Die Siemens-Tochter Healthineers hat angekündigt, eine neue Fabrik in Forchheim bauen zu wollen. Für das gigantische Projekt will der Konzern 80 Millionen Euro investieren und neue Arbeitsplätze schaffen.
- Forchheim: Siemens kündigt neues Mega-Werk an
- "Zur Züchtung von Kristallen": Das wird in der Fabrik produziert
- "Viele Anreize": Standortwahl in Oberfranken "bewusst" getroffen
- Baubeginn, Arbeitsplätze, Größe der Healthineers-Fabrik
Siemens Healthineers, die Medizinsparte des Konzerns, baut in Forchheim eine neue Fabrik "zur Züchtung von Kristallen für die Halbleiterproduktion". Das gab das Unternehmen jüngst in einer Pressemitteilung bekannt. Die Investitionssumme beträgt demnach 80 Millionen Euro.
Siemens will 100 neue Arbeitsplätze an Halbleiter-Fabrik in Forchheim schaffen
In der neuen Fabrik sollen laut Siemens 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Die bisherige Produktionsanlage in Japan stoße an ihre Kapazitätsgrenzen, heißt es zur Begründung. Die Kristalle würden als "Detektormaterial für die neueste Generation von Computertomographen" verwendet. Durch den Einsatz der Kristalle als Halbleitermaterial könnten quantenzählende Geräte wie der "Naeotom Alpha" schärfere Bilder erzeugen, bei "reduzierter Röntgenstrahlendosis", so das Unternehmen. Die Fabrik mit einer Nutzfläche von über 9000 Quadratmetern soll demnach 2026 in Betrieb gehen. "Dies ist bereits die zweite große Investition in den Standort Forchheim innerhalb von drei Jahren. Insgesamt investierte Siemens Healthineers seit 2019 etwa 500 Millionen Euro in den Ausbau des Standorts", so Siemens.
"Wir haben uns bewusst für den Standort Forchheim entschieden. Hier bauen wir den weltweit ersten quantenzählenden Computertomographen Naeotom Alpha, dessen Nachfrage seit Markteinführung im Jahr 2021 aufgrund seiner hochauflösenden Bildgebung enorm gestiegen ist. Neben einer sehr guten Infrastruktur bietet die Region zudem viele Anreize für Fachkräfte", wird André Hartung, Leiter Diagnostic Imaging bei Siemens Healthineers, in der Mitteilung zitiert. "Mit dem Neubau soll die Fertigungskapazität bei Kristallen deutlich gesteigert sowie Lieferengpässe verhindert und Bauzeiten verkürzt werden. Auch die Forschung und Entwicklung für die hochkomplexe Herstellung der Kristalle soll hier ausgebaut werden", so das selbstgesteckte Ziel. Derweil musste eine Spinnerei in Hof Insolvenz anmelden.
Das neue Gebäude in Forchheim soll "nachhaltig CO2-neutral" betrieben werden, heißt es. So soll etwa die Abwärme aus der Produktion genutzt werden, um die Gebäude zu heizen und eigener Strom mit einer 170kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt werden. "Umweltgerechte Gestaltung der Außenanlagen, helle versiegelte Flächen und schattenspendende Begrünung verhindern Wärmeinseleffekte und Aufheizung der Gebäude. Bei der Pflanzenauswahl setzt Siemens Healthineers auf heimische, standortgerechte Arten, um die lokale Biodiversität zu fördern", wirbt der Weltkonzern für sein Projekt in Forchheim. Es gebe zudem ein "innovatives Beleuchtungskonzept mit LED-Technik", das Lichtverschmutzung und Tiere schützen solle, so die Ankündigung. Mehr Nachrichten aus Forchheim und Region findest du hier.