Das Forchheimer "Stadtlockal" hat bis auf Weiteres geschlossen - aus Protest gegen die neue 2G-Regel. Mit der Schließung wolle er ein Zeichen gegen die "Spaltung in der Gesellschaft" setzen, sagt Wirt Christoph Kauer.
Protest gegen Corona-Maßnahmen: Forchheimer "Stadtlockal" bleibt vorerst geschlossen
Wirt kritisiert neue 2G-Regel scharf - und warnt vor "Spaltung der Gesellschaft"
"Möchten ein Zeichen setzen": Restaurant-Inhaber beklagt fehlende Toleranz gegenüber Ungeimpften
Weil er mit den jüngst verschärften Corona-Maßnahmen nicht einverstanden ist, hat ein Forchheimer Wirt sein Restaurant kurzerhand zugemacht. "Seit Montag haben wir geschlossen", berichtet Christoph Kauer, Inhaber des "Stadtlockals" in der Forchheimer Fußgängerzone. Insbesondere die in Bayern fortan geltende 2G-Regel in der Gastronomie ist dem Wirt ein Dorn im Auge. Kauer beklagt die aus seiner Sicht fehlende Toleranz gegenüber Ungeimpften. "Ich habe das Gefühl, dass es in der Gesellschaft immer mehr zu einer Spaltung kommt", sagt Kauer.
"Stadtlockal" Forchheim: Gastronom protestiert gegen 2G-Regel - und lässt sein Restaurant zu
Auslöser für die Protestaktion waren demnach die strengeren Infektionsschutzmaßnahmen, die das bayerische Kabinett im Kampf gegen die Pandemie zuletzt auf den Weg gebracht hat. "Gebrodelt hat es in mir aber schon länger", betont Kauer am Dienstag (23. November 2021) gegenüber inFranken.de. Vonseiten der Politik wünscht er sich mehr Gehör für die Gastronomie. Sein Vorwurf in Hinblick auf die bislang erlassenen Corona-Maßnahmen: "Was hier seit zwei Jahren veranstaltet wird, ist offensichtlich nicht zielführend."
Besonders ärgert den "Stadtlockal"-Betreiber der aktuelle Umgang mit den Ungeimpften im Land. Sein Standpunkt bezüglich einer Corona-Impfung: "Man muss einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, die das nicht wollen", betont Kauer. "Wir selbst haben im Lokal Menschen, die geimpft sind und Menschen, die nicht geimpft sind." Das "Stadtlockal" beschäftige momentan vier Vollzeit- sowie drei Teilzeitkräfte. Wie geht es für sie infolge der Restaurant-Schließung nun weiter? "Bis Ende des Monats bleibt alles ganz normal. Danach werden wir allerdings erstmals in 20 Jahren jemanden ausstellen müssen", kündigt Kauer an. Wie lange sein Restaurant letztlich geschlossen bleibe, könne er noch nicht sagen. "Das werden wir sehen", sagt er.
Das Problem laut Kauer: "Man kann nichts planen. Wir warten im Grunde schon auf die nächste Pressekonferenz." Der Forchheimer rechnet damit, dass es bei den jüngsten Beschlüssen vonseiten der Politik nicht bleibt. "Wir gehen davon aus, dass bald wieder was kommt - wahrscheinlich noch einmal ein richtiger Lockdown." Ungeachtet dessen bleibt das Forchheimer "Stadtlockal" als Zeichen des Protests bis auf Weiteres zu. "In erster Linie geht es uns darum, die Spaltung der Gesellschaft nicht noch weiter voranzutreiben und niemandem zu diskriminieren und vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen", erklärt Kauer. "Dagegen möchten wir ein Zeichen setzen."
"Zutiefst diskriminierend": Wirt übt scharfe Kritik an Regierung
Mit der Politik geht Kauer indes hart ins Gericht. "Um alle Maßnahmen unserer Regierung umzusetzen, verlangt man von uns, gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz zu verstoßen", kritisiert er auf der Facebook-Seite des "Stadtlockals". "Wir haben in der Vergangenheit weder bei unserem Personal noch bei unseren Gästen Unterschiede gemacht nach Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung und möchten das auch in Zukunft so halten." Hierzu zähle auch, wenn ein Mensch "einen bestimmten Eingriff in seinen Körper" nicht vornehmen wolle.
"Ebenso würden wir das Spenden einer Niere, als sozialen Akt, von niemandem erwarten, der das nicht freiwillig tun möchte!", heißt es in dem Post weiter. "Diese Menschen deswegen dann nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen, empfinden wir als zutiefst diskriminierend."
"Die zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft, durch Ausgrenzung von bestimmten Personengruppen möchten wir auch in Zukunft NICHT unterstützen!", schreibt der "Stadtlockal"-Inhaber. "Es ist an der Zeit, dass wir ein Zeichen setzen!" Aus diesem Grund bleibe das Restaurant vorerst geschlossen. "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!", heißt es am Schluss des Facebook-Beitrags pathetisch.
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Nur mal zum Nachdenken : Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt….
7__9__
Seine liebsten Stammgäste kommen momentan auch in andere Gaststätten NICHT rein. Derentwegen haben andere längst einen großen Bogen um das Stadtlockal gemacht. Mit anderen Worten: kein wirklicher Verlust für die Gesellschaft.
distlerfink1959
Das Spenden einer Niere mit einer Impfung gleichzusetzen ? Äußerst fraglich. Könnte es evtl. auch sein dass sich diese Impfverweigerer durch Ihre Rücksichslosigkeit selbst ausgrenzen? Die Einschränkungen betreffen ja zu einem gewissen Teil auch die Geimpften.
thomastimme
Der Kommentar wurde gesperrt.
laberhannes
Ist das nicht herrlich sozial von diesem Wirt? Trägt lautstark seine Meinung vor, schwingt sich auf andere zu maßregeln und trägt seinen Don Quijote Kmapf auf dem Rücken seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Zitat: "Danach werden wir allerdings erstmals in 20 Jahren jemanden ausstellen müssen". Einfach nur zum k.... ist solch eine Selbstverliebtheit.
Nur mal zum Nachdenken :
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt….
Seine liebsten Stammgäste kommen momentan auch in andere Gaststätten NICHT rein.
Derentwegen haben andere längst einen großen Bogen um das Stadtlockal gemacht.
Mit anderen Worten: kein wirklicher Verlust für die Gesellschaft.
Das Spenden einer Niere mit einer Impfung gleichzusetzen ?
Äußerst fraglich.
Könnte es evtl. auch sein dass sich diese Impfverweigerer durch Ihre Rücksichslosigkeit
selbst ausgrenzen? Die Einschränkungen betreffen ja zu einem gewissen Teil auch die
Geimpften.
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Ist das nicht herrlich sozial von diesem Wirt? Trägt lautstark seine Meinung vor, schwingt sich auf andere zu maßregeln und trägt seinen Don Quijote Kmapf auf dem Rücken seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.
Zitat: "Danach werden wir allerdings erstmals in 20 Jahren jemanden ausstellen müssen".
Einfach nur zum k.... ist solch eine Selbstverliebtheit.