2009? Körber: Damit bin ich sehr zufrieden. Die FDP hat viele starke Kandidaten und man muss ja auch sehen, dass Oberfranken nicht das riesige Stimmgewicht in Bayern hat. Für mich ist Platz sieben ein großer Vertrauensbeweis, ich bin im Vergleich zur Kandidatur 2009 um zwei Plätze aufgerückt.
Aber Sie hatten einen besseren Listenplatz angestrebt.
Ist es keine Enttäuschung, gegen die zuletzt umstrittene Miriam Gruß unterlegen zu sein?Den Platz vier hatten wir nur taktisch angepeilt. Platz vier für Miriam Gruß, das muss man anerkennen. Sie ist die Generalsekretärin der bayerischen FDP und kommt aus einem starken Landesverband, Schwaben ist ein großer Bezirk. Bei unserer taktischen Bewerbung um Platz vier ging es auch darum, den Anspruch der Jungliberalen anzumelden. Für Platz sechs haben wir dann zurückgezogen. Und bei der Abstimmung um Platz sieben konnte ich mich mit etwa zwei Drittel der Stimmen gegen den Kandidaten aus Unterfranken durchsetzen.
Doch selbst wenn man optimistisch davon ausgeht, dass die FDP bei der Bundestagswahl die Fünf-Prozent-Hürde schafft, reicht Ihnen Platz sieben nicht.
Von den jetzt 14 Abgeordneten aus Bayern würden dann noch fünf oder sechs übrig bleiben. Die FDP wird wieder den Einzug in den Deutschen Bundestag schaffen, davon bin ich fest überzeugt. Und der Listenplatz sieben bietet ein Szenario, das realistisch ist, dass ich wieder dabei bin im nächsten Bundestag. Auch wenn die aktuellen Umfragewerte nur bei vier bis fünf Prozent für die FDP liegen. Thematisch ist noch genug Dynamik drin: Bis September 2013 bleibt genug Zeit, darzustellen, wofür die FDP steht.
Womit wollen Sie überzeugen? Die Wähler werden verstehen, dass die Wirtschaftspolitik nicht mit immer höheren Steuern und einer Umverteilungspolitik funktioniert, wie es etwa die Grünen erst beschlossen haben.
Jeder Handwerker vor Ort, der Maschinen und Gebäude besitzt, wäre in seiner Existenz bedroht, wenn er plötzlich ein paar Prozent mehr Vermögenssteuer zahlen müsste.
Sie planen also, dass Sie auch der Wahl als Politiker und nicht in einem anderen Beruf tätig sein werden?Mit meinem Listenplatz ist es im Bereich des Machbaren, weiter als Abgeordneter zu planen. Wenn man sich das neue Wahlrecht ansieht... - die fünf Prozent, die bei der Wahl an sonstige Parteien geht, werden ja hinterher umverteilt. Bei 6,4 Prozent für die FDP hätte man in Bayern sieben Plätze. Aber die Frage nach meinem Beruf nach der Wahl stellt sich für mich ohnehin nicht. Ich bin wirtschaftlich völlig unabhängig.
In meinem Beruf als Architekt bin ich immer tätig, wenn auch momentan nur mit einem Arbeitsaufwand von fünf Prozent.
Nach dem Landesparteitag haben Sie sich per Twitter für den Listenplatz 7 bedankt und dann geschrieben: "Heute geht es wieder nach Berlin. Kämpfen!" Wofür kämpfen Sie gerade?Für eine bezahlbare Mobilität, für eine liberale Innen - und Rechtspolitik, für Geldwertstabilität und eine bezahlbare Energieversorgung. Die Abschaffung der Praxis-Gebühr hat gezeigt, dass man auch mit kleinen Themen viel bewegen kann. Durch die Abschaffung ersparen wir uns einen riesigen Bürokratie-Aufwand.
Das Gespräch führte
Ekkehard Roepert.