Ob im Segelflieger, Gyrokopter oder Ballon - beim Flugplatzfest in Dobenreuth erlebten die Gäste auf vielfältige Weise die Welt von oben.
Abheben in Fluggeräten jeglicher Art war möglich beim zweitägigen Flugplatzfest des LSC Forchheim in Dobenreuth. Rundflüge mit Segelflugzeugen, Motorseglern, Motorfliegern oder Gyrokoptern wurden den Besuchern ebenso geboten wie der Start von sieben Heißluftballons am Ende des ersten Tages.
Von den Angeboten machten die Besucher regen Gebrauch. Den Kindern wurde es an der Hüpfburg nicht langweilig. Glänzende Augen bekamen sie, wenn sie selbst in das Flugzeug klettern durften. Das sommerliche Wetter war bei sehr mäßigem Wind fast zu gut, so dass die Ballonflieger am Ende des ersten Tages zunächst etwas besorgt in den Himmel schauten. Letztlich klappte allerdings auch ihr Start wie geplant.
Der LSC-Vorsitzende André Barthelme sieht das Fest als eine Art "Tag der offenen Tür". Die Menschen sollen die Möglichkeit haben, sich zu informieren. Und wenn der eine oder andere Besucher mehr Interesse für das Fliegen bekäme, wäre das natürlich ganz im Sinne der Veranstalter.
"Miss Sophie" ist der Stargast
Anreize gab es reichlich. Die Aufmerksamkeit war Claudio Stetter aus Erlangen gewiss, als er dem Flugplatz von Dobenreuth mit seiner Tiger-Moth "Miss Sophie" einen Besuch abstattete. Er war mit seinem Doppeldecker, einem ehemaligen Trainingsflugzeug der englischen Luftwaffe, Baujahr 1939, vom Nachbarflughafen Lillingshof gestartet. "Das ist noch richtiges Fliegen. Man startet den Motor am Propeller, es gibt keine Bremse, das Baumaterial besteht aus Stahlrohr, Holz und Kunstfaserbespannung", beschrieb Stetter sein Fluggerät.
Derweil stieg der junge Max aus Hausen gerade aus einem Motorsegler und berichtete von seiner "coolen" Flugerfahrung. "Der Mühlweiher in Hausen sieht von oben ganz anders aus", wunderte er sich.
Es war ein ständiges Starten und Landen von Fliegern. "In der Anfangszeit des Festes konnte man die Starts am ersten Tag noch an zwei Händen abzählen", sagte Berthelme. Das habe sich gründlich geändert. Der Flugplatz hat längst einen großen Einzugsbereich erfasst. So hatten die Freundinnen von Ina aus Lonnerstadt auf eine Liste attraktiver Veranstaltungen der Region geschaut und Dobenreuth für die Feier ihres Junggesellinnenabschieds gefunden. Ina heiratet in Kürze. Jetzt wurde sie mit verbundenen Augen zu der Veranstaltung in Dobenreuth entführt und staunte nicht schlecht, als sie wieder sehen durfte. Zum Abschied spendierten ihr die Freundinnen einen Kunstsegelflug. Ein wenig aufgeregt war sie schon, zeigte dann jedoch keine Schwäche.
Flugerfahrung am Boden
Indessen fand nebenan in der Halle der Flugsimulator das besondere Interesse junger Leute wie Katharina aus Kirchehrenbach. Er wurde vom Flughafen Feuerstein ausgeliehen. Katharina lernte hier die Tücken des Fliegens. Heiner Huschka vom LSC gibt Hilfestellung.
Bunte Farben dominierten den Platz, als sieben Ballons zum Start fertig gemacht wurden. Daniel aus Hundsboden und seine Freundin Anne-Sofie mussten kräftig anpacken, bevor sie das Abenteuer Ballonfahrt erleben durften. Daniel hatte seiner Freundin den Flug zum 18. Geburtstag geschenkt. Jetzt gingen sie gemeinsam in die Luft und hatten sichtlich Freude daran.
Zum Flugtag gehörte auch der Gottesdienst vor dem Gelände mit der Segnung von Anlage und Personal. Den Frühschoppen umrahmten die Pinzberger Haderlumpen musikalisch. Am Ende eines erfolgreichen Festes war Barthelme vor allem den vielen Helfern dankbar: "Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen."