Kein Facebook am Abend, die Whatsapp-Kontakte müssen warten: Volontärin Franziska Rieger möchte in der Fastenzeit weniger das Smartphone nutzen.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - das stimmt tatsächlich, ich kann es beweisen. Seit zwei Wochen versuche ich nun schon, am Abend mein Smartphone in der Tasche zu lassen. Bewusst lege ich jetzt das Handy am beim Essen nicht mehr neben mich. So komme ich gar nicht erst in Versuchung danach zu greifen.
Die meiste Zeit verzichte ich ja ganz freiwillig - doch vor wenigen Tagen hat mich die Technik dazu gezwungen. Zuhause ist das Wlan ausgefallen. Natürlich hätte ich weiterhin mit dem Handy im Internet surfen können. Wer aber nicht mit einem unbegrenzten Datenvolumen gesegnet ist, der muss seine Smartphone-Nutzung gut einteilen. Das Zwangsfasten zum Monatsende hat gut getan. Wer kein Geld auf dem Konto hat, kann schließlich auch nicht in den Shopping-Wahn verfallen.
Das Smartphone lässt sich oft ersetzen
Weil das Wlan ausgefallen ist, habe ich überlegt: In welchen Situationen lässt sich das Smartphone ersetzen, ohne dass die Mitmenschen einen als Neandertaler ansehen? Das fängt bereits früh am Morgen an. Eine sanftes Vogelgezwitscher aus dem Handy weckt mich aus tiefen Träumen. Das lässt sich durch einen Funkwecker austauschen. Auf Autofahrten muss das Handy manchmal als Navigationsgerät herhalten. Das könnte ich durch ein herkömmliches Navi ersetzten. Oder - das hört sich jetzt wirklich altbacken an - einfach vor der Fahrt eine Landkarte studieren.
Musik, die ich höre, muss nicht mehr aus dem Handy dudeln, das funktioniert auch über den Computer, einen USB-Stick oder eine CD. Wenn die Eltern Nachrichten schreiben, dann antworte ich mit einem Anruf. Statt auf diversen Rezept-Portalen im Internet nach Koch-Ideen zu suchen, könnte ich einfach in eines meiner Kochbücher schauen. Die Taschenlampe-App habe ich bereits deinstalliert: So langsam kommt Licht ins Dunkel.