Mit einer ersten Fridays- For-Future (FFF) Demonstration haben sich am Freitag rund 350 Schüler und Erwachsene in Forchheim für den Klimaschutz eingesetzt.
Vor Beginn der Demo sind Franziska Wild vom Gymnasium Fränkische Schweiz und Katharina Büttner vom Ehrenbürg Gymnasium noch etwas verhalten: Vielleicht 120 Teilnehmer werden zu der Demo erscheinen, glauben sie. Die beiden Schülerinnen sind Mit-Initiatoren der Fridays-For-Future (FFF) Bewegung in Forchheim.
Dann trudeln nach und nach Schüler aller Altersstufen und Schulen und Erwachsene im Le-Perreux-Park ein. Selbst die Kleinsten sind dabei, eine Gruppe Fünft- und Sechstklässler hält Plakate in den Händen. Nachdem Franziska die Teilnehmer begrüßt hat, liest sie die allgemeinen Regeln vor: keine Gewalt, keine Waffen und vor allem: "Ich glaube, ich muss bei Fridays-For-Future nicht extra sagen, dass man den Ort auch wieder sauber verlässt." Deshalb haben sich die Organisatoren gegen Flyer entschieden.
Friedlich und geordnet
Dann bewegt sich die Menge los durch die Bamberger Straße, vorbei am Katharinenspital und am Rathaus. An vielen Geschäften stehen Passanten und schauen zu, eifrig werden Fotos geknipst - manche lächeln zustimmend, andere ziehen die Augenbrauen nach oben. Mit Sprechchören und Musik ziehen die Demonstranten friedlich durch die Fußgängerzone: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsre Zukunft klaut", skandieren sie. Und weiter: "Was wollt ihr? Klimaschutz! Wann wollen wir den? Etzadla!"
Am Paradeplatz findet der Demo-Zug sein Ende und die Reden beginnen. Neben den Schülern Nicolai Prechtel, Lena Kirmaier sowie Franziska Wild und Katharina Büttner sprechen auch Erwachsene: Emmerich Huber (Parents-For-Future), Heinrich Kattenbeck (WLF-Kreisrat, Bürgerinitiative pro Wiesental), Linus Hluchy (Ver.di Jugend) Richard Schmidt (Jusos) und Andreas Tränkenschuh (Die Linke). Der Tenor: Klimaschutz geht sehr wohl auch Schüler an, es muss endlich etwas passieren, sonst hat unser Planet keine Zukunft.
"Es ist toll, dass ihr das repariert, was wir über Jahrzehnte nicht hinbekommen haben", sagt Huber in seiner Rede. Er hat die Schüler bei der Organisation unterstützt. Als jemand "Schulschwänzer" in die Runde ruft, erzählt Kattenbeck, wie er seine Enkelin zu der Demo bekräftigt hat: "Einen Verweis, den hängt der Opa sich über das Bett", sagt er und bekommt lauten Applaus. Unter die Demonstranten hat sich neben einigen Stadträten auch die Grüne Bundestagsabgeordnete Lisa Badum gemischt. "Das ist einfach traumhaft. Ich werde das auf jeden Fall mit nach Berlin nehmen", sagt sie.
Nach zwei Stunden ist die Demo beendet. "Es ist sehr gut gelaufen. Ich freue mich, dass so viele da waren", sagt Franziska zufrieden. Eine erste Bilanz der Polizei geht von rund 500 Teilnehmern aus, später wird diese auf ungefähr 350 korrigiert.
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