Der "Pack mer's - Gebrauchtwarenhof" in Forchheim soll geschlossen werden. Für die Gesellschafter berge die aktuelle wirtschaftliche Lage "viele Risiken", weswegen sie nun dafür plädieren, den Bedürftigenladen "rechtzeitig aufzulösen und zu liquidieren". Das sorgt für heftige Kritik.
Geht es nach dem Kreisaussschuss des Forchheimer Kreistags soll der "Pack mer's"-Gebrauchtwarenhof schon bald geschlossen werden. Die aktuelle wirtschaftliche Gesamtsituation berge demnach "viele Risiken", weswegen die Forderung lautet, "die Gesellschaft rechtzeitig aufzulösen und zu liquidieren". Das sorgt teils für heftige Kritik.
Gegründet wurde "Pack mer's" am 4. Januar 1999 und entwickelte sich seitdem zu einer wichtigen Anlaufstelle für Menschen mit geringem Einkommen, die im Gebrauchtwarenhof auf ein preisgünstiges Angebot an Möbeln, Elektrogeräten, Kleidung und mehr zurückgreifen können. Zudem setzte sich "Pack mer's" für Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Problemen bei der Integration in den Arbeitsmarkt ein.
"Pack mer's"-Gebrauchtwarenhof in Forchheim droht das Aus - unter anderem wegen Personalmangel
"Die wirtschaftliche Gesamtlage, die momentane Wirtschaftsflaute mit hoher Inflation, sowie die veränderte Zielrichtung des Jobcenters hin zu Qualifizierung statt Arbeitsaufnahme bergen viele Risiken", heißt es vonseiten des Kreisausschusses in der Beschlussvorlage. Allein durch die Kürzung der Fördersummen seitens der Jobcenter rechne das Unternehmen in diesem Jahr demnach mit Verlusten in Höhe von circa 90.000 Euro. Aber auch der anhaltende Personalmangel mache dem Gebrauchtwarenhof zu schaffen. Bereits vor gut einem Jahr habe "Pack mer's" deshalb seine Öffnungszeiten verkürzen müssen.
Zudem gebe es zurzeit nicht mehr genügend Personal, um die Anfragen und Aufträge zu bearbeiten. Das bedeute wiederum, dass auch immer weniger Waren und Möbel zum Weiterverkauf bereitgestellt werden können. Derzeit schaffe man es demnach gerade noch, "dem Auftrag des Umweltschutzes und der Reduzierung des Sperrmüllaufkommens in der Region nachzukommen", wie der Ausschuss mitteilt. Ab Oktober habe "Pack mer's" dann keinen Fahrer mehr. Dadurch falle dann auch noch diese Einnahmequelle weg. Zum anderen seien demnach die Nebenkosten für Strom und Miete "um das Doppelte" gestiegen. Zum anderen seien aber gleichzeitig auch "die Personalkosten durch eine Tariferhöhung, sowie die Anhebung des Mindestlohns um ca. 25.000 € gestiegen".
Die "Einnahmen aus dem Gebrauchtwarenhof, sowie die des gewerblichen Bereiches gehen seit ein paar Jahren stetig zurück", heißt es weiter. Bereits im Jahr 2022 habe "Pack mer's" demnach ungefähr 10.000 Euro weniger Einnahmen erzielt als erwartet. Ein wirtschaftlicher Aufschwung sei derzeit nicht in Sicht und die gestiegenen Kosten und Ausgaben könne man nicht ohne weiteres an seine "finanzschwachen Kunden" weitergeben. Deshalb fordere man den Kreistag Forchheim dazu auf, in seiner Sitzung am Donnerstagabend, 21. September 2023 für eine Auflösung der "Pack mer's - Gebrauchtwarenhof GmbH" zu stimmen.
"Alle Sozial- und Einkommensschichten": Forchheimer Bündnis warnt vor "Pack mer's"-Schließung
Kritik an diesem Vorhaben gibt es unter anderem vonseiten des Netzwerks Asyl Forchheim, das sich in einem offenen Brief gegen die Schließung der Einrichtung ausspricht. "Seit vielen Jahren ist 'Pack mer's' den Forchheimern und den Zugereisten, den Geflüchteten und den in der nachhaltigen Abfallwirtschaft nach Schätzen Suchenden ans Herz gewachsen", heißt es in dem Brief. Der "Sozialladen" sei demnach ein Platz gewesen, an dem sich "alle Sozial- und Einkommensschichten begegnen" konnten.
Außerdem trage der Laden aktiv zur Müllvermeidung in Stadt und Landkreis bei. "Gebrauchte, aber noch verwertbare Produkte", die ansonsten in der Tonne oder auf dem Sperrmüll gelandet wären, seien durch "Pack mer's" demnach einer "sinnvollen Nutzung" zugeführt und an Bedürftige weiterverkauft worden. Eine soziale und gleichzeitig nachhaltige Form der Abfallwirtschaft, die es demnach unbedingt zu erhalten gelte.
Laufer Mühle könnte offenbar locker übernehmen!
Wo ist das örtliche Management?
Aufwachen!
Laufer Mühle könnte offenbar locker übernehmen!?
Wie präsent ist die örtliche Geschäftsführung?
Ich finde, dass es bei Packmers schon lange kein gutes Management gibt. Wenn man in den Laden hinein kommt, steht so viel Schrott darin rum und viel Zeugs, das schon ewig dort steht. Wenn man etwas abgeben möchte, dann nehmen sie nichts mehr an, weil das Lager voll ist. Ich gehe dort schon gar nicht mehr hin, weder zum einkaufen noch zum abgeben von Dingen. Meiner Ansicht nach gehört dort konsequent ausgemistet und auch bei der Annahme genau hingeschaut. Es gibt sehr erfolgreiche ähnliche Einrichtungen wie Packmers , die sehr viel Gewinn machen durch gutes Management. Einige davon haben auch nur zwei bis dreimal in der Woche offen für ein paar Stunden. So braucht man nicht so viel Personal. Auch für die Annahme gibt es begrenzte Zeiten und geschultes Personal, das nur Dinge annimmt, die sich erfahrungsgemäß gut verkaufen. Trotz eingeschränkter Öffnungszeiten ist der Umsatz an diesen Tagen enorm.