Ergebnis aus dem letzten Jahr wird weit übertroffen

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Mit einer symbolischen Vertragszerstörung erklärten "Die Gerchli" (links und rechts), dass die Organisatoren des Paul-der-Gaul-Open-Airs den Auftritt der Musiker nicht bezahlen müssen. Lutz Reinhold (zweiter von rechts) und Mirco Reck, der bereits im letzten Jahr für die Kinderkrebshilfe den Scheck entgegen nehmen durfte, freuen sich darüber. Fotos: privat
Mit einer symbolischen Vertragszerstörung erklärten "Die Gerchli" (links und rechts), dass die Organisatoren des Paul-der-Gaul-Open-Airs den Auftritt der Musiker nicht bezahlen müssen. Lutz Reinhold (zweiter von rechts) und Mirco Reck, der bereits im letzten Jahr für die Kinderkrebshilfe den Scheck entgegen nehmen durfte, freuen sich darüber. Fotos: privat
Diese Damen suchten beim Regen Schutz unter einem Stehtisch. Foto: privat
Diese Damen suchten beim Regen Schutz unter einem Stehtisch. Foto: privat
 
Foto: privat
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Paul der Gaul lockte wieder viele Besucher nach Willersdorf. Die Spendensumme steht noch nicht fest, aber das Open-Air war auf jeden Fall ein Erfolg.

Die Freude über das gelungene Open-Air in Willersdorf ist Lutz Reinhold anzuhören. "Das hätten wir so nie erwartet", sagt er, "und das, obwohl es zwischendurch so sehr geregnet hat."
Schon bevor die Feier am Freitag losging, war sich Reinhold sicher, dass die 1500 Euro, die im vergangenen Jahr für krebskranke Kinder eingenommen worden waren, in diesem Jahr getoppt werden. "Die Spende ergibt sich aus den Einnahmen der Lebkuchenherzen am Annafest und dem, was nach dem Open-Air hängen bleibt", erklärt Reinhold, der auch "Papa" vom beliebten Stofftier "Paul der Gaul" ist. Paul gibt dem Open-Air auch den Namen und fungiert bei der Veranstaltung als Maskottchen.

2017 waren mehr Lebkuchenherzen in den Verkauf gekommen als im Vorjahr, so war die Ausgangslage vor dem Open-Air schon gut. "Und ich glaube im letzten Jahr waren manche Leute noch skeptisch, ob wir wirklich das Geld spenden und so", sagt Reinhold, "aber nachdem wir das Geld offiziell an die Kinderkrebshilfe übergeben haben und die Menschen das mitbekommen haben, erwarten wir in diesem Jahr noch mehr Spenden und Einnahmen." Eine größere Spende von einer Privatperson wurde zudem auch angekündigt. Im vergangenen Jahr war Mirco Reck, der Junge aus Heroldsbach, der erfolgreich den Krebs bekämpft hatte, bei der Spendenübergabe dabei. In diesem Jahr war er auch beim Open-Air und feierte mit.

Zunächst sah das Wetter am Freitagabend gut aus und viele junge Leute aus Willersdorf und den umliegenden Ortschaften stürmten das Gelände der DJK Eintracht Willersdorf. "Mit so einem Ansturm hätten wir nicht gerechnet", sagt Reinhold. Und auch der Starkregen, der zwischenzeitlich über Willersdorf herabging und dazu führte, dass für eineinhalb Stunden die Open-Air-Veranstaltung unterbrochen beziehungsweise im Sportheim weitergeführt werden musste, tat der Stimmung keinen Abbruch.

Das wäre auch schade gewesen, denn rund 40 Paar helfende Hände hatten im Vorfeld und während der Veranstaltung sich dafür eingesetzt, dass die Spendenaktion ein Erfolg wird. "Es ist natürlich ein großer organisatorischer Aufwand", betont Reinhold, "aber es ist einfacher gegangen, als wir gedacht haben. Für alle Bereiche, in denen wir jemanden gebraucht haben, gab es jemanden im Bekanntenkreis, der zugepackt hat." Mehrere Bauern ermöglichten durch die Bereitstellung von Traktoren und Anhängern eine improvisierte Bühne, die Gemeinde machte bei der Genehmigung keinen Strich durch die Rechnung und auch der Bau eier 16 Meter langen Bar wurde von den Helfern gemeistert.

Die größte Überraschung kam für Lutz Reinhold aber erst nach dem Unwetter, nämlich dann von der Band "Die Gerchli" aus Baiersdorf. Die fünf Musiker hatten bereits im vergangenen Jahr beim Open-Air gespielt und zeigten in diesem Jahr ihr großes Herz. Auf der Bühne zerrissen die Musiker den Vertrag als symbolische Geste, weil sie auf ihre Gage verzichteten. Damit bleibt freilich auch mehr Geld in der Kasse, das dann an die Kinderkrebshilfe in Erlangen gespendet werden kann. Wie hoch das Ergebnis nun ist, kann noch nicht gesagt werden. "Wir müssen erst noch die Abrechnung machen", sagt Reinhold, der Wert darauf legt, dass alles den korrekten Gang geht. "Aber da wir so viele Sponsoren aus der Region haben, die uns mit allem möglichen unterstützt haben, kann ich jetzt schon versichern, dass wir das Ergebnis vom letzten Jahr auf jeden Fall toppen werden."