Feuriger Glanz bei eisiger Kälte in Pottenstein

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Rund 1000 Holzfeuer illuminierten die Berghänge rings um Pottenstein und boten ein fantastisches Bild. Foto: Thomas Weichert
Rund 1000 Holzfeuer illuminierten die Berghänge rings um Pottenstein und boten ein fantastisches Bild. Foto: Thomas Weichert
Derweil zog die festliche Prozession mit lebensgroßen Heiligenfiguren und den Wundmalen Christi durch die Stadt. Foto: Thomas Weichert
Derweil zog die festliche Prozession mit lebensgroßen Heiligenfiguren und den Wundmalen Christi durch die Stadt.  Foto: Thomas Weichert
 
Derweil zog die festliche Prozession mit lebensgroßen Heiligenfiguren und den Wundmalen Christi durch die Stadt. Foto: Thomas Weichert
Derweil zog die festliche Prozession mit lebensgroßen Heiligenfiguren und den Wundmalen Christi durch die Stadt.  Foto: Thomas Weichert
 
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Wegen der Kälte kamen etwas weniger Besucher nach in Pottenstein. Die Holzfeuer auf den schneebedeckten Hängen sorgten aber für eine besondere Atmosphäre.

Laut offizieller Schätzung der Polizei Pegnitz kamen nicht ganz so viele Besucher wie letztes Jahr zur weithin bekanntesten Lichterprozession in der Fränkischen Schweiz, was an der klirrenden Kälte gelegen haben mag. Etwa 12 000 Menschen dürften es aber mindestens gewesen sein, die sich diese einmalige Illumination der Berghänge rund um das Felsenstädtchen nicht entgehen ließen.

Mit etwa elf Grad minus war es zwar eisig kalt, der Schnee auf den Berghängen ließ die etwa 1000 großen Holzfeuer und bengalischen Lichter in ein sehr romantisches Licht eintauchen. Die Prozession verlief ruhig, der Krankenwagen musste sich zweimal wegen Schwächeanfällen von Besuchern durch die Menschenmassen in der Innenstadt einen Weg bahnen. Ansonsten gab es lediglich drei kleinere Verkehrsunfälle mit Blechschäden.

Etwa 30 große Reisebusse aus der näheren und weiteren Umgebung waren ebenso angereist wie unzählige Besucher und Prozessionsteilnehmer mit Privatautos, viele aus dem Großraum Nürnberg-Erlangen, die entlang der Bundesstraße bis zur Bärenschlucht und in anderer Richtung bis zur Teufelshöhle parkten. Rund 130 Feuerwehrleute aus fast allen Wehren der Stadt und Kräfte der Polizeiinspektion Pegnitz, der Bergwacht und des BRK sowie ein 30 Mann starker Einsatzzug der Bereitschaftspolizei Nürnberg sorgten für einen reibungslosen Ablauf.
Im Zug selbst dabei waren wie immer die Feuerwehren Pottenstein und Haßlach mit ihren Fahnenabordnungen.

Nachdem sich die Innenstadt bereits längst zuvor mit den Menschen gefüllt hatte, setzte sich pünktlich bei Einbruch der Dunkelheit um 17 Uhr der Prozessionszug der Gläubigen von der Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus mit Fahnen tragenden Ministranten an der Spitze in Bewegung. Alle Pottensteiner Vereine nahmen mit ihren Fahnenabordnungen teil, und für die musikalische Umrahmung sorgte wie immer die Stadtkapelle Pottenstein. Im Zug durch die Stadt, an dem rund 1500 Gläubige teilnahmen, waren als prominente Teilnehmerin Strauß-Tochter Monika Hohlmeier, CSU-Bundestagsabgeordnete Silke Launert und Landrat Hermann Hübner.

Stadtpfarrer Thomas Thielscher flankierte mit einer großen Kerze in der Hand den Bamberger Diakon Philipp Janek, der diesmal das Allerheiligste unter dem Baldachin durch die Stadt trug. Voraus mehrere weitere Geistliche aus den Nachbargemeinden, die Fahnenabordnungen der Vereine, Kinder, die die Wundmale Christi trugen, und zahlreiche lebensgroße Heiligenfiguren aus der Stadtpfarrkirche. Vorbeter im Zug war Stadtrat Reinhold Thiem und zum wiederholt wurden die Besucher kurz vor der Prozession in der Innenstadt per Lautsprecher über den Brauch der Ewigen Anbetung in Pottenstein informiert und auf den religiösen Kern der Lichterprozession eingestimmt.


Stadtgraben als Partymeile

Nicht wenige sehen dies jedoch als ein großes Lichterspektakel an, und so sah man auch Prozessionsteilnehmer, die während der Prozession noch schnell ihr Bratwurstbrötchen verdrückten. Der Stadtgraben wurde nach Ende der Prozession sogar zu einer Art Partymeile mit Ballermannstimmung und entsprechender Partymusik umgewandelt.

Die Innenstadt war ebenfalls von unzähligen Kerzen und Lichtern erhellt. Die Triumphbögen, die den Verlauf der Prozession markieren, wurden um die Jahrhundertwende von Pottensteiner Bürgern gestiftet und von einheimischen Handwerkern gefertigt. Etwa 130 Helfer waren auf den Berghängen rund um Pottenstein im Einsatz, um die Feuer rechtzeitig anzuzünden.

Der Brauch des "Lichterfestes", wie die Pottensteiner Lichterprozession im Volksmund heißt, geht historisch gesichert bis ins Jahr 1905 zurück. Damals wurde das Fest der Heiligen Drei Könige und der Tag zuvor als Tag der Ewigen Anbetung in Pottenstein festgelegt. Das Fest der Ewigen Anbetung an sich geht allerdings bis auf das Jahr 1759 zurück.