Forchheimer Brüderpaar schafft das perfekte Abi

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Johannes (l.) und Jonathan Weidt steht die Welt jetzt offen. Foto: Carmen Schwind
Johannes (l.) und Jonathan Weidt steht die Welt jetzt offen.  Foto: Carmen Schwind

Großes Aufhebens machen Jonathan und Johannes nicht darum, dass sie beide ihr Abitur mit der Note 1,0 gemacht haben.

Johannes und Jonathan Weidt haben noch bis vor Kurzem das Herder-Gymnasium in Forchheim. Ihre Schulzeit dort beendeten sie in diesem Jahr mit dem Abitur - und einer Abschlussnote von 1,0. Nun könnte man meinen, dass die beiden gleich alt oder vielleicht sogar Zwillinge sind. Es verhält sich allerdings anders. "Nein, ich habe nur in der Grundschule die dritte Klasse übersprungen", erzählt der 17-jährige Johannes. Und sein 18-jähriger Bruder ergänzt: "Wir besuchten die Montessori-Schule. Da gibt es fließende Übergänge."
Sind die beiden nun Genies oder einfach nur sehr fleißig? "Nein, beides nicht", lacht Johannes.


Hilfe unter Brüdern

Johannes ist der Ansicht, dass man eine gewisse Konstanz in den Leistungen benötigt und sich auch in Fächern, die einem nicht so großen Spaß machen, zusammennehmen muss.

"Man braucht Durchhaltevermögen und man muss seine Arbeit gut koordinieren", fügt er noch hinzu. Sein älterer Bruder Jonathan ergänzt: "Wenn man im Unterricht mitmacht, ist die halbe Arbeit schon gemacht." Beim Lernen sind die beiden Brüder ebenfalls "ökonomisch" vorgegangen. Da sie Kurse bei unterschiedlichen Lehrern besuchten, konnten sie ihre Skripten austauschen. "Man muss sich überlegen, was sich lohnt zu lernen. Man muss zielgerichtet lernen halt", sagt Johannes.

Darüber hinaus haben sich die beiden Brüder beim Büffeln auch gegenseitig unterstützt. "Das ist es natürlich praktisch mit einem Bruder. Aber das geht auch mit Freunden", sagt Johannes Weidt. Am Tag vor einer Klausur wurde immer ordentlich gelernt. Da waren die beiden Schüler diszipliniert. Johannes und Jonathan Weidt sind in Coburg geboren. Als Jonathan zur Schule kam, nahm der Vater eine Stelle als Stadtpfarrer in Forchheim an. Seitdem leben sie hier. Und hier haben sie auch ihre Freunde. Sie sind sportlich und spielen sehr gern Volleyball. Johannes spielt auch Klavier und war Stufen- und Schülersprecher. "Und wir engagieren uns auch in der Kirche", erzählt Jonathan, der Jugendgruppenleiter beim CVJM ist.


Pläne für das Ausland

Zum Lesen dagegen kommen die beiden nur im Urlaub. "Fernsehen kommt bei uns auch nicht zu kurz", sagt Johannes lachend. Erst vor Kurzem haben sie eine Staffel "Prison Break" angeschaut. "Da waren unsere Eltern nicht unbedingt begeistert", gibt Jonathan zu.

Doch was ist nun die Motivation für dieses Durchhaltevermögen? "Man muss ein Ziel vor Augen haben. Ich wollte nach dem Abi alle Möglichkeiten offen haben", sagt Johannes und Jonathan ergänzt: "Das war bei mir auch so. Wir haben aber nicht konkret auf eine 1,0 hingearbeitet, sondern wollten das Abi so gut wie möglich machen." Beide wussten, dass sie nach der Schule studieren wollen. Johannes hat sich für ein Medizinstudium
beworben und wartet auf einen Bescheid.

Jonathan lernt gerade Grundbegriffe der Sprache "Khmer" in Berlin, denn er geht zuerst einmal für ein Jahr nach Kambodscha um dort Englisch zu unterrichten. "Ich wollte nach dem Abi ins Ausland. Deshalb habe ich mich bei der kirchlichen Organisation ,Eine Welt' beworben", erzählt Jonathan. Vorbereitet wurde er durch entsprechende Seminare. Ein abschließendes Seminar wird es dann im Gastland geben.
Hier trifft er sich dann mit anderen Teilnehmern und kann sich mit diesen austauschen. Und was war für die beiden Brüder die Leitlinie für die Schulzeit? "Mit einer guten Bildung kann man im Leben alles erreichen", fasst Johannes Weidt zusammen. Sein Bruder Jonathan nickt zustimmend.