Ebermannstadter FSV-Verein wird 110 Jahre alt

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So wie auf dieser Postkarte sah es in Ebermannstadt im Jahr 1904 aus, als die FSV-Ortsgruppe ins Leben gerufen worden ist. Repro: Löwisch
So wie auf dieser Postkarte sah es in Ebermannstadt im Jahr 1904 aus, als die FSV-Ortsgruppe ins Leben gerufen worden ist. Repro: Löwisch
Hans Weisel (l.) und Reinhardt Glauber (r.) ehren verdiente Mitglieder des Ebermannstadter FSV-Ortsgruppe. Foto: Löwisch
Hans Weisel (l.) und Reinhardt Glauber (r.) ehren verdiente Mitglieder des Ebermannstadter FSV-Ortsgruppe. Foto: Löwisch
 

Die Ebermannstadter Ortsgruppe des Fränkische-Schweiz-Vereins feiert in diesem Jahr ihren 110. Geburtstag. Die Feiern sollen nach dem Willen des Vereinschefs Weisel allerdings einigermaßen bescheiden ausfallen.

Die Ebermannstadter Ortsgruppe im Fränkische-Schweiz-Verein (FSV) ist mit 754 Mitgliedern die an Mitgliedern stärkste aller 45 Ortsgruppen. "Und mit mehr als 40 Veranstaltungen im vergangenen Jahr auch eine der aktivsten", lobte FSV-Hauptvereinschef und Landrat Reinhardt Glauber (FW) bei der Jahreshauptversammlung im Gasthof Resengörg.

Auch in diesem Jahr wird es laut Vereinschef Hans Weisel eine vergleichbare Veranstaltungsdichte geben. Seinen 110. Geburtstag will der Verein allerdings nicht allzu groß feiern: "Das haben wir zum 100. Geburtstag ja schon ausführlich gemacht", sagte Weisel.

Bei der Bilanz des vergangenen Jahres gab es auch Trauriges zu berichten. So mussten elf Vereinsmitglieder zu Grabe getragen werden.
Damit sinkt auch die Zahl der Mitglieder, einiger mussten und damit trotz einiger Neueintritte zum Trotz.

Als erfreulich bezeichnete Weisel dagegen die Tatsache, dass mit Pia Hermann im vergangenen "eine engagierte Frau" in den Vorstand gewählt worden ist. "In vorbildlicher Weise" kümmere sie sich um die Kinder- und Jugendarbeit im Verein.

Neues Konzept für Wanderwege

Für dieses Jahr kündigte Weisel die Einrichtung des neuen Wanderwegkonzepts an, das im Auftrag der Stadt Ebermannstadt vom Naturparkverein umgesetzt wird.

Neun Wochen lang wird der Naturpark-Arbeitstrupp deshalb hier aktiv sein. In dieser Zeit müssen mehr als 200 Pfosten eingemauert und an die 600 Wegmarkierungen an die richtige Stelle geschraubt werden, was einen organisatorischen Aufwand bedeutet, den vor allem die Wegewarte des Vereins erledigen. Man habe sich für das Vorbild Hollfeld entschieden, das rechteckige Schilder aus langlebigem Hartplastik vorsieht, bei denen der Richtungspfeil entsprechend nur aufgeklebt wird. "Wir rechnen mit einem Zuschuss von 50 Prozent", sagte Weisel.

Reinhardt Glauber sprach einige Themen an, die derzeit den Hauptvereins beschäftigen.
So werde derzeit die Satzung komplett überarbeitet, da Teile des Textes nicht mehr der aktuellen Rechtsprechung genügten. Außerdem wird laut Glauber bis zum Sommer die neue Wegemeisterei eingerichtet, mit der das mehr als 4500 Kilometer große Wanderwegenetz in vier Bezirke eingeteilt und damit überschaubarer werden soll. Fritz Sitzmann und Jürgen Hünnemeyer sind hier federführend tätig.

Glauber ist es weiterhin ein Anliegen, die Wegmarkierung für die gesamte Region zu vereinheitlichen, um dem unkundigen Gast das Lesen der Schilder so einfach wie möglich zu machen. Bei der Gelegenheit soll zudem das gesamte Wanderwegenetz digitalisiert und nach dem Vorbild des Schwarzwaldes "Rettungspunkte" eingerichtet werden. Das könnte im Notfall den Rettungskräften helfen, die dann per GPS den Verletzten genau orten könnten.
Wie in der Vereinschronik nachzulesen ist, ist der Verein im Juli 1904 gegründet worden. Die lokale Presse schrieb dazu am 9. Juli: "Wie wir hören, soll nunmehr auch hier in Ebermannstadt-Breitenbach und Umgegend eine Obmannschaft des Fränkische Schweiz-Vereins gegründet werden, ein Gedanke, der gewiss allseits lebhaften Anklang finden wird."

Nach einer ausführlichen Darstellung der Vereinsziele heißt es dann am Schluss dieser Meldung: "Und so wollen wir hoffen und wünschen, dass die Obmannschaft Ebermannstadt, wenn auch der Gründungszeit nach die letzte, der Mitgliederzahl nach die erste des ganzen Fränkische Schweiz-Vereins werden möge!"
Ein Wunsch der sich unter der Ägide von Ernst Schlösser in den 80er-Jahren auch erfüllte.