Flach geneigtes Satteldach in Forchheim nicht möglich

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Das steile Satteldach in der Mayer-Franken-Straße 81 muss bleiben. Bevor der Bauausschuss das am Montag beschloss, machten sich die Räte vor Ort ein Bild. Stadtrat Reinhold Otzelberger (SPD) und Bauamtschef Gerhard Zedler (rechts) mit dem Bauplan. Foto: Roepert
Das steile Satteldach in der Mayer-Franken-Straße 81 muss bleiben. Bevor der Bauausschuss das am Montag beschloss, machten sich die Räte vor Ort ein Bild. Stadtrat Reinhold Otzelberger (SPD) und Bauamtschef Gerhard Zedler (rechts) mit dem Bauplan.  Foto: Roepert

Ein Haus mit flach geneigtem Dach - in der Mayer-Franken-Straße soll so etwas nicht möglich sein. Das verärgert den Bauherrn, und auch FGL-Rätin Heike Schade protestiert.

Nach dem Umbau sollte sein Haus von einem flach geneigten Satteldach (25 Grad) gekrönt werden. So hatte es ein Bauherr in der Mayer-Franken-Straße 81 geplant. Doch am Montag durchkreuzte der Bauausschuss seine Pläne.

"Rechtsverbindlicher Bebauungsplan"

In dieser Gegend gebe es einen "rechtsverbindlichen Bebauungsplan", argumentierte Gerhard Zedler, der Chef des Bauamtes. Und dieser Plan sehe nun mal "eine eingeschossige Wohnbebauung zuzüglich Untergeschoss und Dachgeschoss" vor - wobei die Dachneigung der Häuser bei 48 Grad liege. "Die Aufstockung des Gebäudes mit dem flach geneigten Dach widerspricht den Festsetzungen des Bebauungsplanes", zeigte sich Zedler kompromisslos.

"Sehr traurig" sei es, dass neben den "Arbeiterhäuschen aus einer armen Zeit" in der Mayer-Franken-Straße "keine moderne Bauform möglich sein soll", sagte der enttäuschte Bauherr.
Das Satteldach in der jetzigen Form zwinge die Bewohner "schon im ersten Stock zu buckeln".

Oberhalb der Arbeiterhäuschen gebe es doch auch "stattliche Häuser", sagte der Bauherr verwundert. Und die Grüne Stadträtin Heike Schade wunderte sich mit ihm: Die Wohnungsprobleme in Forchheim seien bekannt; wolle dann aber jemand Wohnraum schaffen - "dann heißt es, alle Häuschen müssen gleich aussehen", protestierte die FGL-Rätin: "Das kann doch in diesem Fall nicht das Argument sein."

Ästhetik des Stadtbildes

Doch es blieb mehrheitlich das Argument. Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) berief sich auf das Baugesetz. Und FDP-Stadtrat Sebastian Körber, selbst Architekt, berief sich auf die Ästhetik des Stadtbildes in jener Straße: "Drei Vollgeschosse gibt die Gegend nicht her, das Gebäude passt hier nicht."

Gerhard Zedler unterstrich, dass das Bauamt dem Bauherrn gern entgegenkomme, was den Bau eines Wintergartens und die Platzierung der Garage betreffe - aber nicht bei der Dachform: "Das wäre ein Ausreißer, der nicht in die Siedlung passt", betonte Zedler.