Seit 25 Jahren sind Pinzberg und das ungarische Mezöszilas freundschaftlich verbunden. Das wurde jetzt gefeiert.
Als würdige Gastgeber erwiesen sich die Pinzberger anlässlich der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft mit der Gemeinde Mezöszilas in Ungarn. Rund 40 Gäste waren für vier Tage angereist und fanden freundliche Aufnahme in Privatquartieren. Den Höhepunkt bildete ein Festabend im Sportheim von Pinzberg. Eine ungarische Frauengruppe hatte dazu einen abwechslungsreichen Tanzreigen einstudiert.
Vor 25 Jahren unterzeichneten Mezöszilas und Pinzberg das Dokument der Partnerschaft. Für Bürgermeister Reinhard Seeber Anlass, die Bilanz einer wechselhaften, aber erfolgreichen Zeit zu ziehen. Den Anstoß gab damals Jozsef Toth, ein Ungar, der in Forchheim wohnte und bei der Feuerwehr in Elsenberg Dienst tat. Dies geschah in der Zeit der Umwälzungen zwischen Ost und West, als die Berliner Mauer und der Eiserne Vorhang fielen und das Bedürfnis, sich kennenzulernen, auf beiden Seiten groß war.
Zurück ging es schon ohne Visa
Am 27. April 1990 reiste dann erstmals eine Delegation nach Ungarn. "Wir brauchten noch ein Visum für die Einreise. Bei der Ausreise nach dem 1. Mai war die Visapflicht bereits aufgehoben", erinnert sich Seeber. 1991 besiegelte Altlandrat Reinhardt Glauber, damals Bürgermeister von Pinzberg, formal die Partnerschaft in Ungarn.
Der Jugendaustausch sollte besonders gefördert werden, dazu bot sich der Sportverein TSC Pinzberg an. Schon 1990 trat die DJK Pinzberg beim TSK Mezo an und verlor prompt mit 2:3. Die "Schmach von Bern" war gesühnt, wie anschließend ungarische Medien berichteten.
Idealisten wie Reinhard Seeber, damals Vorsitzender des Sportvereins, Helga Stirnweis und Erich Langenfelder, organisieren seitdem die Zusammenkünfte, halten den Kontakt. 2012 wurde alle drei zu Ehrenbürgern von Mezöszilas ernannt. Viele weitere Bürger in Pinzberg unterstützen sie in ihrer Arbeit.
Langenfelder war es auch, der jetzt eine kurze Chronik verfasste über die vielen Jahre. Immer wieder taucht der Begriff Jugendprogramm auf. Es sind immer noch viele der Personen aus der Anfangszeit, die sich besonders einsetzen.
Ab 2003 wurde es zunächst etwas ruhiger in den Beziehungen. Sie erlebten aber eine kräftige Revitalisierung mit der 950-Jahr-Feier von Pinzberg im Jahre 2012. Familien aus beiden Partnergemeinden haben mittlerweile auch privat zueinander gefunden. Beide Bürgermeister wünschten gleichermaßen, dass die Beziehungen noch viele Jahre halten mögen.
Seeber zeichnete acht Mitglieder der ungarischen Delegation mit der Verdienstmedaille der Gemeinde Pinzberg für besondere Verdienste im Rahmen der Partnerschaft aus. An Bürgermeister Jozsef Magyar überreichte er eine Jubiläumsurkunde. Magyar seinerseits revanchierte sich mit diversen Geschenken, einem Bildband über 25 Jahre Partnerschaft und einer Fahne seiner Gemeinde. Sie fand mittlerweile ihren festen Platz im Bürgermeisterzimmer der Gemeinde Pinzberg im VG-Gebäude in Gosberg.
Zünftige Blasmusik des Musikvereins Pinzberg untermalte den unterhaltsamen Festakt.