Eggolsheimer planen die Zukunft

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Zwei Eggolsheimer beugen sich auf der Suche nach gefährlichen Stellen über einen Straßenplan. Foto: Sylvia Hubele
Zwei Eggolsheimer beugen sich auf der Suche nach gefährlichen Stellen über einen Straßenplan. Foto: Sylvia Hubele

Viele Gemeindemitglieder überlegen in Projektgruppen, wie sich das Leben in in Eggolsheimer noch angenehmer und attraktiver gestalten ließe. Einige konkrete Vorschläge haben sie nun in der Eggerbachhalle vorgestellt.

Bei geradezu tropischen Temperaturen fand am Freitagabend in der Eggerbachhalle die Bürgerwerkstatt Eggolsheim statt. Dort hatten alle vier Arbeitsgruppen Gelegenheit, ihre gesammelten Ergebnisse vortrugen. "Das ist der Abschluss unserer Recherche, an der die Eggolsheimer wirklich maßgeblich beteiligt waren", konstatierte Werner Heckelsmüller vom Planungsbüro Meyer-Schwab-Heckelsmüller.

In den Projektgruppen wurden Lösungsvorschläge erarbeitet. Die Eggolsheimer, die sich gemeinsam Gedanken zur Zukunft ihrer Gemeinde gemacht haben, warteten gespannt auf ein Feedback.


Probleme im öffentlichen Raum

Laut Heckelsmüller geht es bei allen Bemühungen darum, Lebensqualität in Eggolsheim zu erhalten und verbessern: "Wenn die Großväter alles so gelassen und für gut befunden hätten, wie es gewesen war, gäbe es heute weder elektrisches Licht, noch Heizungen oder vernünftige Straßen."

Die Haushaltsumfrage zeigt, dass sich viele Menschen in Eggolsheim wohl fühlen und ihnen die Wohnqualität, das Angebot an Dienstleistungen und auch der Zustand der Gebäude gefällt. "Doch im öffentlichen Raum, im Ortsbild und auch bezüglich der Gastronomie gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf", erläuterte Heckelsmüller die vom Planungsbüro vorgestellten Grafiken.

Martin Pöhlmann stellte die Vorschläge der Projektgruppe "Gebäude und Wohnumfeld, Ökologie und Energie" vor: Kreisförmig waren hier auf einem Plakat die einzelnen Punkte rund um das in der Mitte platzierte Leuchtturmprojekt "Faulenzer". Das alles gleich einer Uhr. Von 12 Uhr ausgehend gewichteten die Mitglieder der Gruppe ihre geplanten Vorhaben; beispielsweise die Erhaltung des alten Backofens, oder die Verbesserung der Energieberatung in der Gemeinde.

Für die Projektgruppe "Öffentlicher Raum und Verkehr, Handel und Gewerbe" trug Werner Fechner die favorisierte Idee vor, eine Gehwegachse durch Eggolsheim zu schaffen. Auf dieser könnten sich alle, die zu Fuß in der Gemeinde unterwegs sind, sicher bewegen.


Ausbau der Radwege

Die Projektgruppe "Soziales, Nachbarschaft und Zusammenleben" sieht ihren Schwerpunkt bei der Schaffung von Orten der Begegnung, an denen ein Miteinander und Austausch der Generationen möglich sei, berichtete Susanne Ehrenspeck. Jonas Roppelt, Sprecher der Projektgruppe "Kultur, Freizeit und Image" möchte, dass Veranstaltungen besser kommuniziert werden und der Freizeit- und Erholungswert in Eggolsheim steigt. Dazu könnte ein Ausbau der Radwege ebenso beitragen wie ein Erwachsenenspielplatz oder eines Grill- und Lagerfeuerplatz.

Besonders die Idee einer sicheren Gehwegachse stieß bei den Anwesenden auf großes Interesse: Viele versammelten sich vor dem Straßenplan, den die Projektgruppe aufgehängt hatte, und taten kund, welche Kreuzungen und Einmündungen in Eggolsheim unübersichtlich für Fußgänger und Autofahrer gleichermaßen seien.
Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) bedankte sich bei allen Eggolsheimern, die in die Eggerbachhalle gekommen waren. Er wies darauf hin, dass die Projektgruppen nicht dazu gedacht waren, dem Ärger Einzelner eine Plattform zu geben.

Dass die große Beteiligung der Bürger bereits Früchte getragen hat, sei am Beispiel des "Faulenzers" bereits sichtbar: Das Gebäude sollte ursprünglich verkauft und abgerissen werden, jetzt wird es als Leuchtturmprojekt saniert. Die Regierung gablaut Schwarzmann bereits grünes Licht: "Wir können ab September mit der Grundlagenplanung loslegen", freute sich Schwarzmann über die Ergebnisse. Das Imelda-Haus wurde an einen privaten Investor verkauft, dieser wolle es sanieren und dort in ein bis zwei Jahren ein Eiscafé mit Bistro eröffnen, verriet Schwarzmann. Radwege seien bereits in Planung, die Kreuzung am Wertstoffhof solle durch einen Kreisel entschärft werden. Claus Schwarzmann ist zuversichtlich, dass das Leben in Eggolsheim mit jedem Tag ein bisschen besser wird.

Für ein besseres Image soll die neue Internetpräsenz der Gemeinde sorgen. Eine Drohne hat Luftaufnahmen von Eggolsheim geschossen, die demnächst einen Blick über Eggolsheim ermöglichen. "Weder Personen noch Autokennzeichen sind zu erkennen, beruhigte Schwarzmann die Bürger.